Archiv | November, 2017

Qualitätsoffensive im ÖPNV startet am 10. Dezember

Qualitätsoffensive im ÖPNV startet am 10. Dezember

30 November 2017 von Gregor Herzfeld

Wilmund Opladen, Landrat Stephan Santelmann, Marc Kretkowski und Udo Wasserfuhr präsentierten die Qualitätsoffensive im ÖPNV.

Landrat Stephan Santelmann: „Wir vollziehen einen Paradigmenwechsel“

Für den ÖPNV im Rheinisch-Bergischen Kreis bricht ein neues Zeitalter an. Durch die Qualitätsoffensive, ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember, erhöht sich auf 30 Hauptlinien in der Region der Takt deutlich. So ist es montags bis freitags zwischen 6 Uhr und 21 Uhr viel leichter von A nach B zu gelangen. Für die Verbesserungen in Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten, Odenthal, Overath, Rösrath und Wermelskirchen engagieren sich die Politik des Rheinisch-Bergischen Kreises, die Kreisverwaltung in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden sowie natürlich die Verkehrsunternehmen RVK und wupsi gemeinsam. „Wir vollziehen einen Paradigmenwechsel“, macht Landrat Stephan Santelmann deutlich, „und zwar von einem nachfrageorientierten zu einem angebotsorientierten ÖPNV. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen dies nutzen und in die Busse einsteigen.“ Die Verkehrsunternehmen RVK und wupsi fahren im Rahmen der Qualitätsoffensive pro Jahr mehr als eine Million zusätzliche Kilometer im Rheinisch-Bergischen Kreis.

„Politik zog für Qualitätsoffensive an einem Strang“


Die geänderten Lebensumstände vieler Menschen sind ein wichtiger Grund für die Qualitätsoffensive. Besonders Arbeitszeiten bis in die Abendstunden, längerer Unterricht an den Schulen und nicht zuletzt der Wunsch, auch nach dem Restaurant- oder Kinobesuch mit dem Bus nach Hause zu fahren, sind Gründe, eine höhere Taktung und damit mehr Busfahrten anzubieten. „Der Politik ist es ein großes Anliegen, den ÖPNV zu stärken“, erklärt Wilmund Opladen, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, „daher haben auch alle an einem Strang gezogen, um den Menschen dieses Angebot zu unterbreiten.“ Aber natürlich spielen auch ökologische Gesichtspunkte eine Rolle. Wenn mehr Menschen in den Bus einsteigen und der Individualverkehr verringert wird, führt dies zu einer Verbesserung der Luftqualität – ein wichtiger Aspekt in Zeiten, in denen Fahrverbote drohen. Auch auf den Straßen soll die Qualitätsoffensive zu einer Entlastung der Situation beitragen, wenn mehr Menschen in den Bus steigen.

Die verbesserte Qualität wird erreicht, indem die Busse in einer höheren Taktung verkehren. Daher werden die Hauptverkehrszeiten auf den Zeitraum von 6 bis 21 Uhr von montags bis freitags ausgeweitet. Bislang galten diese nur von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 18 Uhr. Dann verkehren viele Linien bis zu dreimal die Stunde auf ihren Strecken. Die Linie 454 fährt künftig über Bergisch Gladbach-Herkenrath hinaus bis nach Kürten-Bechen. „Wir verlängern die Stadtbahnlinie 1 auf der Straße bis nach Bechen“, sagt RVK-Prokurist Udo Wasserfuhr und unterstreicht damit, dass die Gemeinde Kürten nun deutlich besser angeschlossen ist. In einem 15-Minuten-Takt ist ab Dezember zudem die Linie 455 zwischen Bensberg-Busbahnhof an der Endhaltstelle der Linie 1 und dem TechnologiePark Bergisch Gladbach unterwegs. Damit kommen circa 2.500 Menschen mit dem Bus leichter an ihren Arbeitsplatz. Die Linien 426 und 427 verlängern künftig den Takt des S-Bahn-Netzes in die Region. Auf der Verbindung zwischen Kürten und dem Bergisch Gladbacher S-Bahnhof gibt es zukünftig immer mindestens einen 20-Minutentakt. Auch am Wochenende ist die Taktfrequenz zukünftig verdichtet. „Dadurch werden Kürten und Odenthal deutlich besser an den Schienenverkehr angebunden“, machte wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski deutlich.

