Archiv | Juni, 2013

nackt und bloß

30 Juni 2013 von B. J.

Nackt und bloß,
geh ich zu dir.
Unverhüllt, nur aus Lust und Gier.
Lust auf Liebe, Gier nach Dir.

Nackt und bloß,
steh ich vor dir.

Sanft berühr’n mich deine Lippen.
Raserei in deinen Augen Mehr lesen

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Nachruf auf den Löwenpass

29 Juni 2013 von Peter Tschorny

Am Donnerstag, 27.06.13 wurde eine Neuauflage des Löwenpasses im ASSG einmütig von den Fraktionen der CDU, SPD, FDP, Grüne und Kiditiative abgelehnt. Den Argumenten der Fraktion DIE LINKE./BfBB zeigte sich niemand von den Ausschussmitgliedern zugänglich. Noch beim letzten Treffen des interfraktionellen Arbeitskreises am 30.04.13 hatten die Vertreter aller Fraktionen jeweils unterschiedliche Vorstellungen von der sinnvollsten „Förderung von gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe“. Auch die Argumente der Fraktion DIE LINKE./BfBB für ein „Pass- oder Scheckkarten-Format“ fanden durchaus Anklang. Deshalb ist es verwunderlich, mit welcher Einmütigkeit plötzlich alle – mit Ausnahme der Fraktion DIE LINKE./BfBB – gegen die Neuauflage des Löwenpasses abstimmen.

Sie präferieren gemeinsam eine „Förderung“, bei der das Sozialraum- und Stadtteilmanagement „Netzwerk Bergisch Gladbach“ 30.000 € für Projekte von Kindern, Jugendlichen und Familien einsetzt und der Kinderschutzbund mit einem Fond von 30.000 € ausgestattet wird, um die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes aufzustocken. Es steht nicht in Frage, dass das „Netzwerk Bergisch Gladbach“ und der Kinderschutzbund gute soziale Arbeit leisten, aber durch solche Hilfen werden einerseits Menschen in Stadtteilen und Wohnplätzen wie Gronau und Hand andererseits ein bestimmter Personenkreis – nämlich das Klientel des Kinderschutzbundes – bevorzugt behandelt.

Was aber ist mit der Förderung von Bedürftigen in Stadtteilen wie Refrath und Bensberg?
Was ist mit Bedürftigen, die keine Affinität zum Kinderschutzbund haben?
Sie bleiben von der „Förderung von gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe“, die der Löwenpass allen Bedürftigen stadtteilübergreifend und generationenübergreifend angeboten hatte, ausgeschlossen!

Deshalb hier nochmals die Vorteile einer
„Förderung von gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe im Passformat“:
– Er gibt den förderungsbedürftigen Bürgerinnen und Bürgern im wörtlichen Sinne Autonomie in die Hand
– Der Wahlfreiheit und Selbstverantwortung der Bedürftigen wird Rechnung getragen (Sie hätten die Freiheit, selbst zu entscheiden, welche Vergünstigungen sie in Anspruch nehmen möchten und teilweise auch wo, bei welchem Anbieter sie Vergünstigungen in Anspruch nehmen möchten)
– Das Angebot ist flächendeckend (alle Stadtteile gleichberechtigt einbeziehend); bedürftige Bürgerinnen und Bürger aus materiell besser gestellten Stadtteilen werden von Hilfen nicht ausgegrenzt
– Das Angebot kann unabhängig von Lebensalter und Personenstand genutzt werden
– Das Angebot ist niederschwellig, weil es keinen Zugang zu einer Institution voraussetzt

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VRS – Kostenlose Tickets für 2 Personen und 1 Tag

28 Juni 2013 von Darian Lambert

Der VRS vergibt 1500 Testtickets, mit denen man 1 Tag im VRS-Gebiet mit 2 Personen umsonst fahren kann.

„Das unverbindliche Test-Ticket ist der optimale Einstieg für alle Autofahrer, die die vielen Vorteile von Bus & Bahn kennenlernen möchten. Am besten gleich eines von insgesamt 1.500 kostenlosen Test-Tickets anfordern. Die Tickets gelten jeweils für 2 Personen und berechtigen einen ganzen Tag lang zur Nutzung von Bus & Bahn im erweiterten VRS-Netz!

