Archiv | Wirtschaft

ChatGPT Image 16. Mai 2025, 16_39_31(1)

Streik bei Ford in Köln: „Wir kämpfen für unsere Zukunft“

16 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Köln, 16. Mai 2025 – Erstmals in der Geschichte des Ford-Werks in Köln-Niehl hat ein offizieller Streik begonnen. Die Beschäftigten legen die Arbeit nieder – aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau. Für viele ist es der erste Streik ihres Lebens. Für alle ist es ein Zeichen der Verzweiflung – und der Entschlossenheit.

Symbolbild

Historischer Streik am Kölner Standort

Kurz nach sechs Uhr morgens ist der Streikposten vor Tor 24 gut besucht. Rund 30 Beschäftigte haben sich versammelt. Es ist das erste Mal, dass in Köln ein offiziell unterstützter Arbeitskampf bei Ford stattfindet – seit dem „wilden Streik“ von 1973, der damals von türkischen Gastarbeitern ohne gewerkschaftliche Rückendeckung geführt wurde.

Heute stehen Gewerkschaft und Belegschaft geschlossen hinter dem Arbeitskampf. Mit dabei ist auch Dirk Vaas. Seit über 30 Jahren arbeitet er bei Ford in der Qualitätssicherung. Heute sitzt er mit einem Kaffeebecher vor dem Werkstor – im Streik, zum ersten Mal.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier sitze und um meine Existenz bangen muss“, sagt er. Vaas gehört zu den 2.900 Beschäftigten, deren Arbeitsplatz laut Ford bis 2027 wegfallen soll.

Ungewisse Zukunft: „Wie ein Stück Vieh behandelt“

Der geplante Stellenabbau trifft das Werk hart. Die neuen Elektromodelle, die in Köln produziert werden, verkaufen sich schwach. Für viele Beschäftigte bedeutet das weniger Arbeit, weniger Perspektive – und letztlich der mögliche Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Ein Mitarbeiter bringt es auf den Punkt: „Wir sind nicht Teil des Wandels, wir sind das, was aussortiert wird.“ Er will lieber anonym bleiben, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen. „Ich habe die Schnauze voll“, sagt er deutlich. Einige denken bereits über Abfindungen nach, andere, wie der 34-jährige Vural Köksal, wollen bleiben – und kämpfen. „Ich brauche diesen Job. Ich will eine klare Perspektive und sichere Arbeitsplätze“, fordert er.

Werk steht still, Stimmung ist entschlossen

Während die Produktion ruht, flattern IG-Metall-Fahnen im Morgenwind. Flatterband versperrt die Einfahrt zum Werk. Es gibt belegte Brötchen, Gespräche, aber auch bedrückte Mienen. Die Stimmung ist ernst, aber geschlossen. „Wir sind bereit, bis zum Äußersten zu gehen“, sagt Vaas, der noch immer vor dem Werkstor sitzt. „Ich hoffe einfach, dass ich hier bis zur Rente arbeiten kann.“

Konzernführung hält sich bedeckt

Von Seiten der Unternehmensführung gibt es bislang keine Stellungnahme zum Streik. Aufgrund laufender Verhandlungen will sich das Management derzeit nicht öffentlich äußern.

Doch die Beschäftigten haben ihre Botschaft deutlich gemacht. Der Streik ist für sie nicht nur ein Arbeitskampf – er ist ein Weckruf. Ein Signal, das auch über Köln hinaus Gehör finden soll: Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei.

Kommentare (0)

ChatGPT Image 14. Mai 2025, 12_15_49(1)

Rechtliche Betreuung im Fokus – Rheinisch-Bergischer Kreis fördert Fachkräfte und Ehrenamt

14 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Mit dem demografischen Wandel steigt auch im Rheinisch-Bergischen Kreis der Bedarf an rechtlicher Betreuung. Immer mehr Menschen geraten in Lebenslagen, in denen sie ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können – sei es durch Alter, Krankheit oder Behinderung. Das Betreuungswesen steht damit vor einer doppelten Herausforderung: Der Bedarf wächst, während gleichzeitig ein Mangel an qualifizierten Berufsbetreuerinnen und -betreuern besteht.