Von Wermelskirchen nach Köln durchgängig im 30-Minuten-Takt


Denn natürlich profitiert auch Odenthal von der Qualitätsoffensive. Die Linie 434 von Bergisch Gladbach über Odenthal und Schildgen nach Köln-Dünnwald bindet die Gemeinde im 20-Minutentakt in beide Richtungen an den Schienenverkehr an. Zum einen an die KVB-Linie 4 in Dünnwald, zum anderen an die S11 in Bergisch Gladbach. Die Linie 260 von Wermelskirchen über Burscheid und Leverkusen nach Köln fährt nun durchgängig im 30-Minuten-Takt und sorgt so für einen häufigeren Anschluss ans Gleis. Generell gelingt durch die Taktverdichtung eine bessere Anbindung an die Schiene, denn auch die Stadtbahnlinie 1 und die RB25 sind häufiger erreichbar.
Zur Kommunikation der Qualitätsoffensive haben die Partner zudem eine Kampagne entwickelt, um die Öffentlichkeit über die vielen neuen Möglichkeiten zu informieren. Im Mittelpunkt steht der Slogan „Der neue Takt für Deinen Bus – Klingt gut!“ Dafür wurden Flyer, Plakate und weitere Werbemaßnahmen entwickelt.

Insgesamt kostet die Ausweitung des Angebots rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Der Rheinisch-Bergische Kreis wird zusammen mit den Verkehrsunternehmen kontinuierlich die Nutzung des neuen Angebotes verfolgen, um bei Bedarf gegebenenfalls auch nachzusteuern.

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Hobbyimker Markus Bollen initiiert stadtweites Bienenweide-Projekt mit viel Unterstützung aus der Stadtgesellschaft

30 November 2017 von Gregor Herzfeld

Fotograf und Hobbyimker Markus Bollen hat mit Unterstützern aus der Stadtgesellschaft von Bergisch Gladbach das Projekt „Unsere Stadt deckt den Bienen den Tisch. Jede Blüte zählt!“ gestartet. Beim Pressetermin an der Nikolauskirche im Atelier des Fotografen informierten die Initiatoren und Beteiligten über die Idee und die weiteren Schritte.

Das Insektensterben stoppen

Wissenschaftler haben in Feldversuchen gemessen, dass die Menge der Insekten seit 1982 um 80 Prozent zurückgegangen ist. Das war für den Naturfreund Markus Bollen der Auslöser, Initiative zu ergreifen und die Aktion „Bienenweide“ zu starten.  Verschiedene Faktoren führen dazu, dass insbesondere Wildbienen weniger Lebensraum finden. Die Not der Bienen, geeignete Blüten zu finden, nimmt zu. Mit den Insekten schwindet auch die Nahrungsgrundlage für Vögel oder Fledermäuse. Es gibt zu wenig Blühstreifen.

„Wir benötigen die Unterstützung aus der Bürgerschaft“, erläutert Bürgermeister Lutz Urbach. Gefragt seien Bürgerinnen und Bürger, die über Grünflächen in Privatgärten oder über Wiesenflächen verfügen, sowie Unternehmen und Einrichtungen mit gestaltbaren Freiflächen. Die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach macht es vor und wird Anfang 2018 eine Fläche für die Samenmischungen mit insektenfreundlichen Pflanzen zur Aussaat vorbereiten. Das Saatgut wird dann im April in die Erde eingebracht.

Neues Projekt von „Wir für Bergisch Gladbach“

Mit im Boot ist auch der Verein „Wir für Bergisch Gladbach“. Vorstandsmitglied Gabriele Gieraths plant schon, beim nächsten Spielplatzaufräumtag auch ein Wiesenstück für die spezielle Blumenmischung vorzubereiten. Zudem möchte der Verein das Projekt stadtweit im wahrsten Sinne des Wortes „streuen“. „Ob am Putztag oder bei der Kneipennacht oder anderen Aktivitäten des Vereins: Wir möchten alle für das wichtige Thema sensibilisieren, denn schließlich ist es unsere gemeinsame Natur, der geholfen werden muss“, erklärt Gabriele Gieraths.

„Das Engagement der Stadt Bergisch Gladbach begrüße ich ausdrücklich“, stellt Landrat Stephan Santelmann fest. „Auch andere Kommunen sind bereits in dieser Thematik aktiv, wie etwa in Oberodenthal, um nur ein Beispiel zu nennen, wo sich die Menschen ehrenamtlich für Bienen engagieren.“

Oberodenthal hat bereits vor drei Jahren mit Erfolg ein Bienenweide-Projekt ins Leben gerufen. Pionier ist hier Michael Melchior von der Dorfgemeinschaft Oberodenthal, der sehr zufrieden ist mit der Resonanz auf das Bienenprojekt. Das ganze Dorf macht mit. „Es geht aber nicht nur um die Honigbiene“, betont Melchior. Von dem Projekt sollen auch die vielen anderen Insekten profitieren, so auch Wildbienen. „Jede Blüte zählt“, so lautet sein Slogan, der auch in Bergisch Gladbach verwendet wird.

