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4. Bildungskonferenz stellt Weichen für Digitale Bildung in der Region

25 Oktober 2017 von Gregor Herzfeld

Rheinisch-Bergischer Kreis als Vorreiter in Nordrhein-Westfalen

Der Rheinisch-Bergische Kreis ist im Bildungsbereich eine der Vorzeigeregionen und Vorreiter im Land Nordrhein-Westfalen. Jetzt wird ein neuer Akzent gesetzt und das Thema „Digitale Bildung gestalten – Medienkompetenz fördern“ in Angriff genommen. Dazu trafen sich rund 150 Gäste zur 4. Bildungskonferenz im Kreishaus Heidkamp. Eingeladen hatten der Kreis und die Bezirksregierung Köln, die gemeinsam im Jahr 2008 das Bildungsnetzwerk im Rheinisch-Bergischen Kreis als Kooperationspartner gegründet haben. Die Gäste aus Kita, Schule, Hochschule, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und von Weiterbildungsträgern tauschen sich dabei in einem ersten Schritt aus, um die Digitale Bildung in der Region künftig fest zu verankern und Perspektiven zu schaffen – ganz im Sinne des Bildungsnetzwerks. Dieses koordiniert und entwickelt Bildungsangebote in der Region und sorgt für die Vernetzung der Schulen unter anderem mit Wirtschaft und außerschulischen Bildungsinstitutionen.

„Bildung genauso wichtig wie Wirtschaftsförderung“
Die gemeinsame Weiterentwicklung bildungsrelevanter Themen spiele im Rheinisch-Bergischen Kreis seit jeher eine herausragende Rolle, lobte Christa Kuhle, Abteilungsdirektorin bei der Bezirksregierung Köln. Das damit verbundene Innovationspotenzial der Region sei darauf zurückzuführen, dass die Bildung insgesamt im Kreis konsequent gefördert und die Vernetzungsprozesse intensiv unterstützt würden. Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke nahm das Kompliment gerne an: „Bildung ist bei uns genauso wichtig wie etwa die Wirtschaftsförderung.“ Zusätzlich zu den bestehenden Handlungsfeldern des Bildungsnetzwerkes Übergang Kindertageseinrichtung-Schule, Übergang Schule-Beruf, schulische Inklusion sowie Bildungsmanagement/lebenslanges Lernen soll künftig im Bereich Digitaler Bildung eine abgestimmte Idee entwickelt werden, die in der Region gemeinsam ausgestaltet wird. „Wir sind damit die erste Region in NRW, die sich in dieser Form der Thematik annimmt“, machte Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke deutlich.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis soll künftig als Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten stehen, Schulen fit zu machen für die digitale Zukunft und Jugendliche beim Schritt in neue Lern-, Studien- und Ausbildungswelten zu begleiten. Darauf setzt auch die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Moderne Technologien hätten auch im Handwerk längst Einzug gehalten, erklärte Hauptgeschäftsführer Marcus Otto und ließ durchblicken, dass „Medienkompetenz für Jugendliche beim Schritt ins Berufsleben von großen Vorteil ist.“ Die regionale Wirtschaft wiederum profitiere von geeignetem Nachwuchs.

Ministerin Gebauer betont Bedeutung digitaler Bildung
Als hochkarätiger Gast meldete sich sogar NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer zur Konferenz an. Die Ministerin unterstrich dabei den hohen Stellenwert Digitaler Bildung und betonte, dass der Bund Mittel in Milliardenhöhe für die Schulen in Aussicht gestellt habe. Insbesondere die Vermittlung von Medienkompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern, der Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie entsprechende Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte stünden dabei im Mittelpunkt.

Mit Wolfgang Vaupel, Geschäftsführer der Medienberatung NRW, und Ulrich Trottenberg, dem ehemaligen Leiter des Fraunhofer Instituts in Sankt Augustin, erläuterten Experten den hohen Stellenwert digitaler Bildung und der dazugehörigen Kompetenzen. Parallel zum Vortragsprogramm hatte das große Plenum Gelegenheit, ganz im Sinne digitaler Vernetzung per Smartphone Fragen an die Referenten senden. Diese Gelegenheit wurde ausgiebig genutzt: „Wer entscheidet, wie das Geld verteilt wird?“ wurde etwa via App gefragt, aber auch: „Muss jede Schule diesen Weg alleine gehen?“ Ein Teilnehmer fasste zusammen: „Infrastruktur ist wichtig, Lernerlebnisse noch wichtiger. Gute Lehrer und Lehrerinnen am wichtigsten.“

Um Eckpunkte für ein Konzept digitaler Bildung in der Region zu entwickeln, schlossen sich die Teilnehmenden im Anschluss zu fünf verschiedenen Themenrunden zusammen. In ihnen wurden verschiedene Aspekte des Schulunterrichts thematisiert. Dazu gehörten beispielsweise virtuelle Fallstricke im Freizeitverhalten, etwa Cybermobbing oder Abofallen, aber auch digitale Anwendungsprozesse in Unternehmen. In einer abschließenden Podiumsrunde setzten sich Sophia Tiemann, Leiterin des Amts für Bildung im Rheinisch-Bergischen Kreis, Schulamtsdirektorin Uschi Resch, Schülerin Cynthia Kipke vom Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg, Ulrich Porschen von der Bezirksregierung Köln, gicom-Geschäftsführer Stefan Hilger und Ingolf Bergerhoff von der Stadt Leichlingen mit Vor- und Nachteilen, Bedingungen und Zielen digitaler (Aus-)Bildung auseinander. Alle Teilnehmer waren sich einig in der Zielsetzung, im Bildungsnetzwerk gemeinsame kreisweite Standards voranzutreiben.

Ergänzend zum Programm konnten sich die Besucher an Informationsständen zu Angeboten rund um Computer und Internet im Rheinisch-Bergischen Kreis ein Update holen: So stellten die Medienscouts NRW ihr „Schüler-schulen-Schüler-Programm“ vor, das Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“ präsentierte mit dem Onlinebewerberbuch eine neue, interaktive Ausbildungsbörse und das zdi-Netzwerk MINT Rhein-Berg präsentierte unter anderem Ergebnisse erfolgreicher Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Berufskollegs. Eine besondere Aufmerksamkeit galt hier auch den Medienberatern im Kompetenzteam des Rheinisch-Bergischen Kreises, die als Ansprechpartner für die Unterstützung von Schulen und Schulträgern unter anderem bei der Erstellung eines Medienentwicklungsplans beraten. Damit die Lehrkräfte ihren Unterricht mit neuen Medien gestalten und Medienkompetenz vermitteln können, bietet das Kompetenzteam zudem Lehrerfortbildungen an.

Am Ende eines spannenden Nachmittags war der erste Schritt getan, um die Digitale Bildung im Rheinisch-Bergischen Kreis fest zu verankern. Weitere werden folgen.

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