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Kategorischer Imperativ der Freude

02 Mai 2014 von B. J.

Das Streben nach Vollkommenheit geht über den Magen: Du isst, du bist. Denken führt zu Zweifeln, Waffeln zu einem vollen Magen. Ein Lächeln mit leuchtenden Augen kann verführen, aber Haribos machen glücklich: Zuerst die Runden, dann die Viereckigen, zum Schluss die Gummibärchen. Puffreis füllt die Gedärme der Sehnsucht.

Wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen meine Sandalen zwischen den Zehen. Bei jedem Schritt verfallen sie zu Staub, die Sohlen lösen sich vom Geschehen, die Zeit schnappt sich hier und da einen Fetzen. Auf der Mauer sitzen junge Paare wie Singvögel auf dem Ast. Fliegt ein Paar davon, gesellt sich ein anderes dazu. Hände und Arme drängen ineinander, Beine überschlagen sich. Wo bist du, fragst du mich und ich sehe dich nicht, und doch bist du hinter mir, ich drehe mich um, erkenne dich nicht. Im kühlen Abendlicht dehnen sich die viereckigen Türme der alten Kirche, lehnen sich zurück und verharren. Ich sehe dein fröhliches Geplapper. Die Fragen in deinen Augen bleiben stumm.

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