„Ich freue mich, dass es so ein großes ehrenamtliches Engagement für die Bienen in unserer Region gibt“, sagt der Landrat. Dieses möchten alle Beteiligten gerne mit Rat und Tat unterstützen. „Unsere Naturschutzbehörde und die Biologische Station Rhein-Berg stehen mit ihrer Expertise den Ehrenamtlichen gerne beratend zur Verfügung. Wichtig ist es aus meiner Sicht, dass für die Einsaat regionales Saatgut zur Verwendung kommt, da dieses an die Verhältnisse des Bergischen Landes angepasst ist und die heimische Tierwelt besonders davon profitiert.“

StadtGrün plant mit Saatgut und Bienenkörben

Lars Winking ist Fachmann für die Abteilung StadtGrün in Bergisch Gladbach. Er und seine Kollegen beschäftigen sich seit rund drei Jahren mit dem Thema Wiesen auf städtischen Flächen. „Es gibt beispielsweise an der Schnabelsmühle Flächen, die wir mit speziellen Saatmischungen eingesät haben.“ Zukünftig wird es, so der Landschaftsarchitekt, mehr und mehr Blumenwiesen im Stadtgebiet geben.

Insbesondere bei der Planung und Umsetzung des Stadtgartens im InHK Bensberg wird der ökologische Aspekt in der Planung mitunter zentrales Thema sein. Neben Blumenwiesen wird es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch Bienenkörbe geben. „Derzeit befinden wir uns in der Abstimmung mit örtlichen Imkern“, erläutert StadtGrün-Experte Winking. „Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist richtig und wichtig. Am Ende zählt jedes kleine Mosaik für unsere heimischen Insekten.“ Neben der Planung müssen solche Flächen bereits vor der Einsaat vorbereitet und darüber hinaus gepflegt werden. Daher werden Einsaat- und Schnittzeitpunkte gemeinsam mit den Kolonnen von StadtGrün optimiert, um einen möglichst langen Blühaspekt – ohne unerwünschte Wildkräuter – erreichen zu können.

Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer Nachbarschaft städtische Flächen sehen, die sie für eine Blumenwiese geeignet halten, können sich gerne die städtische Pressestelle wenden. Entweder telefonisch: 02202 – 142419 oder per Mail: pressebuero@stadt-gl.de.
Am besten ist, wenn eine Patenschaft für die Fläche übernommen, das Saatgut wird gestellt.

Zahlreiche Sponsoren unterstützen

Neben diesen Unterstützern konnte Markus Bollen bereits zahlreiche Geldgeber gewinnen. Für die Vertreter der Bensberger Bank und der Badischen Beamtenbank war schnell klar, dass dieses Umweltprojekt gefördert werden muss.

Die Bensberger Bank hatte schon als Spenderin einer Schleuder für den Imkerverein ihr Interesse an dem Thema gezeigt. Unternehmer Rolf Kürten von K-L Druck in Frankenforst hat auch sofort eine Förderung zugesagt.
Auch Ehrenbürgerin Roswitha Bethe engagiert sich. Ihren Garten, in dem auch zwei Bienenvölker stehen, hat sie schon bienenfreundlich umgestaltet. Die Bethe Stiftung wird alle Spenden verdoppeln. Bei Birgit Althaus von der Victor-Rolff-Stiftung ging der Antrag um Förderung von Markus Bollen ein. Die Stiftung fördert Projekte zum Naturschutz im Regierungsbezirk Köln und war hier der erste Geldgeber der Aktion.

Praktische Unterstützung gibt es von Christoph Demmer als Leiter der Lebenshilfe Werkstätten in Refrath. „Die Initiative hat Saatgut in großen Säcken gekauft, die nun in kleine Tütchen umgefüllt werden muss, das erledigt das Team der Lebenshilfe“, erläutert Demmer.

Außerdem hat die Werkstatt unter der Leitung des Garten- und Landschaftsbauers Dominic Schneider ein Team behinderter Menschen, die mit viel Elan auch die Vorbereitung der Flächen erledigen können. „Natürlich nicht kostenlos, aber zu einem fairen Preis.“ Lutz Urbach wusste schon ganz begeistert von einem Einsatz in seinem Garten zu berichten.

