Nachdem Ende des Jahres 2013 gravierende Mängel an der Dachkonstruktion der Stadiontribüne festgestellt wurden, gab es in dieser Woche einen Ortstermin zum weiteren Vorgehen.
Zwei Lösungen wurden dabei favorisiert. In Frage kommt zum einen der Austausch aller tragenden Leimbinder bei gleichzeitiger Änderung der Dachkonstruktion, um eine Wiederholung der Schadensbildung zu verhindern. So ist es z.B. erforderlich, die Entwässerungsrinnen zu verlagern. Eine Fachfirma soll diese Lösung vor Ort prüfen und einen Kostenrahmen festsetzen. Beim Komplett-Tausch der gesamten Leimbinder ist eine weitere kosten- und zeitintensive Begutachtung der Holzkonstruktion nicht notwendig. Die Experten waren sich einig, dass eine solche Lösung preiswerter sein könnte als die Reparatur der bestehenden Träger plus der Anbringung einer zusätzlichen Konstruktion zur statischen Sicherung.
Trotzdem soll zum anderen die punktuelle Schadensbehebung durch Herausschneiden der befallenen Stellen in den Leimbindern ebenfalls untersucht werden. Eine teure Sicherungskonstruktion an den Auflagerpunkten der Leimbinder könnte dadurch vermieden werden, dass an allen 14 Leimbindern eine Stütze im vorderen Bereich der Tribüne angebracht wird. Diese Lösung setzt allerdings voraus, dass die gesamte Holzkonstruktion der Leimbinder noch einmal überprüft werden muss. Außerdem müssten die Stützen im vorderen Bereich mit großem Aufwand in die Betontribüne eingefügt werden, was für die Zuschauer überdies mit Sichtbehinderungen verbunden wäre. Die städtische Hochbauverwaltung wird hierzu eine überschlägige Berechnung anstellen und beide Optionen gegenüberstellen. Man rechnet mit konkreten Zahlen innerhalb der nächsten vier Wochen; die Entscheidung über das weitere Vorgehen soll danach zeitnah fallen, weil alle beteiligten Stellen hier großen Handlungsdruck sehen.
Zur Historie:
Am 24. Oktober 2013 wurde beim Austausch der Entwässerungseinläufe am Dach der Tribüne festgestellt, dass die verkleideten Köpfe der Leimbinder an der Außenseite massiv durch Pilzbefall beschädigt sind. Die städtische Bauaufsicht hat den gesamten Tribünenbereich deshalb mit Bauzäunen gesperrt; die Nutzung der Tribüne ist derzeit nicht möglich. Es folgte die Beauftragung eines Gutachtens zur Untersuchung der festgestellten Schäden im Bereich der außen liegenden Auflagerpunkte des Tribünendaches. Das Gutachten wurde im Dezember vorgelegt und stellte weit fortgeschrittenen Befall mit holzzerstörenden Pilzen fest. Die Tragfähigkeit an den Auflagerpunkten wird an fast allen Achsen als deutlich beeinträchtigt bezeichnet. Das Gutachten bildet die Grundlage für die Festlegung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen.