n-te Ente

22 September 2013 von B. J.

Wo ist Anna, schaut der Mond forsch fragend in die offene Balkontür. Seine kalkweißen, sehnigen Arme durchwirbeln mein kahles Zimmer, bleichsüchtige Gichthände rütteln die Bettdecke, ob sie ihren warmen Atem birgt. Ich will den Mond besänftigen, aber er hört mich nicht. Wild gestikulierend poltert sein Kopf auf dem schwankenden Wolkenthron. Ich lehne mich über den schiefen Balkon und gebe ihm beruhigende Handzeichen. Ich bitte den Wind, ihm meine Gedanken vor zu tragen. Doch dieser vergnügt sich im Park und pflückt goldene Baumkronen, welche ihm wohl als als Hut am Besten stehe. Unter dem samtschwarzen Himmelskleid vergnügen sich die Sterne mit dem Glück. Heine schaut zu und wundert sich, wie zeitlos begehrenswert seine leichte Dirne immer noch ist. Ihren ungezählt sanften Küssen entspringen laut quakend n-te Enten im satten Teich. Die alte Welsfrau pflügt behäbig ihr Tummeln.

Das Wahlergebnis heute ist von großer Wichtigkeit, damit die richtigen Prognosen geglaubt werden. Shakespeare könnte bemerken: Auch die Demokratie ist eine Dirne.

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