2022 war ein produktives Jahr für den Wohnungsbau im Rheinisch-Bergischen Kreis, mit insgesamt 877 neu gebauten Wohnungen, darunter 253 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Zahlen bedeuten einen Anstieg von 39 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr, bei einer Gesamtinvestition der Bauherren von rund 149 Millionen Euro für den Neubau von Wohnungen.
Trotz dieses Erfolgs warnt der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Köln-Bonn, Mehmet Perisan, vor zukünftigen Herausforderungen. Er bezeichnet den gegenwärtigen Zustand als „toxischen Mix“ für den Wohnungsbau, mit Bauvorhaben, die aufgrund hoher Baukosten, hoher Zinsen und strengen staatlichen Vorschriften auf Eis gelegt werden.
„Die Kaufpreise beim Neubau sind längst aus den Fugen geraten und die Mieten klettern enorm nach oben“, warnt Perisan, insbesondere bei neu gebauten Wohnungen. Er betont, dass die Wohnungen „zur Lohntüte der Menschen passen“ müssen und ruft zu einem verstärkten Fokus auf bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau auf.
Die IG BAU fordert daher einen „Booster für den Neubau“ um bezahlbare Wohnungen entstehen lassen zu können.
Schließlich drängt die IG BAU auf eine Reform des Baugesetzbuches und fordert ein „schlankeres Baugesetzbuch“. Perisan argumentiert, dass eine Überarbeitung der Gesetze, Verordnungen und Normen längst überfällig sei und fordert, dass diese Reformen jetzt und nicht erst im nächsten Jahr vorgenommen werden.