Ehrenamt stärken – Fachkräfte gewinnen

Um dieser Entwicklung aktiv zu begegnen, setzt der Rheinisch-Bergische Kreis gezielt auf die Förderung von Ehrenamt und Fachkräften. Der Kreistag hat im vergangenen Jahr beschlossen, jährlich 14.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher, beruflicher und vereinsgebundener Betreuerinnen und Betreuer zu finanzieren. Diese Unterstützung ist Teil einer umfassenden Strategie zur Stärkung des Betreuungssystems.

Umfassendes Maßnahmenpaket geplant

Im Zentrum der Aktivitäten steht ein Maßnahmenpaket, das gezielt auf Information, Qualifizierung und Begleitung ausgerichtet ist. Dazu zählen:

  • Zwei kostengünstige Fortbildungsangebote jährlich für Berufs- und Vereinsbetreuende im Kreis
  • Die Veranstaltungsreihe „Forum Berufsbetreuer“, in Kooperation mit der Stadt Bergisch Gladbach
  • Die Qualifizierungsmaßnahme „Fit für die ehrenamtliche Betreuung“, geplant für 2025

Darüber hinaus gibt es begleitende Angebote wie einen Betreuer-Treff, Informationsveranstaltungen und das Projekt „Netzwerk Hochschulen“, das das Berufsbild unter Studierenden bekannter machen soll. Viele dieser Angebote können sogar kostenneutral realisiert werden.

Sicherheit und Kompetenz für Betreuende

Ziel der Maßnahmen ist es, Betreuende nicht nur zu gewinnen, sondern ihnen auch die nötige Sicherheit und das Wissen zu vermitteln, um ihre Aufgabe verantwortungsvoll ausüben zu können. Das betrifft sowohl ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger als auch hauptamtliche Fachkräfte. Persönliche Beratung, gezielte Aufklärung und regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen sorgen für Qualität und Nachhaltigkeit.

Vorsorge statt Betreuung – Aufklärung im Fokus

Auch die Prävention rückt verstärkt in den Fokus: Um rechtliche Betreuungen möglichst zu vermeiden, soll die Nutzung von Vorsorgevollmachten gefördert werden. Der Kreistag hat deshalb die Aufklärungsarbeit der Betreuungsvereine gezielt gestärkt und ein Konzept zur Beratung über Vorsorgemöglichkeiten vorgestellt.

Mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Betreuungswesens setzt der Rheinisch-Bergische Kreis ein klares Zeichen: Die rechtliche Betreuung soll auf sicheren, professionellen und zugleich bürgernahen Füßen stehen – zum Wohle der Menschen in allen Lebenslagen.

Kommentare (0)

ChatGPT Image 10. Mai 2025, 11_02_28(1)

Streckensperrungen bei der Bahn: Pendler in NRW müssen Geduld mitbringen

10 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Aktuell kommt es in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Einschränkungen im Bahnverkehr. Grund dafür sind Stellwerksarbeiten, die zu mehreren Streckensperrungen rund um Köln sowie zwischen Solingen und Düsseldorf geführt haben. Betroffen sind Tausende Pendlerinnen und Pendler, die nun auf Schienenersatzverkehr mit Bussen ausweichen müssen.

Längere Fahrzeiten – neue Wegeplanung erforderlich

Durch den Einsatz von Bussen verlängert sich die Fahrzeit erheblich. Manche Ersatzbusse fahren ohne Zwischenstopp von Bahnhof zu Bahnhof, andere halten in fast jeder Ortschaft entlang der Strecke. Wer also morgens zur Arbeit, zur Schule oder in die Universität muss, sollte deutlich mehr Zeit einplanen.

Was passiert, wenn ich zu spät zur Arbeit komme?

Die sogenannte Wegerisikoregelung besagt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tragen das Risiko, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen – auch bei Streckensperrungen oder Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr. Kommt man zu spät, darf der Arbeitgeber den Lohn für die ausgefallene Zeit kürzen. Bei wiederholter Verspätung kann dies sogar zu einer Abmahnung oder im Extremfall zu einer Kündigung führen.

Informationspflicht gegenüber dem Arbeitgeber

Wer absehen kann, dass er verspätet eintrifft, sollte umgehend den Arbeitgeber informieren – idealerweise per Telefon oder E-Mail. Diese sogenannte Meldepflicht ist entscheidend, um arbeitsrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Fahrgastrechte bei Verspätungen

Inhaberinnen und Inhaber des Deutschlandtickets können ab einer Verspätung von 60 Minuten eine Entschädigung in Höhe von 1,50 Euro pro Fall erhalten. Diese kann beim ServiceCenter Fahrgastrechte oder direkt beim zuständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen beantragt werden. Es gilt jedoch eine Bagatellgrenze: Beträge unter vier Euro werden nicht ausgezahlt, können aber gesammelt werden.

