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Wie Kinder getrennter Eltern gut leben

21 April 2013 von Darian Lambert

Alltags-Mama immer und Freizeit-Papa alle zwei Wochen samstags und sonntags? Immer mehr getrennt lebende Eltern nehmen von diesem Umgangsmodell Abschied. Weil sie erkennen: Kinder brauchen beide Elternteile, auch wenn die nicht mehr zusammen leben. Aber wie funktioniert die Doppelresidenz (das sogenannte Wechselmodell)? Wie sieht der Alltag aus, wenn Kinder jede Woche einmal umziehen?

Die Autorinnen Ina Kiesewetter und Petra Wagner haben mit vielen Kindern und Eltern gesprochen, die diese Lebensform praktizieren und lassen sie in Ihrem Buch „Eine Woche Mama, eine Woche Papa“ zu Wort kommen. Offen und freimütig erzählen Grundschulkinder, wie das ist, wenn bei Mama andere Regeln gelten als bei Papa. Mütter berichten, wie sie anfangs durchaus Schuldgefühle hatten, ihre Kinder tageweise nicht zu sehen, wie diese Schuldgefühle aber – mit der Zeit – längst nicht mehr so viel Raum einnehmen, „weil es meinen Kindern bei ihrem Vater auch gut geht“. Und Väter schildern, wie sie gleichberechtigt mit den Müttern die Verantwortung für ihre Kinder in Alltagsdingen übernehmen und schaffen. Jugendliche, die jahrelang im Wechselmodell groß wurden, halten Rückschau.

Die Autorinnen zeigen auf, wie neue Sichtweisen plötzlich auch ganz neue Wege eröffnen – für eine neue Art der Elternbeziehung nach einer Trennung – zugunsten der Kinder. das Buch ist eine echte Hilfe für Eltern, die den tiefen inneren Wunsch ihrer Kinder, weder auf Mama noch auf Papa verzichten zu müssen, ernst nehmen und praxisnahe Orientierung suchen.

Auf eine spannende und erhellende Diskussion mit dem Publikum freuen sich die Autorinnen im Rahmen eines Themenabends in der Alten Feuerwache am 22.04.2013. Der Väteraufbruch für Kinder Kreisverein Köln lädt hierzu interessierte Eltern und Fachkräfte aus der Jugendhilfe ein, die Interesse an Kindgerechten und praktischen Lösungen haben.

Hintergrundinformation:

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Durch die entwicklungspsychologische Forschung der letzten Jahrzehnte ist bekannt, dass Kinder häufigen und regelmäßigen Kontakt zu beiden Elternteilen benötigen, um gesund aufzuwachsen.

Nach Trennung und Scheidung wird jedoch meist wieder in ein Familienmodell der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückgefallen:  Die Mutter sorgt sich um die Erziehung der Kinder, der Vater um die materielle Versorgung der Familie. Die Beziehung zum Vater wird zumeist auf Wochenenden alle 14 Tage eingeschränkt.

Darunter leiden seit je her die Kinder, denen ein gleichwertiger Kontakt zu beiden Elternteilen entgegen ihrem natürlichen Recht verwehrt wird.

Die paritätische Doppelresidenz (auch als Wechselmodell bekannt) ist eine Möglichkeit, den Kindern beide Elternteile auch nach Trennung und Scheidung zu erhalten, Entfremdung und psychische Langzeitfolgen zu vermeiden. Zudem hat sich gezeigt, dass die Doppelresidenz dauerhaft einen positiven Einfluss auf das elterliche Konfliktniveau besitzt und die betroffenen Kinder somit doppelt profitieren.

 

Veranstaltung:

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Themenabend: Eine Woche Mama, eine Woche Papa. Doppelresidenz aus praktischer Sicht

Die Autorinnen Ina Kiesewetter und Petra Wagner stellen ihr Buch vor und diskutieren mit dem Publikum.

Datum: Montag, 22. April 2013 – 19:00 – 21:30

Ort:

Alte Feuerwache

Offener Treff

Melchiorstraße 3

50670 Köln

Eintritt frei, incl. Imbiss (um Spende wird gebeten)

Veranstalter:

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Väteraufbruch für Kinder

Kreisverein Köln e.V.

c/o Frank Sagel

Drosselbartstraße 7

51067 Köln

 

Telefon (0178) 240 42 68

Fax (0221) 976 31 89

E-Mail fsx@blickpunktx.de

E-Mail an die Vorstandsmitglieder koeln@vafk.de

www.vafk-koeln.de

Der Verein „Väteraufbruch für Kinder“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich 1988 gegründet hat und sich mittlerweile aus über 100 Kreisvereinen und lokalen Kontaktstellen verteilt über das ganze Bundesgebiet zusammensetzt.

Hauptanliegen des Vereins ist die Aufrechterhaltung der Beziehung der Kinder zu beiden Eltern nach einer Trennung, indem er sich für das Recht der Kinder auf Vater und Mutter als unentziehbares und unverzichtbares Grund- und Menschenrecht einsetzt. Der Verein will insbesondere die Not der Kinder wenden, die von Trennung und Scheidung ihrer Eltern betroffen sind.

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