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Räumung im Hambacher Forst ausgesetzt

09 September 2013 von Darian Lambert

Die Polizei zog heute mit einem Großaufgebot im Hambacher Forst auf. Da
auch Klettereinheiten mit dabei waren, sah alles nach einer Räumung aus.
Nachdem die Polizei die gesamte Infrastruktur des neuen Camps am Boden
zerstörte – wie z.B. die Küche – und eine nicht besetzte Plattform vom
Baum holte, zog sie wieder ab, ohne die Kletteraktivist_innen von ihren
Plattformen zu räumen.

„Wir wissen nicht welche Strategie RWE heute verfolgt hat. Wir gehen aber
von einer Räumung in den nächsten Stunden oder Tagen aus, und fordern die
Öffentlichkeit auf wachsam zu sein. Außerdem rufen wir alle, denen der
Wald wichtig ist auf, möglichst schnell zur Besetzung zu kommen um eine
Räumung zu verhindern und die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.“
sagt Sabine von der Waldbesetzung

Während RWE und Polizei eine Kriminalisierungskampagne gegen die
Kohlegegner_innen fährt und die  Besetzungen von Häusern, die genau wegen
RWE leerstehen und abgerissen werden, als „Vandalismus“ bezeichnen,
zerstören sie skrupellos die tatsächliche Lebensinfrastruktur, von
Klimaaktivist_innen, genauso wie sie die Dörfer zerstören, die dem Tagebau
weichen müssen. „Heute hat RWE mal wieder seine Kernkompetenz unter Beweis
gestellt: Die Zerstörung von Lebenswichtigem. Heute hat es unsere Küche
getroffen. Täglich trifft es das Weltklima, die lokale Landwirtschaft und
die Gesundheit vieler Menschen in ganz Europa aufgrund des Feinstaubes aus
den Tagebauen und dem Kraftwerk.“ sagt Sabine

Die Wortwahl von Polizei und RWE bei dieser Zerstörung spricht für sich.
Bei ihr ist lediglich die Rede von „Bretterverschlägen“ oder
„hereingeschlepptem Material“, dass „entfernt“ wurde. Dass es sich hierbei
um Infrastruktur von Menschen handelt ist ihnen genauso egal, wie ihnen
jede andere Infrastruktur egal ist, die sie zerstören. „Das aber ist keine
Besonderheit von RWE. In einem wert-basierten Wirtschaftssystem ist es
unumgänglich, dass jeder reale Nutzen für Menschen der Wertvermehrung
untergeordnet wird. Deswegen richten wir uns nicht nur gegen RWE, sondern
wollen eine Debatte eröffnen, wie eine Gesellschaft eingerichtet sein
muss, in der auch die nächsten Generationen noch leben können. Dass dieser
Gedanke für Polizei, RWE und Teile der Öffentlichkeit mit „Ökoterorrismus“
gleichgesetzt wird spricht für sich. Die wahren Ökoterroristen sind für
uns jene, die die Weltökologie zerstören“ sagt Tamila

01573 / 7345865 (auf der Wiese, von dort können Leute Sie weiterleiten)

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