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Warum immer mehr Unverpackt-Läden schließen müssen

16 März 2023 von Darian Lambert

Unverpackt Läden waren mal in

Unverpackt-Läden leiden besonders unter den Krisen dieser Welt und viele von ihnen müssen schließen. Die Geschäfte im Einzelhandel liefen im Jahr 2022 noch überraschend gut. Laut des Handelsverbands Deutschland (HDE) ist die Konsumlaune der Deutschen aber jetzt auf einem Tiefpunkt angelangt, mutmaßlich wegen der hohen Preise. Das spiegelt sich auch im Geschäft der Lebensmittelhändler wieder, insbesondere in Unverpackt-Läden, die gerade reihenweise vor dem Aus stehen. Waren zu Jahresbeginn 2022 noch 363 von ihnen im Verband der Unverpackt-Läden organisiert, sind es inzwischen nur noch 316. 47 schlossen 2022 ihre Pforten für immer – das sind rund 15 Prozent. Und es werden wohl noch mehr.

Der Verband der Unverpackt-Läden gibt an, dass die Verbraucherpreise im Lebensmittelbereich derzeit steigen und Konsumenten mit Kaufzurückhaltung oder Verzicht reagieren. Der Konsummonitor des HDE besagt, dass 30 Prozent der Verbraucher weniger Bio-Produkte kaufen und 21 Prozent weniger regionale Lebensmittel. Diese Kategorien seien in Unverpacktläden sehr stark vertreten. Zudem würden verstärkt Sonderangebote gekauft – davon profitierten vor allem die Discounter. Ein weiterer Grund liege darin, dass sich die Innenstädte veränderten und es immer leerer werde. Viele Konsumenten kauften ihre Waren lieber online ein. Das habe indirekte Auswirkungen auf das unverpackte Einkaufen, das oft mit einem Bummel durch die Stadt verbunden sei.

Der Unverpackt-Laden in der Bensberger Schloßgallerie wurde bereits geschlossen.

Händlerinnen wie Stefanie Marx-Bleikertz bitten sogar um Unterstützungen per Crowdfunding um das unrentable Unverpacktlädchen von der Gladbacher Innenstadt nach in verschlafene Paffrath zu verlegen. Ob das Lädchen dort überleben kann ist allerdings offen.

Die Krise betrifft nicht nur die Unverpackt-Branche, sondern auch andere Branchen wie den Buchladen oder den Kindermodenladen. Die Veränderungen in den Innenstädten und die steigenden Preise veranlassen Verbraucherinnen und Verbraucher dazu, ihre Einkaufsgewohnheiten zu ändern und sich eher für günstigere Angebote im Supermarkt oder im Online-Handel zu entscheiden.

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