Wichtig: Die Nutzung von ICE-Zügen ist bei Streckensperrungen nicht automatisch erlaubt. Bei einem regulären Nahverkehrsticket bleibt der Fernverkehr ausgeschlossen.

Was bei Baustellenfahrplänen zu beachten ist

Im Fall von geplanten Bauarbeiten veröffentlicht die Bahn sogenannte Baustellenfahrpläne. Wird dieser neue Fahrplan eingehalten – auch wenn die Fahrzeit länger ist – besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Nur wenn der Baustellenfahrplan selbst nicht eingehalten wird, greift die Entschädigungsregelung.

Unterstützung vor Ort und digitale Hilfe

An größeren Bahnhöfen wie Köln, Bonn, Euskirchen und Horrem stellt die Bahn derzeit zusätzliche Servicekräfte zur Verfügung. Hinweisschilder und Bodenmarkierungen sollen Reisenden dabei helfen, die Ersatzhaltestellen der Busse schnell zu finden. Informationen zu aktuellen Fahrplänen, Ersatzverbindungen und Änderungen finden sich außerdem online auf den bekannten Bahnplattformen.

Wer auf die Bahn angewiesen ist, braucht in den kommenden Tagen vor allem Geduld – und gute Planung.

Kommentare (0)

ChatGPT Image 10. Mai 2025, 10_30_51(2)

Freibäder in NRW unter Druck – Personalnot erschwert Start in die Sommersaison

10 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Zum Auftakt der Freibadsaison herrscht in vielen Städten Nordrhein-Westfalens nicht etwa Vorfreude, sondern Ernüchterung: Zahlreiche Freibäder kämpfen mit massivem Personalmangel – teils müssen Öffnungszeiten eingeschränkt, vereinzelt ganze Bäder geschlossen werden. In Steinfurt etwa bleibt das Außenbecken im Stadtteil Borghorst vorerst zu, ebenso wie das Hallenbad für vier Wochen. Grund: fehlendes Fachpersonal.

Fachkräftemangel hat sich verschärft

Die Ursachen liegen tiefer. Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Schwimmmeister, verweist auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. In der Zeit monatelanger Schließungen haben sich viele Badmitarbeitende beruflich neu orientiert – mit langfristigen Folgen. Gleichzeitig fehle es an Nachwuchs: „Die Arbeitszeiten am Wochenende oder abends schrecken viele junge Menschen ab“, erklärt Harzheim. Bundesweit werden laut seinen Schätzungen bis zu 3.000 Fachkräfte in Bädern vermisst.

Verkürzte Öffnungszeiten und improvisierte Lösungen

In kleineren Städten wie Lengerich, Tecklenburg oder Lienen mussten Öffnungszeiten bereits gekürzt werden. In anderen Kommunen werden kreative Wege gesucht, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. In Köln etwa kommen in dieser Saison rund 60 Saisonkräfte zum Einsatz – größtenteils ausgebildete Rettungsschwimmer, teils aber auch unerfahrene Aushilfen. Für Harzheim ein zweischneidiges Schwert: „Bei Unfällen trägt der Betreiber die Verantwortung – auch für unzureichend geschultes Personal.“

Großstädte besser vorbereitet – doch Wettbewerb bleibt hart

Großstädte wie Köln, Bielefeld oder Duisburg sind derzeit besser aufgestellt. Frühzeitig wurden Aushilfskräfte angeworben, teils mit attraktiven Angeboten: 15 Euro Stundenlohn, Deutschlandticket, Mitarbeiterevents. In Duisburg sicherte im letzten Jahr eine Social-Media-Kampagne die Öffnung der Freibäder – auch dieses Jahr setzen viele Betreiber auf kreative Personalgewinnung.

Ausblick bleibt angespannt

Klar ist: Der Kampf um qualifizierte Rettungsschwimmer wird in den kommenden Jahren nicht einfacher. Wer keinen verlässlichen Personalstamm hat, läuft Gefahr, Badegäste zu verlieren – oder im schlimmsten Fall Badeunfälle nicht verhindern zu können. Für viele Freibäder heißt es deshalb: improvisieren, werben – und hoffen, dass der Sommer nicht ins Wasser fällt.

