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Wie kann ich meine Privatsphäre bei Facebook effektiv schützen?

17 Mai 2013 von Lars Sobiraj

Vor einigen Jahren verstreute man Werbung grundsätzlich nach dem Gießkannenprinzip. Jeder bekam exakt dieselben Anzeigen zu sehen. So sahen sich 80-jährige Rentner im Spiegel, Stern oder der Zeit exakt die gleichen Anzeigen an, wie die 30-jährige Lehrerin oder der 20-jährige Student. Seit dem Siegeszug des Internet hat das ein Ende. Insbesondere bei den Internet-Portalen, wo man sich anmelden muss, kann einem die Werbung gezielt angezeigt werden. Soziale Netzwerke sammeln Daten. Sie leben davon, dass sie für ihre Kunden Werbung passgenau platzieren. Umso besser die Werbung zu uns passt, umso mehr Geld verdient Facebook & Co. daran. Unsere Vorlieben und Eigenschaften geben wir bei Facebook selbst ein. Dafür können wir dieses soziale Netzwerk kostenlos nutzen. Momentan geht es so weit, dass die Anbieter versuchen zu kalkulieren, was wir als nächstes kaufen könnten. Frei nach dem Motto: Wer ein Mottorad besitzt, kauft auch entsprechendes Zubehör. Wer Kinder hat, braucht auch Geschenke für die Kleinen. Wer seine Bekleidung bei Firma A kauft, könnte sich auch für Produkt B interessieren.

So simpel ist es allerdings nicht, diese Massen an Daten auszuwerten. Trotzdem entstehen dadurch Begehrlichkeiten. Deutsche Strafverfolgungsbehörden arbeiten teilweise schon mit den Daten. Auch jetzige und künftige Arbeitgeber interessieren sich für unseren Lebenswandel und unsere Meinungsäußerungen. Immer mehr Personalchefs prüfen die Profile ihrer Bewerber. Die Teilnahme an einer Demonstrationoder ein Saufbild kann dem Entscheider im Personalbüro schon zuviel gewesen sein. Wer abgelehnt wird, erfährt leider in den seltensten Fällen, wieso er die Absage erhält.

Die Daten, die Facebook über uns sammelt, lassen sich dabei in verschiedene Kategorien einsortieren. Die Angabe der Registrierungsdaten wie Name, Wohnort, Geburtstag, Geschlecht etc. ist Pflicht. Facebook erlaubt keine Pseudonyme und sperrt gerne auch schon einmal einen Account, sofern der angegebene Name nicht stimmen sollte. Dazu kommen alle freiwilligen Daten, wie „Gefällt mir“-Angaben, unsere Kommentare, Statusmeldungen, unser Netzwerk von Freundschaften, die Teilnahme an Gruppen und Veranstaltungen, Verlinkungen und Postings (Fotos, Videos, Texte) und die Kommunikation über die Mail- beziehungsweise Chat-Funktion.

Wer sich schützen will, hat grundsätzlich zwei Optionen. Entweder man stellt jegliche Aktivitäten bei sozialen Netzwerken komplett ein, oder aber man bearbeitet seine Einstellungen in der Form, dass möglichst wenig Informationen über einen preisgegeben werden. Wie das funktioniert, erklärt ausführlich unsere Videoanleitung. Die erste Folge von DigitalKultur.TV erläutert verständlich und nachvollziehbar, wie das eigene Profil, die Privatsphäre-Einstellungen, Kontoeinstellungen etc. angepasst werden müssen, will man zu viel Offenheit vermeiden.

Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung kann hier eingesehen werden:

http://www.gulli.com/security/facebook

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