Denn bereits jetzt kann losgelegt werden. Handelt es sich um eine kleinere Fläche bis 100 Quadratmeter, sollte man diese umgraben und glatt einebnen, eventuell aufkeimende Unkräuter können so vor der Einsaat noch untergefräst werden. Handelt es sich um eine bereits vorhandene Rasenfläche, so ist es auch möglich auf dieser eine Blumenwiese anzulegen. Dort sollte man folgendermaßen vorgehen: Man fräst oder vertikutiert eine ausgesuchte Fläche mehrmals vor der Einsaat ohne sie jedoch zu düngen. Die verbleibende Rasenfläche kann weiterhin gedüngt und gemäht werden. Für Robert Kargl als Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Bergisch Gladbach ist das Projekt eine tolle Sache: „Wir benötigen diese Hilfe aufs gesamte Stadtgebiet verteilt, daher helfen auch nicht nur wenige, sondern es müssen viele mitmachen.“

Gärtnermeister Adolf Zirden, auch Mitglied des Imkervereins  hat detailliert aufgeschrieben, welche Blumen günstig und welche ungünstig sind:
„Man sollte darauf achten, wie viel Gräser und Wildblumen in Prozenten in der Mischung enthalten sind. Vor allem sollte man darauf achten, dass möglichst niedrig wachsende Grasarten in der Mischung vorkommen. Meistens finden wir Lolium = Deutsches Weidegras in den Mischungen. Lolium ist ein hochwachsendes Gras und könnte die Kräuter und Blumen überwuchern.“

Ab sofort verschenken die Beteiligten Blumensamenmischungen der Firma Rieger-Hofmann mit den Namen „Schmetterlings- und Wildbienensaum“, „Feldblumenmischung“, „Dachbegrünung“ und „Blühende Landschaft West“ solange der Vorrat reicht.
Sobald die eigenen Tütchen der Aktion „Jede Blüte zählt“ kreiert sind, werden diese ebenfalls verschenkt. Beispielsweise im Sozialstand auf dem Weihnachtsmarkt am 22. Dezember 2017. Die Beschenkten werden um eine Spende gebeten, die von der Bethe-Stiftung verdoppelt wird. Mit dem Geld werden dann weitere Pflanzenmischungen angeschafft, damit auf weiteren Flächen Bienenweide ausgesät werden kann. Außerdem können natürlich alle, denen das Thema am Herzen liegt, Spenden auf das Konto des Imkervereins mit Stichwort „Bienenweide“ überweisen, diese werden auch von der Bethe-Stiftung verdoppelt.
Der Pressetermin fand im Atelier von Markus Bollen statt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden umrahmt von großformatigen Bildern von Blumenwiesen.

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Linke / Bürgerpartei GL kritisieren in offenem Brief mangelndes Demokratieverständnis von Lutz Urbach

Linke / Bürgerpartei GL kritisieren in offenem Brief mangelndes Demokratieverständnis von Lutz Urbach

29 November 2017 von Darian Lambert

Keine Sperrklausel in NRW: „Das ist einer großer Sieg für die Wahlgleichheit“

Die Fraktion die Linke mit Bürgerpartei GL äußert sich in einem offenen Brief zur gescheiterten Sperrklausel in NRW und kritisiert das mangelnde Demokratieverständnis von Gladbachs Bürgermeister scharf.

Wir dokumentieren den Text im Wortlaut:

 

Lieber Herr Bürgermeister,

es tut uns sehr leid für Sie, dass mit dem Urteil vom Verfassungsgericht NRW zur Aufhebung der Sperrklausel Ihr Traum einer Arbeitsentlastung Ihrer Verwaltung in die Ferne gerückt ist. Dürfen wir Ihnen diesbezüglich eine Frage stellen? Sehen Sie sich als Bürgermeister aller Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, oder nur als Vertreter derjenigen, die ihre Stimme einer der größeren Parteien gegeben haben?

Sie würden es also begrüßen, wenn erst die Menschen im Rat ein Sprachrohr haben, deren Partei wenigstens 2,5 % erzielte.
In Bergisch Gladbach leben ca. 110 000 Menschen. 2,5% davon sind 2750. Sind Ihnen das zu wenig Menschen? Bei diesem Urteil ging es nicht nur um Prozente. Es ging um Menschen, die mit der Politik der größeren Parteien nicht einverstanden sind. Auch diese Menschen wollen gehört werden! Auch diese Menschen wollen eine Stimme haben!

Sie verstehen nicht, wieso eine Sperrklausel auf Bundesebene gut ist, und in der Kommunalpolitik nicht? Wir ebenso wenig. Das macht die Sache aber nicht besser. Menschen die Stimme zu verwehren, nur weil sie ihr Kreuz nicht bei einer der großen Parteien gemacht haben, ist undemokratisch! Und deshalb begrüßen wir dieses Urteil sehr.

