Archiv | Mai 6th, 2015

„Fit zur Schule“ deckt Schwächen von Kindergarten-Kindern frühzeitig auf

„Fit zur Schule“ deckt Schwächen von Kindergarten-Kindern frühzeitig auf

06 Mai 2015 von Darian Lambert

 Ausgleich noch vor Schulstart möglich

Rheinisch-Bergischer Kreis. Der Rheinisch-Bergische Kreis hat im vergangenen Herbst in zehn Burscheider Kindertagesstätten das Pilotprojekt „Fit zur Schule“ gestartet. Ziel ist es, Schwächen von Kindern in den Bereichen Sprache, Motorik und Wahrnehmung frühzeitig zu entdecken und durch gezielte Förderung möglichst noch vor dem Schuleintritt auszugleichen. Manche Schwäche wird bislang erst bei der Schuleingangsuntersuchung der Kinder, die im Jahr vor dem Grundschuleintritt durchgeführt wird, festgestellt. Damit verstreicht wertvolle Zeit ungenutzt, die zur Behebung von Auffälligkeiten hätte verwendet werden können. Hier setzt „Fit zur Schule“ an. „Wir erhoffen uns, dass die gesunde Entwicklung der Kinder rechtzeitig in den Blick genommen wird und ihnen somit ein guter Start in die Schule ermöglicht wird“, erklärt Stefanie Schraven, Leiterin der Kita Sterntaler in Burscheid, die Teilnahme ihrer Einrichtung an dem Projekt.

„Fit zur Schule“ eröffnet Burscheider Eltern die Möglichkeit, den Entwicklungsstand ihrer 4-jährigen Kinder aufgezeigt zu bekommen. Dazu gehört eine individuelle Beratung, die Prüfung der bisherigen Vorsorgeuntersuchungen und die Durchführung eines Entwicklungstests. Diese Maßnahmen geschehen in Ergänzung zur Vorsorgeuntersuchung U8. Die Burscheider Ärzte sind natürlich über das Projekt informiert, schließlich spielen sie dabei eine wichtige Rolle.
Eltern, bei deren Kindern Auffälligkeiten gefunden werden, empfiehlt der Kinder- und Jugendärztliche Dienst des Kreises die Vorstellung bei ihrem Arzt. An dem Projekt haben bis jetzt 54 von 84 möglichen Kindern teilgenommen. „Ich bin mit der Beteiligungsquote von 64 Prozent zufrieden“, erklärt Dr. Cornelia Scherzberg, Leiterin des Gesundheitsamts.

Die standardisierten Tests, bei denen unter anderem Bilder nachgemalt, Formen erkannt, Wörter ergänzt werden müssen oder beispielsweise das Stehen auf einem Bein erprobt wird, ergaben bei 21 Kindern insgesamt 26 Auffälligkeiten. Diese verteilen sich auf die Bereiche Motorik (11), Sprache (12) und Wahrnehmung (3). Mit den Eltern wird ebenfalls gesprochen, um weitere Informationen zur gesundheitlichen Entwicklung sowie zu den Rahmenbedingungen in Familie und Kita zu sammeln. Durch diese vielfältigen Erkenntnisse lassen sich dann gezielte Fördermaßnahmen empfehlen. Oftmals reichen dazu schon simple Maßnahmen aus, wie beispielsweise mehr Sport (8) zu treiben, eine Deutschförderung (7) in Anspruch zu nehmen oder einfach malen (4) zu üben. In anderen Fällen wird eine Vorstellung beim Kinderarzt empfohlen. Die Kinder, bei denen Defizite festgestellt wurden, werden nach sechs Monaten zur erneuten Untersuchung durch den jugendärztlichen Dienst des Kreises eingeladen. Auch in der Zwischenzeit findet ein kontinuierlicher Dialog statt. „Durch „Fit zur Schule“ hat sich der Austausch zwischen den Eltern, der jeweils zuständigen Kinderärztin des Gesundheitsamts und den Pädagogen verbessert und ist intensiver geworden“, weist Stefanie Schraven auf einen weiteren positiven Aspekt des Pilotprojekts hin.

Mit umfangreicherem Datenmaterial, das noch mehr Aussagekraft besitzt, ist im Herbst zu rechnen.

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