Kommentare (0)

Ein Autotraum wird zum Albtraum – und endet vor Gericht mit einem Donnerschlag gegen Tesla und Sixt

Ein Autotraum wird zum Albtraum – und endet vor Gericht mit einem Donnerschlag gegen Tesla und Sixt

05 Mai 2025 von Darian Lambert

Ein spektakulärer Gerichtsfall am Oberlandesgericht Köln wirft ein düsteres Licht auf die Geschäftspraktiken von Tesla und Sixt – und zeigt, wie aus einem über 150.000 € teuren Hightech-Fahrzeug ein fast dreijähriger Leidensweg für den Kunden wurde. Im Zentrum des Falls: der Tesla-Fahrer, der ein sogenanntes Montagsauto kaufte – ein Fahrzeug, das ständig defekt war, mehrfach zur Reparatur musste und dabei für Schlagzeilen sorgte.

Doch das war erst der Anfang.

Tesla-Service in der Kritik: lange Wartezeiten, keine Ersatzwagen

Nachdem sein Tesla immer wieder ausfiel, wandte sich der Tesla-Fahrer an Tesla für Reparaturen. Die Wartezeiten waren lang, die Ersatzteilsituation prekär. Tesla stellte keine eigenen Ersatzfahrzeuge bereit – sondern buchte kurzerhand Mietwagen bei der Sixt GmbH & Co. KG, die dem Tesla-Fahrer zur Verfügung gestellt wurden. Dieser nahm sie entgegen, nachdem Tesla diese auf als Ersatzwagen gebucht hatte für den Tesla Kunden in der Eigenschaft als Fahrer aber: – wie sich später herausstellte, ohne sie zu bezahlen.

Was folgte, ist kaum zu fassen: Fast drei Jahre nach Beginn der Mietwagennutzung verklagte Sixt den Tesla-Fahrer persönlich auf Zahlung der Mietkosten in Höhe von 22.983,02 € – obwohl die Fahrzeuge eindeutig von Tesla organisiert worden waren.

OLG Köln setzt Zeichen: Kein Vertrag zwischen Sixt und Kunde – Klage abgewiesen

Nach einem ersten Urteil zugunsten von Sixt vor dem Landgericht Köln (Az.: 2 O 262/22), wandte sich der Tesla-Fahrer mit Unterstützung seines Anwalts Immo Debuschewitz an das Oberlandesgericht Köln. Und dort kippte der 15. Zivilsenat unter dem Vorsitz von Richterin Richter das Urteil am 3. April 2025 in letzter Instanz (Az.: 15 U 170/24).

In den Urteilsgründen heißt es deutlich: „Es lässt sich […] nicht feststellen, dass der Beklagte – sei es im eigenen Namen oder im Namen der Streithelferin [Tesla] – auf Abschluss von Mietverträgen gerichtete Willenserklärungen abgegeben hat.“ Die Richter urteilten, dass allein durch das Abholen der Fahrzeuge und das Unterschreiben auf einem digitalen Display kein wirksamer Mietvertrag zwischen Sixt und dem Beklagten zustande gekommen ist. Der Tesla-Fahrer habe – nachweislich – lediglich als Fahrer gehandelt und auf dem Display sei auch nur „Fahrer“ angezeigt worden, nicht „Mieter“.

Auch der Versuch von Sixt, die Unterschriften als Vertragsabschlüsse auszulegen, scheiterte – die technische Rekonstruktion, was dem Tesla-Fahrer auf dem Display tatsächlich angezeigt wurde, konnte nicht erbracht werden. Das Gericht kritisierte, dass Sixt auch trotz entsprechender Hinweise nicht darlegen konnte, „wie diese Ausdrucke technisch zustande gekommen sind“.

Tesla ließ den Kunden hängen – fast bis zum finanziellen Ruin

Besonders brisant: Die eigentliche Verantwortung für die Buchung und Bezahlung der Fahrzeuge lag bei Tesla, das sich als sogenannte „Streithelferin“ auf Seiten von Sixt dem Prozess anschloss – und dabei kein gutes Bild abgab. Tesla hatte nach Aussage des Tesla-Fahrers die Fahrzeuge im Rahmen eines Rahmenvertrags mit Sixt gebucht – aber offenbar nie bezahlt. So wurde der ohnehin schon geschädigte Kunde von einem schlecht funktionierenden Fahrzeug zusätzlich in finanzielle Bedrängnis gebracht, obwohl er selbst keinerlei Vertragsverhältnis mit Sixt hatte.

