In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall, der sowohl die Mitglieder des Ausschusses als auch die anwesenden Bürger in Aufruhr versetzte. Während zunächst über den dramatischen Rückgang des Wohnungsbaus und die Krise in der Bauwirtschaft berichtet wurde, sorgten die Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Waldschmidt für Entsetzen und Unverständnis.
Ein Projekt im Fokus: Der Herkenrather Supermarkt
Im Mittelpunkt der Sitzung stand das lang erwartete Bauprojekt des neuen Herkenrather Supermarktes, das auch Wohn- und Geschäftsräume entlang der Hauptstraße umfassen sollte. Die Pläne des Architekturbüros des Investors wurden eindrucksvoll durch ein mehrminütiges 3D-Video präsentiert, das die geplante Bebauung visualisierte. Ziel war es, dem Projekt grünes Licht zu geben, um einen wichtigen Schritt zur Entwicklung von Herkenrath mit einem neuen Supermarkt plus Büroflächen und Wohnungen zu machen.
Waldschmidts Forderungen und ihre Folgen
Trotz des einstimmigen Beschlusses des Ausschusses lösten die Forderungen von Klaus Waldschmidt scharfe Kritik und Kopfschütteln aus. Waldschmidt schlug vor, die Anzahl der geplanten Wohnungen von 12 auf 10 zu reduzieren, und bezeichnete die glatte Bebauung sinngemäß als „unschönen Klotz“. Diese Kommentare stießen nicht nur bei den Ausschussmitgliedern, sondern auch bei den anwesenden Bürgern auf heftigen Widerstand. Die mit der SPD in Partnerschaft verwobenen Grünen versuchten sich verlegen in Schadenbegrenzung.
Es wurde schnell klar, dass Waldschmidts Vorschläge dem Fortschritt der Stadt erheblich im Wege stehen könnten. Das Projekt zur Errichtung des Herkenrather Supermarktes läuft bereits seit 15 Jahren, und es scheint, als hätte Waldschmidt immer noch nicht verstanden, wie entscheidend dieses Vorhaben für die Stadtentwicklung ist. Seine Äußerungen wurden als hinderlich und unüberlegt wahrgenommen.
Kluges Handeln der FDP und Bürgerpartei GL
Inmitten dieser Kontroverse traten Dorothee Wasmuth von der FDP und Frank Samirae von der Bürgerpartei GL als Stimmen der Vernunft hervor. Wasmuth kritisierte scharf, dass Waldschmidt und der Ausschuss gerade erst von der Verwaltung gehört hatten, wie schlecht es um die Bauwirtschaft und die Entwicklung der Stadtteile bestellt sei. Sie fragte sich, wie Waldschmidt in Anbetracht dieser Informationen solche unüberlegten Forderungen äußern konnte. Ihre Worte fanden breite Zustimmung und verdeutlichten die Notwendigkeit eines durchdachten und progressiven Ansatzes.
Frank Samirae von der Bürgerpartei GL ging noch einen Schritt weiter und stellte fest, dass die Probleme der Stadt nicht nur auf die Bundespolitik zurückzuführen seien, sondern auch auf unqualifizierte Lokalpolitiker wie Waldschmidt. Er betonte die Wichtigkeit kompetenter Entscheidungen auf kommunaler Ebene, um die Herausforderungen der Stadtentwicklung zu meistern.
Fazit und Ausblick
Die Sitzung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses offenbarte nicht nur die Dringlichkeit, mit der der Wohnungsbau in der Stadt vorangetrieben werden muss, sondern auch die entscheidende Rolle, die kluge und durchdachte politische Führung dabei spielt. Die kontroversen Äußerungen von Klaus Waldschmidt haben deutlich gemacht, wie hinderlich unüberlegte Forderungen für den Fortschritt sein können. Gleichzeitig haben die besonnenen Reaktionen von Dorothee Wasmuth und Frank Samirae gezeigt, dass es in der Politik Stimmen der Vernunft gibt, die in der Lage sind, den Blick auf das Wesentliche zu richten und die Entwicklung der Stadt konstruktiv voranzutreiben.
Der Beschluss, die geplante Bebauung des neuen Herkenrather Supermarktes inkl. Wohn- und Geschäftshaus zu genehmigen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Entscheidungen im Sinne der Stadtentwicklung getroffen werden und dass sich die Lokalpolitik durch Kompetenz und Weitsicht auszeichnet.