Und den kleineren Parteien und Gruppierungen vorzuwerfen, sie würden die Verwaltung deutlich mehr Ressourcen kosten, ist nicht nur undemokratisch, es ist ein direkter Angriff auf die Arbeit der Opposition. Denn genau das, was sie den kleineren Parteien vorwerfen, nennt man Opposition. Damit muss eine Demokratie leben und fertig werden. Natürlich bearbeitet eine Verwaltung nur selten Anfragen der Opposition gerne. Das ändert jedoch nichts daran, dass wir unsere Arbeit machen müssen. Und diese Arbeit lautet: Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, und ihrer Partei und deren Koalitionspartner auf die Finger zu schauen. Ihre Arbeit zu überwachen und zu kontrollieren. Dies ist eine wichtige Arbeit. Eine Arbeit, die wir sehr ernst nehmen. Und wenn Ihnen das nicht gefällt, kontrolliert zu werden, dann tut es uns sehr leid. Das ändert aber weiterhin nichts daran, dass wir unsere Arbeit weiter machen werden, im Namen unserer Wählerinnen und Wähler.
Hochachtungsvoll

Fraktion DIE LINKE. mit Bürgerpartei GL.

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Entlastung durch E-Lastenrad

28 November 2017 von Gregor Herzfeld

Kommunales Mobilitätsmanagement schafft „Zweitwagen auf zwei Rädern“ an – zu mieten an der Radstation

Ein Lastenpedelec kann vieles: die Einkäufe nach Hause bringen, die Kinder für die Fahrradtour einpacken, den Heckenschnitt entsorgen, den Sack Zement vom Baumarkt schleppen. Daniel Euler, Mobilitätsmanager bei der Stadt Bergisch Gladbach, ist stolz, nun ein solches Gefährt angeschafft zu haben und den Bürgerinnen und Bürgern zum Mieten und Ausprobieren zur Verfügung zu stellen.

Es handelt sich um das Modell i:SY E-car:go mit einem zulässigen Gesamtgewicht von  190 kg. Die Ladefläche besteht aus Holz mit Wangen rundum, die transportierte Last ist also sicher verstaut. Durch den 250 Watt starken Unterstützungsmotor kann das Gefährt auch in topographisch anspruchsvollen Regionen eingesetzt werden, wie zum Beispiel im Bensberger Raum.

Daniel Euler sieht in dem städtischen „Prototyp“ eine Chance, mehr Bergisch Gladbacher Bürgerinnen und Bürger vom Auto aufs Fahrrad zu bringen, auch wenn mehr als eine Aktentasche zu transportieren ist: „Ein solches Lastenrad kann durchaus den Zweitwagen ersetzen und damit unsere angespannte Verkehrslage entlasten.“ Das städtische Mobilitätskonzept, das im letzten Jahr vom Rat verabschiedet wurde, hat die Steigerung des Radverkehrs bis 2030 im Stadtgebiet um 4 Prozentpunkte zum Ziel.

Das Lastenfahrrad wird zum kleinen Preis – 8 Euro für bis zu drei Stunden Nutzung – an der Radstation zur Leihe bereitgestellt. Euler: „So muss man nicht sofort kaufen – bei einer Investition von knapp 4.000 Euro eine gute Gelegenheit, erst einmal zu testen, wie gut man damit zurechtkommt.“ Roland Neuschil von IN VIA, Leiter der Radstation, freut sich ebenfalls über den Zuwachs im Angebot: „Die Einrichtung bekommt damit einen Hingucker, der die Menschen auch auf die Vorteile unserer Station aufmerksam macht.“

Die Stadt Bergisch Gladbach muss das Fahrzeug ebenfalls nicht selbst finanzieren, das Geld stammt aus dem Förderprojekt „Kommunales Mobilitätsmanagent“ des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg, für den Bergisch Gladbach Modellstadt  ist.  Wupsi und Rheinisch-Bergischer Kreis helfen ebenfalls bei der Finanzierung über Werbeaufdrucke auf den Wangen der Fahrrad-Ladefläche. Natürlich darf dort auch das städtische Logo „clever.vernetzt.mobil“ nicht fehlen, sowie Hinweise auf weitere Vereine und Einrichtungen, die mit dem städtischen Mobilitätsmanagement verbunden sind.

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Gericht erklärt Sperrklausel für verfassungswidrig

Gericht erklärt Sperrklausel für verfassungswidrig

22 November 2017 von Gregor Herzfeld

Die Sperrklausel in NRW ist gekippt.