Rückgabe des Fahrzeugs nach separatem Verfahren

Bemerkenswert ist auch: Das ursprünglich gelieferte Fahrzeug konnte der Tesla-Fahrer – in einem separaten Verfahren – erfolgreich an Tesla zurückgeben. Die Mängel am Fahrzeug und die mangelhafte Abwicklung durch Tesla waren so gravierend, dass das Gericht dem Kunden auch dort recht gab.

Der Fall zeigt in erschreckender Klarheit, wie ein globaler Konzern wie Tesla nicht nur mit massiven Qualitätsproblemen kämpft, sondern auch juristische Risiken auf seine Kunden abzuwälzen versucht. Dass Tesla keine eigenen Leihwagen zur Verfügung stellt, die Kosten dann aber unbezahlt lässt und die Rechnung dem Kunden aufbürdet, spricht Bände.

Für den Tesla-Fahrer ging die Geschichte nach fast drei Jahren doch noch gut aus – aber der emotionale, zeitliche und finanzielle Schaden war erheblich.

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Fahrzeug von Tesla zu kaufen, sollte sich nicht nur über Reichweite und Software informieren – sondern auch über die Qualität des Kundendienstes und die Geschäftspraktiken des Unternehmens.

Kommentare (0)

ChatGPT Image 23. Apr. 2025, 14_09_25(1)

Energie clever sparen: Kostenfreie Beratungen in den Rathäusern auch 2025 möglich

23 April 2025 von Felix Morgenstern

Auch im Jahr 2025 bietet der Rheinisch-Bergische Kreis in Zusammenarbeit mit seinen kreisangehörigen Kommunen wieder kostenfreie Energieberatungen direkt vor Ort in den Rathäusern an. Das bewährte Initialberatungsangebot richtet sich sowohl an Mieterinnen und Mieter als auch an Eigentümerinnen und Eigentümer, die sich über Energiesparpotenziale ihrer Immobilie informieren möchten.

Unabhängige Hilfe für mehr Energieeffizienz

Ob Fragen zum Stromverbrauch, zur Wärmedämmung oder zu modernen Heizsystemen: In einem etwa 30- bis 45-minütigen Gespräch erhalten Interessierte herstellerunabhängige und neutrale Empfehlungen von zertifizierten Energie-Effizienz-Expertinnen und -Experten. Das Angebot ist besonders hilfreich für alle, die sich am Anfang einer geplanten Sanierung befinden und erste Orientierung suchen.

„Unser Ziel bleibt es, die Energieeffizienz in privaten Haushalten weiter zu verbessern“, erklärt Martin Beulker, Klimaschutzmanager des Rheinisch-Bergischen Kreises. Auch die Klimaschutzmanagerinnen und -manager der teilnehmenden Städte und Gemeinden unterstreichen die Bedeutung des Angebots, um dem hohen Informationsbedarf in der Bevölkerung gerecht zu werden.

Beratung zu vielen Themen rund ums Energiesparen

Inhaltlich deckt die Beratung unter anderem folgende Bereiche ab:

  • Energetische Bewertung von Gebäuden für Einzelmaßnahmen oder Effizienzhaus-Konzepte
  • Heizungserneuerung (ohne detaillierte Heizlastberechnung)
  • Solarthermie und Photovoltaik (ohne konkrete Anlagenplanung)
  • Lüftungskonzepte (ohne Auslegung von Lüftungsanlagen)

Einfach Termin vereinbaren

Die Beratungen finden in den jeweiligen Rathäusern statt und sind für die Bürgerinnen und Bürger vollkommen kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich – Informationen dazu stellen die Kommunen über ihre Internetauftritte oder telefonisch zur Verfügung.

Mit dem kostenlosen Energieberatungsangebot leisten Kreis und Kommunen einen aktiven Beitrag zur Senkung von Energiekosten und zur Förderung des Klimaschutzes in der Region.

Kommentare (0)

ChatGPT Image 2. Apr. 2025, 10_02_56(1)

Drei Tage Stillstand bei Ford Köln – IG Metall startet Warnstreik für Sozialtarifvertrag

02 April 2025 von Felix Morgenstern

In den Kölner Ford-Werken stehen seit Montagmorgen (1. April) die Bänder still. Die IG Metall hat die Beschäftigten zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen, um Druck in den festgefahrenen Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag auszuüben.

