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Börse aktuell: Optimismus

18 Dezember 2013 von Darian Lambert

Von Dimitri Kummer und Frank Samirae

In den letzten Tagen wurde ein nicht unerhebliches Bremspotenzial für Europa aus dem Weg geräumt. Die Mitgliederbasis der SPD hat sich zur Regierungsbildung bekannt und so den Weg für die große Koalition geebnet. Die Entscheidung ist gut für Europa – die Eigenschaften Stabilität und Zuverlässigkeit schreiben die Partner auch der neuen Regierung zu – im Kern hat sich nicht allzu viel verändert, trotz der einen oder andern Rochade auf Ministerialebene. Eine Ablehnung hätte sicher ein größeres Rumoren durch Europa nach sich gezogen. Mit diesem Szenario müssen wir uns jetzt nicht mehr beschäftigen, der Blick richtet nach vorne. Welche Planungen werden besonders aufmerksam aus dem Ausland verfolgt? Finanzminister Wolfgang Schäuble wird diesen Posten behalten und verspricht ein Fortsetzen des bisherigen Eurokurses. Stabilität hat höchste Priorität, das Augenmerk gelte nun der Bankenunion. Jörg Asmussen wird dagegen auf persönlichen Wunsch aus dem EZB-Präsidium ausscheiden und in Zukunft im Arbeits- und Sozialministerium arbeiten. Dafür soll die Bundesbank-Vizechefin Sabine Lautenschläger den Asmussen-Posten in der EZB übernehmen.
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Der potenzielle Unsicherheitsfaktor deutsche Regierungsbildung ist damit abgehakt.
Der Dax hat die Marke von 9000 Punkten gehalten und scheint weiterhin stabil zu verlaufen bis zum Ende des Jahres. Auch der Eur/Usd verharrt auf hohem Niveau.

Trotz der sich abkühlenden Eurokrise (oder gerade deshalb?) nutzen hochrangige Notenbanker das Wochenende, um weitere Reformen in Frankreich und Griechenland einzufordern. Die Grande Nation Frankreich wird angehalten, den Kurs der echten Reformen (Steuererhöhungen helfen zwar kurzfristig Finanzlöcher zu stopfen, kosten aber Wachstum) aufrecht zu erhalten. Besonders die mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit soll mit weiteren Reformen auf dem Arbeitsmarkt und durch den Abbau aufwendiger Bürokratiehürden eingegrenzt werden. EZB-Präsident Mario Draghi sieht die Innenpolitik in der Pflicht, damit die französischen Firmen ihre Investitionstätigkeiten wieder aufnehmen und dadurch mittelfristig endlich neue Jobs entstehen können.

Auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann äußerte sich zum Thema Reformen:
“Griechenland durchläuft derzeit grundlegende Veränderungen, die für die Bevölkerung sehr schmerzhaft sind. Die ergriffenen politischen Maßnahmen deuten bereits darauf hin, dass sich die makroökonomische Situation verbessert“. Wir freuen uns über diesen Hinweis. Schließlich werden Reformerfolge – bei allen Schwierigkeiten – unserer Meinung nach medial zu wenig thematisiert. Besonders Investitionen ergeben sich nicht in erster Linie durch billige Kredite, sondern durch gute Geschäftsaussichten und einen stabilen politischen Rahmen. Daher besteht auch hier Grund für vorsichtigen Optimismus, dass sich dieser Ausblick bewahrheitet und die verbesserten ökonomischen Bedingungen zukünftig Früchte tragen werden.

 

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