Bereits zweimal haben nun die Landesregierungen in NRW den Versuch unternommen, den Einzug kleiner Parteien in die Kommunen und auch in den Landtag durch die Einführung einer Sperrklausel zu verhindern. Diese Entscheidung kassierte das Landesverfassungsgericht im Jahre 1999 und nun auch 2017 nocheinmal.

2016 startete die damals noch rot-grüne Landesregierung einen zweiten Versuch und legte die Hürde auf 2,5 % fest. Dagegen klagten mehrere Parteien. Gestern, Dienstag den 21.11.2017 fällte das Verfassungsgericht in Münster das Urteil: Diese Festlegung einer Sperrklausel ist rechtswidrig.

 

Begründung: Die Klausel verletzt den Grundsatz der Wahlrechtsgleichheit.

Jede Wählerstimme muss den gleichen Erfolgswert haben – also gleich viel Wert sein. Eine Ungleichbehandlung der Stimmen ist laut den Richtern nur mit der Verfassung vereinbar, wenn es dafür einen zwingenden Grund gäbe – etwa eine Störung der Funktionsfähigkeit der Räte. Diese laut den Richtern in NRW jedoch nicht gegeben.

„Wir freuen uns sehr über diesen vernünftigen Beschluss des Landesverfassungsgerichtes“, so Frank Samirae der für die Bürgerpartei GL im Rat der Stadt Bergisch Gladbach sitzt. „Eine Sperrklausel würde die Grundsätze eines demokratischen Rechtsstaates verletzen. Es kann nicht sein, dass SPD, CDU und Grüne im Landtag festlegen wollen, welche Stimmen bei den Wahlen zählen und welche nicht. Es kann aber durchaus sein, dass die Bürgerinnen und Bürger andere Parteien und Mehrheiten in die Räte wählen wollen. Davor haben die etablierten Parteien eine furchtbare Angst.“

Sperrklausel: Scheitern mit Ansage
Der Landesverband NRW des Vereins „Mehr Demokratie“ bezeichnete das Urteil als ein „Scheitern mit Ansage“. „SPD, CDU und Grüne haben sich bei ihrer Entscheidung von vornherein auf dünnem Eis bewegt. Jetzt sind sie ins Eis eingebrochen“, so Landesgeschäftsführer Alexander Trennheuser.

„Wir haben erwartet, dass das Gericht die Sperrklausel kassiert“, betont Frank Samirae.

 

„Es gab von Anfang an kein stichhaltiges Argument für so eine Prozenthürde. Den etablierten Parteien ist Demokratie nur lästig. Der alte Filz will eben unter sich bleiben. Wir werden den Schwung dieser Entscheidung nun in die Vorbereitung zur Kommunalwahl 2020 mitnehmen,“ sagt Samirae.

 

Pressemitteilung des VerfGH:

http://www.vgh.nrw.de/pressemitteilungen/10_171121/index.php

 

Gängige Fragen und Antworten zum Thema:

http://www.vgh.nrw.de/pressemitteilungen/11_171121/index.php

 

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Verkehrsausschuss spricht sich für Einstieg in Wasserstofftechnologie aus

22 November 2017 von Gregor Herzfeld

Anschaffung von 15 Bussen mit umweltfreundlichem Antrieb geplant

Die ersten Wasserstoffbusse sollen ab Anfang des Jahres 2020 durch den Rheinisch-Bergischen Kreis rollen und Menschen umweltfreundlich durch die Region bringen. Damit soll der Ausstoß von Schadstoffen im Linienverkehr reduziert werden und der Rheinisch-Bergische Kreis trägt einen Teil dazu bei, mögliche Fahrverbote in den Ballungsgebieten zu verhindern. Der Ausschuss für Verkehr und Bauen gab auf seiner Sitzung am Mittwochabend daher ein klares Votum dafür ab, 15 Wasserstoffbusse durch die kreiseigene Gesellschaft Regionalverkehr Köln (RVK) anschaffen zu lassen und eine Wasserstofftankstelle zu errichten. Diese soll nach den derzeitigen Plänen in Wermelskirchen entstehen. Zehn Busse werden im Nordkreis verkehren, die anderen fünf sollen im Bereich Rösrath und Bergisch Gladbach zum Einsatz kommen. Den Wasserstoff erhalten die Busse am Flughafen Köln/Bonn. Auf seiner Sitzung am 30. November trifft der Kreisausschuss eine Dringlichkeitsentscheidung zu diesen Themen, damit auf der Gesellschafterversammlung der RVK am 12. Dezember das Vorhaben in die Wege geleitet werden kann.