Bedingungen:
** Nur solange der Vorrat reicht. Die Anzahl der Tickets ist auf 500 Stück monatlich zwischen Juni und August beschränkt. Nur ein Ticket pro Haushalt. Es besteht kein Anspruch auf die Zusendung eines Tickets.“

gratis Tickets bestellen

motiv-gratisticket

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Sondertouren gegen den Hochwassermüll

28 Juni 2013 von Darian Lambert

500 Kubikmeter Sperrmüll, 100 Kubikmeter Restmüll und mehrere Kastenwagen voll Elektroschrott entsorgten die Mitarbeiter des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes im Laufe der vergangenen Woche außer der Reihe aus den vom Hochwasser heimgesuchten Haushalten. Dafür fuhren die Müllfahrzeuge Sondertouren in den betroffenen Stadtteilen und sammelten die durchweichten Hinterlassenschaften aus Kellern und Wohnräumen ein. Zusätzlich an die Mülltonnen gestellte Säcke wurden unbürokratisch mitgenommen, und auch in der nächsten Woche gelten noch Ausnahmebedingungen für die Beseitigung von Hochwasser-Müll.

Wichtig: Ohne Anmeldung keine Mitnahme! Die vom Hochwasser betroffenen Anwohner werden gebeten, beim städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb ihre Abfuhrwünsche sowohl für Sperr- als auch für Restmüll-Zusatzmengen anzumelden; diese werden dann kurzfristig und bevorzugt abgeholt, entweder während der normalen Abfallsammlung oder als separate Sperrmüllabfuhr. Telefon: 02202 143333 oder mail@awb-gl.de

Auch GL Service entrümpelte


Auch die stadteigene Beschäftigungsförderungsgesellschaft GL Service gGmbH war aktiv in Sachen Hilfe für Hochwasseropfer: In der evangelischen Kindertagesstätte in Bensberg E.N.G.E.L., die von der Überflutung sehr massiv betroffen war, haben sich die Mitarbeiter als rettende „Engel“ betätigt. Sie trugen das Mobiliar hinaus, trennten die brauchbaren von den unbrauchbaren Gegenständen, rissen die Teppichböden heraus und fuhren den Sperrmüll ab.

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Hambacher Forst: Erster Prozess wegen Schienenblockade

28 Juni 2013 von Darian Lambert

Pressemitteilung der Hambachbahn Blockadeaktionsgruppe

Am heutigen Freitag fand vor dem Landgericht Köln der erste Prozess wegen einer Schienenblockade mit Ankettung in Stahlröhren auf der Hambachbahn. Die Aktion fand während des letztjährigen Klimacamps statt. Nun wurde zivilrechtlich verhandelt, ob eine Unterlassungserklärung des RWE gegen
solche Protestformen rechtsmäßig ist.
Hintergrund ist eine Aktion am 8.8.2013 wurde die Hambachbahn für zwölf Stunden durch fünf Aktivist_innen blockiert. Auf der Hambachbahn fahren täglich etwa 85 Kohlezüge mit  120 000 Tonnen Braunkohle, die größtenteils zeitnah in RWE-Braunkohlekraftwerken verbrannt werden und dort das gleiche Gewicht an CO2 freisetzten: 120 000 Tonnen.  Neben dieser großangelegten Klimazerstörung wird durch den Braunkohletransport gesundheitsgefährdender Feinstaub in großen Massen freigesetzt. In vergleichbaren Industrieanlagen in den USA oder China wird die Kohle nie offen transportiert, um Feinstaub zu vermeiden. „Die von RWE eingesetzte Technik entspricht nicht dem Stand der Technik. Auf Kosten der Gesundheit der Menschen wird hier an Investitionen gespart. Allerdings wollen wir aufgrund der Klimaproblematik und der Unvereinbarkeit des Kohleabbaus mit den Interessen der Anwohnenden, nicht eine modernisierte Form der Umweltzerstörung, sondern gar keinen Kohleabbau mehr.“ sagt ein Besucher des Prozesses, der auch im Protest aktiv ist.

Der Prozess begann um 11 Uhr mit dem Aufruf zur Sache. Danach entwickelte sich eine für Zivilprozesse ungewöhnlich intensive Debatte zur Sach- und Rechtslage. Der Beklagte Jörg Bergstedt und sein Anwalt Tronje Döhmer trugen umfangreiche Tatsachen vor über die massiven Schäden, die die Verstromung der Braunkohle regional und international bewirkten. Dass der CO2-Ausstoß in Deutschland inzwischen wieder stark steige, sei nicht nur ein Verbrechen an Umwelt und Menschen, sondern auch ein Verstoß gegen internationales Recht. Im Rahmen der Verhältnismäßigkeitsprüfung müsse zudem berücksichtigt werden, dass sich der Konzern RWE durch taktische Schachzüge in der Vergangenheit den Mitbestimmungsmöglichkeiten z.B. durch Kommunalverwaltungen entzogen habe. Der Konzern wäre Bremser in Sachen Energiewende und werbe bei seinen Greenwashingversuchen mit Filmen von
regenerativen Anlagen, die dort gezeichnet werden müssten, weil RWE sie tatsächlich gar nicht betreibe. „In einer solchen Situation sind nachdrückliche Formen der öffentlichen Meinungskundgabe verhältnismäßig, weil dieser Konzern offensichtlich auf andere Art nicht mehr zu erreichen sei“, formulierte der Beklagte abschließend und erntete dafür derart starken Applaus, dass der Richter die hohe Zustimmung der Besucher im Protokoll vermerkte.