Symbolbild

350 Mitarbeiter starten mit Fackeln und Forderungen

Bereits in der Nacht versammelten sich rund 350 Beschäftigte der Nachtschicht mit Fackeln und Transparenten an einem Kreisverkehr mitten im Werksgelände. Die Stimmung war aufgebracht – begleitet von Pfiffen und Sirenengeräuschen machten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich, dass sie sich von der Unternehmensführung im Stich gelassen fühlen.

IG Metall fordert Absicherung bei Insolvenz

Im Zentrum des Arbeitskampfes steht die Forderung nach einem verbindlichen Sozialtarifvertrag für die aktuell 11.500 Beschäftigten am Standort Köln. Die IG Metall pocht auf eine finanzielle Absicherung im Fall einer Insolvenz, nachdem Ford im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zur Schuldenübernahme gekündigt hatte.

„Wir fordern klare soziale Leitplanken für die Zukunft – und das nicht nur in guten Zeiten,“ so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Die Gewerkschaft verlangt unter anderem einen Sockelbetrag von 200.000 Euro pro Beschäftigten, der im Falle von Kündigungen oder Werksschließungen zur Verfügung stehen soll.

Ford zeigt sich zurückhaltend

Der Konzern selbst äußert sich zu den laufenden Verhandlungen nicht konkret. Auf Anfrage erklärte Ford lediglich, man wolle gemeinsam mit den Sozialpartnern schnellstmöglich faire Lösungen finden. Eine direkte Stellungnahme zur Höhe der geforderten Beträge oder zur Zukunft des Werks blieb aus.

Kölner Standort unter Druck

Die wirtschaftliche Lage am Standort Köln ist angespannt. Die beiden dort produzierten Elektromodelle verkaufen sich schleppend, neue, günstigere Fahrzeugvarianten sind aus Sicht der IG Metall nicht in Planung.

Zudem wurde bekannt, dass der amerikanische Mutterkonzern künftig nicht mehr automatisch für Verluste aus Köln aufkommen wird. Die Gewerkschaft warnt deshalb vor einem möglichen Insolvenzrisiko für das traditionsreiche Werk.

Drei Tage Warnstreik – Signal mit Nachdruck

Der Warnstreik soll bis einschließlich Mittwoch andauern. Die IG Metall kündigte bereits an, bei weiterem Stillstand in den Gesprächen den Arbeitskampf auszuweiten.

Die Beschäftigten von Ford Köln fordern Sicherheit – und senden mit diesem Warnstreik ein deutliches Signal: Sie wollen eine Zukunft mit Planbarkeit und fairen Bedingungen. Ob und wann sich die Konzernleitung bewegt, bleibt vorerst offen.

Kommentare (0)

Home owner analyzing blueprints with a worker during renovation process.

Kölner Wohnungseigentümer kämpfen gegen 700.000 Euro Schulden durch säumigen Gewerbeeigentümer

17 März 2025 von Felix Morgenstern

Die Wohnungseigentümer im Sommershof in Köln-Rodenkirchen sind verzweifelt: Seit über einem Jahr bleiben sie auf den Nebenkosten für die Gewerbeflächen sitzen, weil der neue Eigentümer der Gewerbeflächen seine Beiträge nicht zahlt. Die Schulden belaufen sich mittlerweile auf 700.000 Euro – mit drastischen Folgen für die Bewohner.

Müllberge, Ratten und ausbleibende Reparaturen

Die Situation im Sommershof spitzt sich immer weiter zu. Unbezahlte Müllabfuhrrechnungen führen dazu, dass sich hinter dem Gebäude riesige Müllberge auftürmen – darunter auch Abfälle aus der Gastronomie.

„Für die Ratten in Rodenkirchen ist das hier ein kleines Paradies“, sagt Wohnungseigentümerin Anja Senff. Hausmeister Bert Kern, der seit knapp 30 Jahren in der Anlage arbeitet, ist schockiert: „So etwas habe ich hier noch nie erlebt.“

Doch die Müllprobleme sind nur die Spitze des Eisbergs. Sämtliche Reparaturen wurden ausgesetzt, weil die Hauskasse leer ist.