Für die Anschaffung von Bussen und dem der Bau der Tankstelle stehen Fördermittel zur Verfügung, die die Verkehrsgesellschaft beantragt. Diese betragen knapp 6,4 Millionen Euro. Über einen Zeitraum von zehn Jahren fallen für das Projekt jährliche Kosten von circa 600.000 Euro an, die der Rheinisch-Bergische Kreis übernehmen wird. Darin sind auch Wartungskosten für den Bus und die Tankstelle enthalten.

Die Beschaffung der Busse ist Teil einer langfristigen Strategie. Bis zum Jahr 2020 sollen die ersten mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeuge durch den Kreis rollen. Die Flotte soll bis 2030 kontinuierlich ausgebaut werden.

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Ungewöhnlich schön: Modenschau „Baltic Style“ mit Kleidung aus Marijampole

Ungewöhnlich schön: Modenschau „Baltic Style“ mit Kleidung aus Marijampole

17 November 2017 von Gregor Herzfeld

Wann?                Freitag, 24. November 2017, ab 14.00 Uhr
Wo?                 Boutique „Charisma“, Vürfels 64, Bergisch Gladbach-Refrath

Marijampole ist seit 1989  Partnerstadt der Stadt Bergisch Gladbach. Die Armut und Arbeitslosigkeit dort ist nach wie vor groß und die Unterstützung aus Bergisch Gladbach höchst willkommen.

Schon seit mehreren Jahren veranstaltet der Arbeitskreis für die Städtepartnerschaft mit Marijampole mit wechselnden Kooperationspartnern die Modenschau „Baltic Style“. Damit werden Frauen in Marijampole unterstützt, die eigene Kleidungsstücke herstellen und zum Verkauf anbieten. In diesem Jahr haben sich die Organisatoren mit der Second-Hand-Boutique „Charisma“ in Refrath zusammengetan, die am Freitag, dem 24. November ihre Wiedereröffnung feiert. Um 14.00 Uhr steht die Modenschau der Litauer Designerinnen auf dem Programm, die wieder für Überraschungen und viel Zuspruch sorgt, so ist sich Ingrid Koshofer sicher: „Das ist einfach ungewöhnlich schöne Mode, die die Handwerkerinnen aus dem Frauencentrum in Marijampole entwerfen und eigenhändig produzieren.“ Die Models, die die Kleider, Schals und Umhänge vorführen, machen dies ehrenamtlich und haben genau wie das Publikum eine Menge Spaß daran.

Natürlich können die Kleidungsstücke käuflich erworben werden, und das zu ebenso ungewöhnlich günstigen Preisen. Die Aktionen der letzten Jahre waren in dieser Hinsicht sehr erfolgreich. Die Kreationen aus Marijampole wurden zum allergrößten Teil in kurzer Zeit verkauft. Ingrid Koshofer hofft auch in diesem Jahr auf ein gutes Ergebnis der Modenschau: „Für die Käuferinnen in Bergisch Gladbach mögen die Sachen ein Schnäppchen sein, aber für die Frauen in Litauen ist das Geld, das wir hier einnehmen, ein wertvoller Zusatzverdienst, den sie bitter benötigen.“

 

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Manga-Workshop in der Stadtteilbücherei Bensberg

17 November 2017 von Gregor Herzfeld

Man nehme 1 Blatt Papier, 1 Stift, zeichne 1 Kugel und 1 Zwiebel, ziehe noch ein paar gezielte Striche und schon hat man ein „Pikachu“ gezeichnet.
In die Welt der „Mangas“ tauchten am 15. November 2017 sechzehn Kinder und Jugendliche in der Stadtteilbücherei Bensberg gemeinsam mit Alexandra Völker ein. Die erfahrene „Mangaka“ (Mangazeichnerin) reiste mit einem Koffer voller Stifte und  Mangafiguren an. Während mit Begeisterung gezeichnet und ausgemalt wurde, erfuhren die Teilnehmer etwas über die Grundbegriffe der Manga-Kunst. Tipps zum Zeichenmaterial und Anregungen zur Gestaltung einer eigenen Mangafigur wurden gleich auf einem Lesezeichen umgesetzt, dass sich jeder Teilnehmer selbst gestalten und natürlich mit nach Hause nehmen durfte.
Auch die frisch eingetroffenen Mangas in den Regalen der Stadtteilbücherei Bensberg wurden von den Manga-Zeichnern begutachtet und direkt ausgeliehen.
 „Das war ein voller Erfolg“, resümiert Andrea Görgen aus der Stadtbücherei und träumt schon jetzt von einer Manga-Veranstaltung in den Ferien.
Wer nun auch einmal Lust hat in die Welt der Comics und Mangas einzusteigen, ist herzlich eingeladen im Bestand der Stadtbücherei zu stöbern und Manga-Neuheiten und Comic-Klassiker für sich zu entdecken. Die Neuanschaffungen, sowie die Comic-Veranstaltung im Oktober und der Manga-Workshop sind Teil eines kreisweiten Projektes an dem sich die Stadtbücherei Bergisch Gladbach beteiligt hat und das von der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde.