Im Landgericht: Protestkonzert mit Klaus der Geiger
Nach dem Prozess fand in der Eingangshalle des Landgerichts Köln ein Protestkonzert gegen RWE und die Justiz statt. Mit dabei war Klaus der Geiger, der unter anderem sein bekanntes Lied „Der Bagger von Rheinbraun“ sang. Noch bevor er sein erstes Lied vollenden konnte, wurde er von Justizwachtmeistern vor die Tür gezerrt. Dort spielte er weitere kohle- und justizkritische Lieder. Einschüchtern lassen will sich der  Beklagte nicht und wird sich auch dieses Jahr Ende August an den Anti-Kohleproteste während des Klimacamps zu beteiligen.

Mehr Informationen:
•    Klimacamp 2013 und andere Aktivitäten: www.ausgeco2hlt.de
•    Besetzung Hambacherforst: hambacherforst.blogsport.de
•    Kontakt zum Beklagten: Bis Sonntag nahe Buir unter 01522-8728353, danach 06401-903283

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Workshoptipps für Jugendliche

28 Juni 2013 von Darian Lambert

„Beste Freunde“ – kostenloser Kulturrucksack-Workshop für 12 – 14-Jährige
Es sind noch Plätze frei!!

 22. – 26. Juli 2013, 10:00 bis 16:00 Uhr, Q1 Jugend-Kulturzentrum, Quirlsberg 1

Was passiert, wenn die beste Freundin plötzlich eine andere hat? Der beste Freund in der gegnerischen Mannschaft spielt? Wie gewinnt man überhaupt Freunde? Du bist zwischen 12 und 14 Jahre alt und hast Lust, eine Woche lang Theaterluft zu schnuppern? Bei uns kannst du in andere Rollen schlüpfen, spielen, singen und tanzen. Wir erarbeiten gemeinsam ein Stück zum Thema Freundschaft und bauen aus Papier und Pappe ein Bühnenbild. Am Ende der Woche heißt es dann: Vorhang auf! Wir freuen uns auf dich. Angeleitet werdet ihr durch die Theaterpädagogin Patricia Langfeld und die bildende Künstlerin Margret Weiler (AdK).

Anmeldung und weitere Informationen beim Q1 Jugend-Kulturzentrum, Conny Uphoff, Tel.: 02202 – 32820, E-Mail: q1jukultur@netcologne.de.

Kultur-Ferien 2013: It’s Showtime! – kostenloser Kulturrucksack-Workshop für 10 – 14-Jährige – Es sind noch Plätze frei!!

29. Juli – 09. August 2013, montags bis freitags 11:00 – 15:00 Uhr,
Kreativitätsschule & Krea Jugendclub / THEAS Theaterschule / Städtische Galerie Villa Zanders / LVR Industriemuseum Alte Dombach

Tanzen, Theater spielen, singen, texten, Musik machen oder ein Bühnenbild und eigene Kostüme gestalten: All das könnt ihr beim Sommerferien-Kulturprojekt „It’s Showtime!“ der Kreativitätsschule unter professioneller Anleitung. In diesen zwei Ferienwochen könnt ihr eure eigenen kreativen Fähigkeiten in tollen Workshops (Breakdance, Live Percussion, Musik Produktion am PC, Vocal Gesang, Theater, Bühnenbild mit Papier und Pappe, Kostüme) entdecken. Am Ende gibt es eine gemeinsame Aufführung. Dann heißt es: It‘s Showtime!

Anmeldung und weitere Informationen bei der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach e.V., An der Wolfsmaar 11, 51427 Bergisch Gladbach, Tel.: 02204 – 67913, E-Mail: info@krea-online.de.

