Archiv | Dezember 3rd, 2013

Neuer Arbeitskreis und gute Ideen für Partnerschaft mit Pszczyna

03 Dezember 2013 von Darian Lambert

Die Partnerschaft Bergisch Gladbachs zur polnischen Stadt Pszczyna soll nach 20 Jahren ihrer Existenz neu aufgestellt werden: Nachdem bereits die Beziehungen zu den Städten im Nahen Osten und in Frankreich in die Hände bürgerschaftlichen Engagements übergeben wurden, soll nun auch ein Arbeitskreis gegründet werden, der den Kontakt nach Polen pflegen und vertiefen soll.

Zur Gründungsversammlung trafen sich um die zwanzig interessierte Bürgerinnen und Bürger im Ratssaal des Rathauses Stadtmitte. Vize-Bürgermeisterin Ingrid Koshofer begrüßte, und Klaus Farber, ehemaliges Ratsmitglied, lange Zeit Vorsitzender des Integrationsrates und Kenner des Landes, übernahm den Vorsitz, Tanja Hilgers vom Bürgermeisterbüro hält die Verbindung zur Stadtverwaltung. „Wenn wir drei gute Aktivitäten im Jahr schaffen, können wir zufrieden sein, wenn es mehr werden, umso besser. Aber die Kontakte sollten nachhaltig sein“, so formulierte Farber seine Vorstellungen in der Runde. Als erstes wurde klargestellt, wie die Partnerstadt korrekt ausgesprochen wird: Nicht Psinna oder Pschinna, sondern Pschtschinna muss es heißen.

Farber berichtete von einigen Besuchen in der Partnerstadt, die er in den letzten Jahren miterlebt hat: „Es gab eine Begrüßung mit Kaffee und Kuchen im Rathaus, danach wurde das Schloss besichtigt, und zum Schluss stand der Besuch des Wisentgeheges an. Wir kannten mehr Wisente als Menschen in Pszczyna.“ Das soll nun anders werden, entsprechende Ansatzpunkte wurden bei einer Orientierungsreise ausgelotet, die Farber zusammen mit Lehrerkollege Thomas Brinkhoff und Stephan Dekker von der Stadtverwaltung unternahm: „Im Eineinhalbstundentakt haben wir Kontakte geknüpft.“ Beim Institut für Erwachsenenbildung bestand Interesse am gegenseitigen Sprachenlernen, es gab Ideen für eine Ausstellung mit Künstlern aus beiden Städten oder zu gemeinsamen Aktivitäten der Obst- und Gartenbauvereine. Ein Museum für alte Druckmaschinen war an Zusammenarbeit interessiert, und auch in Sachen Folklore gibt es schon Ansätze zum Austausch zweier Gruppen. Konkrete Pläne bestehen für eine neue Schulpartnerschaft mit der IGP und für eine Chor-Freundschaft, an der der Bergisch Gladbacher Frauenchor „Silbertöne“ beteiligt ist. Nicht nur Bildung und Kultur, auch der Sport streckt seine Fühler aus – beim ersten Arbeitskreis fanden sich auch Radsportler von Staubwolke Refrath, die in Richtung Polen aktiv werden wollen.

Keine Probleme bereiten dürfte die Verständigung mit den Bürgerinnen und Bürgern in der Partnerstadt: Sechs Sprachkundige saßen beim neuen Arbeitskreis mit am Tisch. Trotzdem war auch das Polnischlernen Thema beim Brainstorming, welche Projekte man im nächsten Jahr umsetzen könnte: 100 Worte Polnisch für Bergisch Gladbach, 100 Worte Deutsch für Pszczyna war eine der Vorschläge. Klaus Farber weiß aber auch, dass Freundschaft am liebsten durch den Magen geht. Deswegen wurde als allererster Termin im Januar ein gemeinsames Piroggen-Kochen in der Mensaküche der IGP angesetzt.

Am wichtigsten sollen aber die Begegnungen zwischen den Menschen der Parterstädte sein. Deswegen plädierte Klaus Farber dafür, möglichst bald nach Pszczyna zu reisen. Zwei Fahrten mit Hauptziel Krakau und Auschwitz werden ohnehin schon unter seiner Reiseleitung unternommen; auch ein Ausflug nach Pszczyna ist hier inklusive. Aber auch eine Pszczyna-Reise und Gegenbesuch mit privater Unterbringung steht ganz oben auf der Wunschliste.