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World of Trading 2017

World of Trading 2017

16 November 2017 von Frank Samirae

Anleger lockt großes Seminar- und Ausstellerprogramm

Bei der World of Trading in Frankfurt treffen Profis auf Privatanleger. Doch der jährliche Event ist mehr als eine Messe geworden. Mit einem umfangreichen Seminarprogramm bekommen die Teilnehmer geballtes Wissen vermittelt um an der Börse erfolgreich zu sein. Dabei werden alle Typen von Anlegern angesprochen.

Rundgang während der Preconference durch das Weiterbildungsangebot

Faik Giese – Timing mit Indikatoren

Facebooktrader Orkan Kuyas und Kollegen zeigen im LIVE-Trading vor Ort verschiedene Strategien und Ansätze für den kurzfristigen Handel im Daytrading. Doch auch für längerfristig orientierte Anleger gibt es etwas zu lernen. Wer weniger Risiko bevorzugt, der bekommt im Seminar von Faik Giese Strategien und Timing Modell für den Aktienhandel vermittelt. Hier geht es um das finden des richtigen Zeitpunktes für den Handel. Natürlich fehlt es nicht am mathematischen Beweis für die vorgestellten Indikatoren.

Neben dem klassischen Handel ist neuerdings auch der automatisches Handel vertreten. Hier zeigt Dozent David Warney wie man bei der Programmierung von automatischen Handelssystemen am Markt profitabel bleibt und die größten Fehler vermeidet. In einer Pause treffen wir einen Programmierer der an der Veranstaltung teilnimmt. Der Mann mit langen Haaren trägt einen lustigen Bart und braune Sandalen mit dunkelgrünen Socken.

Er erzählt uns von seinem Handelssystem, welches er in Java programmiert. Jetzt nach 3 Jahren Entwicklungszeit funktioniert es „ein bisschen“ sagt er. Was er damit machen will wenn es dann läuft, das weiß er noch nicht.

Bei den Teilnehmern ergibt sich einschlägiges Bild. Es sind (leider) weitaus mehr Männer als Frauen unter den Teilnehmern. In den meisten Räumen sitzen nur Männer. Eine Ehepaar sowie eine Gewinnerin eines „VIP-Ticket“ sollen jedoch trotzdem anwesend sein.

Am Freitag und Samstag findet parallel zum Seminarprogramm eine große Ausstellermesse statt. Zu den Ausstellern zählen u.a. Banken, Broker, Verlage und sogar das Börsenradio ist vor Ort.

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Gute Hygiene hilft gegen Grippeverbreitung

16 November 2017 von Gregor Herzfeld

Vorsorge treffen in der Erkältungszeit

Sobald der Winter naht, haben Erkältungskrankheiten Saison, viele Menschen klagen dann über Husten oder Schnupfen. Richtig schlimm wird es bei einer akuten Grippe („Influenza“). Ausgelöst wird diese durch das Influenzavirus, das hochgradig ansteckend ist. Typisch ist der plötzliche Beginn der Krankheit sowie hohes Fieber, ausgeprägte Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Reizhusten. Die Krankheit bezeichnet man als „Tröpfcheninfektion“, da sie durch Husten, Niesen oder Sprechen von Erkrankten übertragen wird. Zudem kann die Grippe in großen Menschenansammlungen, an Türklinken oder beim Händeschütteln verbreitet werden. „Einen hundertprozentigen Schutz gegen Grippe gibt es leider nicht. Trotzdem hilft es, in die Armbeuge zu niesen, um das Virus nicht im Raum zu verteilen oder es auf die Hände zu übertragen“, rät Dr. Cornelia Scherzberg, Leiterin des Gesundheitsamtes im Rheinisch-Bergischen Kreis. Allgemein kann man dem Virus ein Stück weit vorbeugen, indem man sich regelmäßig die Hände wäscht, sich gesund ernährt oder an der frischen Luft bewegt.
Wer besonders anfällig ist, wie Senioren, Schwangere, Menschen mit erhöhten gesundheitlichen Gefährdungen oder angeborenen sowie Immundefekten oder einer HIV-Infektion, dem empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die präventive, jährliche Grippeimpfung. Bei einer befürchteten Grippe ist es ratsam, zum Arzt zu gehen.

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