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Nachtarbeiten in der Odenthaler Straße

27 Juni 2013 von Darian Lambert

In den späten Abend- und Nachtstunden werden ab dem kommenden Montag Kanalsanierungsarbeiten in der Odenthaler Straße in den Kreuzungsbereichen „Alte Wipperfürther Straße“ und „An der Engelsfuhr“ abschnittweise durchgeführt. Die Maßnahmen werden am Wochenende unterbrochen und sich bis einschließlich Freitag, den 12. Juli hinziehen.
Die Firma Geiger aus Bochum wird die Kanalarbeiten im Auftrag des städtischen Abwasserwerkes mittels „grabenloser“ Sanierungstechniken durchführen.
Um Verkehrsbeeinträchtigungen und sonstige Behinderungen so gering wie möglich zu halten wurde seitens des Rheinisch Bergischen Kreises eine Ausnahmegenehmigung erteilt, so dass die Maßnahme nachts durchgeführt werden kann. Anwohnerinnen und Anwohner werden um Verständnis gebeten. Zu den Nachtarbeiten erhalten sie in den kommenden Tagen eine gesonderte Anwohnerinformation der Stadt.

Bei Nachfragen zur geplanten Vorgehensweise wenden Sie sich bitte
an:        

Frau Frieburg

Tel.: 02202 / 141430
Mobil: 0179 53 49 797

Seitens der Firma Geiger wird während der Arbeiten Herr Opolka verantwortlich sein. (Tel.: 0151 426 038 55)

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Dariusstraße für vier Wochen gesperrt

27 Juni 2013 von Darian Lambert

Ab Montag, den 1. Juli wird die Dariusstraße im Bereich zwischen Kölner Straße und Forststraße für den Durchgangsverkehr für ca. vier Wochen gesperrt.

Grund für die Sperrung sind Kanalanschlussarbeiten für das Neubau-Projekt der Bensberger Freiheit auf dem ehem. LVR-Gelände an der Kölner Straße direkt an der Straßenbahnlinie 1.

Aufgrund der parallel stattfindenden Sanierungsarbeiten in der Straße „Kaule“ hat man sich dazu entschieden, die Zeit des geringeren Durchgangsverkehrs zu nutzen, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.

Für Anlieger besteht die Möglichkeit die Dariusstraße von der Kölner Straße bis zur Straße „Wiesenwinkel“ zu befahren. Die Zufahrten zur evangelischen Kindertagesstätte Bensberg und zum Lidl-Supermarkt sind für alle Verkehrsteilnehmer möglich. Die ausgeschilderte Umleitung für den Durchgangsverkehr erfolgt über die Ferdinand-Stucker-Straße.

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Museum Bensberg: Sichtung des Depots

27 Juni 2013 von Darian Lambert

Die Stadt Bergisch Gladbach muss im Zuge der Umstrukturierung des Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg das Museumsdepot verkleinern. Gegenstände, die nicht dem Sammlungszweck des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe entsprechen, werden an andere Museen abgegeben.

Wer dem Museum Gegenstände geschenkt hat, die nicht dem Sammlungszweck entsprechen, und nicht möchte, dass diese an andere Museen weiter gegeben werden, kann diese bis zum 26.07.2013 zurück erhalten. Betroffene Geber mögen sich bitte mit Dr. Lothar Speer, Fachbereichsleiter Bildung Kultur, Schule und Sport, unter der Rufnummer 02202 142563 in Verbindung setzen.

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Jahrhundertregen in Bergisch Gladbach

26 Juni 2013 von Darian Lambert

HochwasserAm Donnerstag, 20. Juni 2013, überzog eine heftige Gewitter- und Regenfront auch Bergisch Gladbach. Vielen Bürgerinnen und Bürgern wird dieses Ereignis mit seinen weit reichenden Folgen in schlechter Erinnerung bleiben. Grund genug für Bürgermeister Lutz Urbach, Bilanz zu ziehen und der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen.

Bericht über die Einsätze der Feuerwehr und der Mitarbeiter des Abwasserwerks

Der Einsatz von Feuerwehr und Kräften des Abwasserwerkes dauerte von etwa 12:30 bis etwa 1:00 Uhr. Die Feuerwehr Bergisch Gladbach löste Stadtalarm aus, d.h. es wurden neben den hauptamtlichen Beamten der beiden Feuerwachen sämtliche ehrenamtlichen Einsatzkräfte der fünf Löscheinheiten alarmiert. Zusätzlich wurden die Mitglieder der Feuerwehr-Einsatzleitung alarmiert. Diese leiteten im „Abrollbehälter-Einsatzleitung“ in der Feuerwache Nord alle Einsätze im Stadtgebiet Bergisch Gladbach.

