Seit Juni 2022 besteht die Städtepartnerschaft zwischen der ukrainischen Stadt Butscha und Bergisch Gladbach. Aufgrund des Krieges war nahezu gesamte Fuhrpark der Stadt Butscha durch die russischen Streitkräfte zerstört oder entwendet.
Es werden dringend Fahrzeuge für die Butschis benötigt um Fahrten für Not- und Hilfsdienste, Transporte von Menschen mit Behinderung, sowie allgemein für Fahren mit Personen in den Diensten, der Stadt sowie Ladungstransporte benötigt. Eine aus Butscha auf Nachfrage der Feuerwehr GL übersande Liste zeigte den dringenden Bedarf.
Ein Hilferuf aus Butscha, stieß bei den in der Gladbacher Partnerstadt der auf offene Ohren. Einen Vortrag von der Feuerwehr im Rat der Stadt Bergisch Gladbach nahm sich Frank Samirae – IT-Unternehmer aus Refrath – so zu Herzen, dass er kurzerhand einen gut erhaltenen Ford Escort Kombi einkaufte. „Da habe ich mir gedacht: Das können wir doch. Fahrzeuge bereitstellen ist bestimmt nicht das Problem.“ – Samirae.
Die ebenfalls in Refrath gelegene Firma HENRICH Reifen und Autoservice prüfte das Fahrzeug auf Herz und Nieren und sorgte für eine fachgerechte Wartung und Überholung. Das KFZ bekam problemlos so neuen TÜV und ASU sowie eine kleine Schhönheitskur.
Die Refrather sind sich sicher, dass das Fahrzeug den Butschis viele gute Dienste leisten wird. Es war nur circa 50.000 km gefahren worden.
Die Gladbacher Bürger und Kölner die von der Aktion erfuhren meldeten sich bei Frank Samirae und gaben ihm kistenweise Sachen für die Ukrainer mit.
„Die Hilfsbereitschaft der Gladbacher ist sehr groß. Binnen weniger Tage hatte ich so viele Geschenke und Hilfsgüter gesammelt, dass wir den Ford Escort damit komplett vollgeladen an die Feuerwehr übergeben konnten.“ – so weiter Samirae.
Der Escort soll der einzige PKW sein, den Butscha durch diesen Hilfskonvoi erhält. Die anderen von Firmen gespendeten Fahrzeuge sind deutlich größer und für andere Zwecke in der Partnerstadt geeignet.
Heute startet der Hilfskonvoi der Gladbacher Feuerwehr in Richtung ukrainischer Grenze mit weiteren Fahrzeugen, sowie tonnenweise Hilfsgüter.
Zur Erinnerung:
Als Massaker von Butscha wird eine Reihe von Kriegsverbrechen in der Stadt Butscha bezeichnet, die im Frühjahr 2022 während der Schlacht um Kiew mutmaßlich durch Angehörige der russischen Streitkräfte an der ukrainischen Zivilbevölkerung begangen wurden. Nachdem die russischen Streitkräfte Anfang April 2022 nach etwas mehr als einem Monat abgezogen waren, wurden laut ukrainischen Angaben bis August 2022 (Schlussbilanz) 458 Leichen gefunden, von denen 419 Anzeichen dafür trugen, dass sie erschossen, gefoltert oder zu Tode geknüppelt worden waren.