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Regenwald-Dusche

01 Juli 2013 von B. J.

dich in der dusche von oben bis unten, von unten bis oben in pfirsichduft mit erwartungsvollen händen suchen und fühlen. du bist frisch und schön und fröhlich und komisch und lachend und nicht ernst.
keine, die mir erzählt, wie es sein muss, mein leben. an freien tagen gehst du ganz mit haut und haaren unter die dusche. dann ist auch zeit, deinen schopf zu trocknen. so können wir uns wie im regen küssen. wir, und wenn du in der plastikhaube steckst, wirkt dein kopf noch fragiler. das wasser rauscht zwischen unseren offenen lippen, wenn sich unsere zungen berühren. trinken, alles trinken, vielleicht ertrinken, doch der atem kommt schnell zurück und wird schneller. nach der dusche versteckst du dich unter meiner bettdecke (ich muss gar nicht zu dir kommen, nein, muss ich nicht, kann mir auch einen espresso machen) und ich freu mich, freu mich, wenn du auf mich wartest, wenn du das auch willst, mich, dich, deinen mund auf meinem, deine haut so schön zu fühlen, deine schönen hände so fühlend. und wenn ich in dir versinke, denke ich kurz, noch nicht, noch nicht, da ist noch so viel, das gestreichelt werden will und doch bin ich, bin ich bereits in dir. ich liebe dich, also bin ich – dich in meinem armen, händen und füßen ist das überfließende leben. ich kann mich nicht halten. ich kann mich nicht vor dem leben schützen. auch wenn ich dich nicht halten kann, du wieder fort gehst, nehme ich an, alles, alles ist anders.

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