Gewerbe-Mieten fließen – aber nicht an die Hausgemeinschaft

Im April 2024 übernahm die neu gegründete Sommershof GmbH die 6.100 Quadratmeter Gewerbefläche des Hauses. Der alleinige Gesellschafter, ein Kölner Unternehmer, kassiert seither die Mieteinnahmen der Gewerbemieter. Doch die fälligen Nebenkosten und das Hausgeld in Höhe von rund 40.000 Euro monatlich überweist er nicht.

Das Problem: Laut Wohnungseigentumsgesetz (WEG) haften alle Eigentümer gemeinsam. Das bedeutet, dass die 97 Wohnungseigentümer die offenen Kosten übernehmen müssen – ob sie wollen oder nicht.

„Uns bleibt keine andere Wahl“, sagt Eigentümerin Juliane von Nerée Siefer. „Wenn wir nicht zahlen, klemmen die Versorger uns allen Strom, Wasser und Heizung ab.“

Zwangsvollstreckung könnte drohen

Laut Thomas Tewes, Geschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins, haben die Eigentümer rechtliche Möglichkeiten:

  • Sie könnten den Gewerbeeigentümer zum Verkauf der Flächen zwingen und so die Schulden begleichen lassen.
  • Sollte keine Zahlung erfolgen, sei eine Zwangsvollstreckung eine sinnvolle nächste Maßnahme.

Bislang blieben alle Mahnungen erfolglos. In Eigentümerversammlungen wird den Bewohnern regelmäßig mitgeteilt, dass die Sommershof GmbH „nicht zahlen könne“.

Strafanzeige gegen Gewerbeeigentümer gestellt

Mehrere Wohnungseigentümer haben inzwischen strafrechtliche Schritte eingeleitet. Sie vermuten, dass der Eigentümer die Mieteinnahmen gezielt in andere Unternehmensbereiche umleitet, anstatt die Nebenkosten zu begleichen.

Das Amtsgericht Köln hat bereits bestätigt, dass die Sommershof GmbH zur Zahlung verpflichtet ist. „Wenn er jetzt nicht zahlt, leiten wir die nächsten Schritte ein“, kündigt von Nerée Siefer an.

Die Lage bleibt angespannt – und die Wohnungseigentümer kämpfen weiter um ihr Zuhause und ihre finanzielle Sicherheit.

Kommentare (0)

Bundesbahn-Streik

Warnstreiks in NRW: Freitag besonders das Ruhrgebiet betroffen

15 März 2025 von Felix Morgenstern

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Freitag erneut für massive Einschränkungen in NRW gesorgt – besonders im Ruhrgebiet und in Wuppertal. Während vielerorts die Müllabfuhr ausfiel, blieben Kitas geschlossen, Ordnungsämter unbesetzt und der öffentliche Nahverkehr in Teilen lahmgelegt.

Müllberge, geschlossene Ämter und stillstehende Schwebebahn

In Dortmund, Hamm und Bochum wurde am Freitag kein Müll abgeholt, während in Hagen zumindest die Restmülltonnen geleert wurden. In Hamm blieben zudem die städtischen Parkhäuser für Tagesgäste geschlossen. Auch in Recklinghausen zeigten die Warnstreiks Auswirkungen – dort legten unter anderem Schulhausmeister ihre Arbeit nieder.

Der ÖPNV im Ruhrgebiet lief bis auf vereinzelte Einschränkungen wieder nach Plan. In Wuppertal herrschte dagegen Stillstand im Nahverkehr: Nachdem am Donnerstag bereits die Schwebebahn bestreikt wurde, fuhren am Freitag weder Busse noch Schwebebahn – einzig die S-Bahnen waren in Betrieb. Auch in Ratingen kam es zu Ausfällen.

Streiks treffen Ordnungsämter und Stadtreinigungen

In der Städteregion Aachen blieben am Freitag Ordnungsämter unbesetzt, die Müllabfuhr in Eschweiler fiel aus, und in den Bauhöfen Alsdorf und Herzogenrath legten Mitarbeiter ihre Arbeit nieder. Auch der Bürgerservice Aachen und die Stadtbücherei waren betroffen.

In Köln blieben wegen des Warnstreiks die Mülltonnen und Papierkörbe ungeleert, viele Straßenreinigungen fielen aus. Zusätzlich bleiben am Samstag die Wertstoffcenter geschlossen.