Im Anhang finden Sie den gleichlautenden Text als Word-Datei und ein Foto von der Gründungsveranstaltung mit (v.l.) Tanja Hilgers vom BM-Büro, Ex-Stadtdirektor Otto Fell, Vize-BM Ingrid Koshofer sowie Klaus Farber und Jadwiga Herkenrath vom AK Pszczyna.

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Gedenktafel am ehemaligen „Sportplatz Kradepohl“ erinnert an Fußball-Erfolge vor 60 Jahren

03 Dezember 2013 von Darian Lambert

Michael Höller ist Groundhopper und daher mit Leib und Seele auf den Fußballplätzen dieser Welt unterwegs. Ob Wembley-Stadium, Münchner Allianz-Arena oder Estadio SantiagoBernabeu – der Fan des FC Bayern München hat diese beeindruckenden Stadien besucht und unbeschreibliche Fußball-Emotionen erlebt.

Michael Höller ist aber auch Bergisch Gladbacher Bürger. Auf seiner Webseite http://www.michas-groundhopping.de stellt der 43-Jährige daher auch die Sportplätze seiner Heimatstadt vor. Und er erinnert zudem an Fußballstadien, die mittlerweile verschwunden sind. „Lost grounds germany“ nennt Michael Höller diese Rubrik. Dem Aachener Tivoli oder dem Mönchengladbacher Böckelberg aber auch dem Bergisch Gladbacher Sportplatz Kradepohl wird dort mit Bildern und Zeitungsartikeln gedacht.

Aber dieses Gedenken reichte Michael Höller nicht und fragte daher in diesem Jahr bei der Stadt Bergisch Gladbach an, ob eine Gedenktafel an dem für den Fußballsport dieser Stadt legendären Ort aufgestellt werden könnte. Denn dort feierten die Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 grandiose Erfolge.

Der Bergisch Gladbacher formuliert es auf seiner Homepage so: Die „Roten Teufel vom Kradepohl“, wie die Spieler des SV Bergisch Gladbach 09 genannt wurden, hatten 1953 ihre Sternstunde. Nachdem im Wuppertaler Stadion am Zoo vor 30.000 Besuchern die Deutsche Amateurmeisterschaft gegen den Homberger SV 3:2 gewonnen werden konnte, war man für den DFB-Pokal qualifiziert. Dieser Wettbewerb begann in der Saison 1953/54 mit acht Mannschaften, die Bergischen hatten am 2. August 1953 um 14:30 Uhr den VfB Stuttgart (immerhin Deutscher Meister von 1950 und 1952) zu Gast. Der SV 09 ging in der Verlängerung (102.) gar in Führung, musste aber noch den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen (114.). Das Rückspiel in Stuttgart ging 0:6 verloren, der VfB Stuttgart gewann später den DFB-Pokal.

Die Stadt Bergisch Gladbach hat die Idee von Michael Höller aufgenommen und eine Gedenktafel entworfen. Diese wurde am Freitag (29.11.2013) am ehemaligen „Sportplatz Kradepohl“ und heutigem Parkplatz an der S-Bahn-Haltestelle Duckterath enthüllt und vorgestellt. Da der Parkplatz noch erweitert werden soll, wird die Tafel ihren endgültigen Standort erst im nächsten Jahr erhalten.

Anwesend bei der Enthüllung waren Initiator Michael Höller mit seiner Frau Alena und den Söhnen Martin und Paul, Bürgermeister Lutz Urbach, MdB Wolfgang Bosbach, Patrick Duske (Präsident des SV Bergisch Gladbach 09), Rainer Adolphs (1. Vorsitzender Stadtsportverband Bergisch Gladbach), Rolf Menzel (Beirat SV Bergisch Gladbach 09) sowie Vertreter der Ratsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen.

Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stand natürlich der Fußball. So erinnerte sich Rolf Menzel, dass er mit der B-Jugend des SSV Süng noch am Kradepohl (Krötenteich) gespielt hatte – das war im Jahr 1972. Auch Michael Höller erzählte von den Fußballerlebnissen seines Vaters, der ein großes Fußballtalent war, aber durch eine Verletzung leider von einer Fußball-Karriere Abstand nehmen musste. Zudem tauschte Wolfgang Bosbach Fußball-Erinnerungen aus. Bürgermeister Lutz Urbach bedankte sich in einer kurzen Ansprache beim Initiator für diese tolle Idee: „Somit habe Sie ein Stückchen Stadtgeschichte wieder lebendig gemacht“. Alle Anwesenden waren sich einig, dass der Fußball doch immer wieder einander verbindet und eine Bereicherung für die Gesellschaft und das Stadtleben ist.

Gedenktafel-Kradepohl

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