Höhepunkt der Warnstreiks bereits am Mittwoch

Der bisher größte Streiktag fand am Mittwoch statt, als Verdi Beschäftigte im öffentlichen Dienst landesweit zum Streik aufrief. Neben dem Nahverkehr und der Müllabfuhr waren auch Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder und Jobcenter betroffen. Tausende Menschen beteiligten sich an Kundgebungen.

Tarifverhandlungen in entscheidender Phase

Der Kern der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. Verdi fordert:

  • 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat
  • Zusätzliche freie Tage
  • Bessere Arbeitsbedingungen und höheren Gesundheitsschutz im Luftsicherheitsbereich

Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen als nicht finanzierbar ab. Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge, Verhandlungsführerin der kommunalen Arbeitgeber, bezeichnete die Forderungen als „unrealistisch“.

Am Freitag begann in Potsdam die dritte Tarifverhandlungsrunde, die bis Sonntag andauert. Mit den anhaltenden Streiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen.

Weitere Warnstreiks in NRW möglich

Nach Angaben von Verdi NRW sind weitere Warnstreiks bis zum 14. März möglich, auch am Wochenende könnte es zu Arbeitsniederlegungen kommen. Beschäftigte wollen so ihre Forderungen vor den entscheidenden Verhandlungstagen noch einmal unterstreichen.

Kommentare (0)

Transparent zum Streikaufruf bei regnerischem Wetter

Warnstreiks in NRW: ÖPNV, Kitas, Müllabfuhr und Ämter betroffen

13 März 2025 von Felix Morgenstern

In dieser Woche legen Warnstreiks in NRW vielerorts den öffentlichen Dienst lahm. Besonders betroffen sind der Nahverkehr, Kitas, Stadtverwaltungen, Müllabfuhr und Kliniken. Höhepunkt der Proteste war ein landesweiter Streiktag am Mittwoch, doch auch am Donnerstag ging es weiter – mit massiven Auswirkungen auf den Alltag vieler Bürger.

ÖPNV-Streiks: Stillstand in mehreren Städten

Wer auf Busse und Bahnen angewiesen ist, musste sich in vielen Regionen alternative Wege zur Arbeit suchen. Besonders in Düsseldorf herrscht seit Montag ein weitgehender Stillstand im Nahverkehr – keine U-Bahnen, kaum Busse. Erst am Freitagmorgen soll der Betrieb wieder regulär aufgenommen werden.

In Wuppertal wurde am Donnerstag die Schwebebahn bestreikt. Über 80.000 Fahrgäste mussten auf Busse oder S-Bahnen ausweichen. Auch städtische Schwimmbäder in Wuppertal blieben wegen des Arbeitskampfes bis Freitag geschlossen.

Flächendeckende Streiks im öffentlichen Dienst

Am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi in ganz NRW zum Streik aufgerufen – mit Auswirkungen auf viele Bereiche:

  • Kitas: In zahlreichen Städten wie Bochum, Bottrop, Gelsenkirchen und Herne blieben viele Einrichtungen geschlossen oder boten nur eine Notbetreuung an.
  • Müllabfuhr: In Wuppertal und Mönchengladbach wurde der Müll nicht abgeholt.
  • Kliniken: In Essen kam es zu Einschränkungen in der Patientenbetreuung.
  • Sparkassen, Schwimmbäder und Jobcenter waren ebenfalls betroffen.

Tausende Beschäftigte demonstrieren in NRW-Städten

In Städten wie Dortmund, Duisburg, Essen, Mülheim, Oberhausen, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln, Münster, Bielefeld, Hagen, Aachen und Siegen fanden große Demonstrationen und Kundgebungen statt. Die Streikenden forderten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Tarifstreit: Was fordert Verdi?

Die Warnstreiks stehen im Zusammenhang mit den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Verdi fordert:

  • 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat
  • Zusätzliche freie Tage
  • Bessere Arbeits- und Gesundheitsbedingungen für Sicherheitskräfte an Flughäfen

Die Arbeitgeber lehnen diese Forderungen als nicht finanzierbar ab.

Weitere Streiks geplant – Verhandlungen ab Freitag

Laut Verdi werden die Streikmaßnahmen bis mindestens 14. März fortgesetzt, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Ab Freitag gehen die Verhandlungen weiter, doch ein schnelles Ende des Tarifkonflikts ist nicht in Sicht. Bürger müssen sich daher weiterhin auf Ausfälle und Einschränkungen einstellen.

Kommentare (0)

Advertise Here
Advertise Here
Mai 2025
M D M D F S S
 1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031