Die Feuerwehr Bergisch Gladbach bearbeitete so rund 140 Einsätze, die jedoch teils mehrere anliegende Gebäude umfassten. Eingesetzt waren 155 Einsatzkräfte von Feuerwehr (Bergisch Gladbach, Burscheid und Köln), Technischem Hilfswerk und des Deutschem Roten Kreuz. Neben vier Sturmschäden bestimmten im Wesentlichen Wasserschäden (vollgelaufene Keller, etc.) die Arbeiten. In einigen Straßen musste auch der Strom abgeschaltet werden.

Mit der Entfernung von Treibgut und der Reinigung der Rechen und Durchlässe im Stadtgebiet waren vor allem die Mitarbeiter des Abwasserwerks beschäftigt. Aufgrund der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes wurden alle Mitarbeiter der Kanal- und Gewässerunterhaltung schon vor den Regengüssen aufgefordert, von ihren jeweiligen Einsatzstellen zum Betriebsgelände der Kläranlage Beningsfeld zu kommen, um zentral auf die zu erwartenden Ereignisse reagieren zu können. Auf diesen Fahrten wurde außerplanmäßig der Zustand der bedeutsamsten Rechen und Durchlässe nochmals kontrolliert.

Zu dieser „SOS-Tour“ gehören die 23 Rechen und Durchlässe (10 in Bensberg und 13 in Alt-Bergisch Gladbach) mit dem größten Schadenspotential, die grundsätzlich mit oberster Priorität während und nach Starkregengüssen zur Reinigung angefahren werden. Übrigens: Auch im normalen Arbeitsalltag werden die insgesamt 142 Rechen und Durchlässe routinemäßig überprüft.

Die Mitarbeiter des Abwasserwerks waren also in Bereitschaft: 37 Personen rückten in 21 Fahrzeugen (PKW, LKW) frühzeitig aus. So waren ca. 30 Minuten nachdem der Regen eingesetzt hatte, fünf Mitarbeiter an der Buchmühle, um die beiden Rechen (Höhe VHS und danach Odenthaler Straße) vom Treibgut zu befreien. Aus 50 Pumpstationen waren weitere 300 Alarmmeldungen abzuarbeiten. Allein 25 Stationen meldeten Überfüllung. Die Einsätze liefen bis 20.00 Uhr, danach fuhren fünf Mitarbeiter nochmals die Rechen und Durchlässe ab. Diese waren auch am Freitag Hauptarbeitsgebiet der Kollegen.

Einordnung des Naturereignisses

Die Wetterfront am 20. Juni zählt zu den so genannten „100jährigen Ereignissen“. Um ein solches Naturereignis einstufen zu können, werden die Niederschlagsmenge und die Zeit des Niederschlags in Verbindung gesetzt. Am vergangen Donnerstag wurden in Bergisch Gladbach bis zu 51 Liter Regenwasser pro m² in 45 Minuten gemessen, das entspricht in etwa der durchschnittlichen Niederschlagsmenge eines Monats und kommt „alle 100 Jahre vor“.

Auswertung des Regenereignisses am 20.06.2013:
Station
Menge/Zeit*
Jährlichkeit
Menge bei 5-jährlichkeit
Rathaus Bensberg 45,5l/m² in 55min.
ca. 30
30l/m² in 60min.
Kläranlage Beningsfeld 29,3l/m² in 45min.
ca. 7
27,8l/m² in 45min.
HRB Hebborner Hof 50,7l/m² in 45min.
100
27,8l/m² in 45min.
* Zeitraum, innerhalb dessen der stärkste Niederschlag gefallen ist


Für solche Wassermassen in dieser kurzen Zeit sind weder die natürlichen Bachläufe noch die städtische Kanalisation geschaffen. Zum Vergleich ist in der letzten Spalte die Menge eines 5jährigen Ereignisses bei gleicher Zeitdauer dargestellt.  Auf ein solches 5jähriges Ereignis ist ein Kanalnetz in der Regel ausgelegt – auch das der Stadt Bergisch Gladbach. Bei 45 Minuten Regendauer wären das 28 Liter je m². Tatsächlich fiel fast die doppelte Regenmenge.

Leistung der Regenrückhaltebecken, der Pumpstation Buchmühle und der Abwasserwege am 20. Juni  

Alle städtischen Rückhaltebecken waren durch den Jahrhundertregen – je nach Lage – überwiegend oder ganz gefüllt. Dies gilt z.B. für die Rückhaltungen im Kanalnetz in Hebborn (Johannesstraße/Rommerscheider Straße und Alte Wipperfürther Straße), die das dortige Gebiet überwiegend vor Überflutungen schützten. Auch das große Becken im Hebborner Bach am Stadtrand war gut gefüllt. Im Verlauf des Strunder Baches war z.B. die Anlage Kieppemühle randvoll und am Frankenforstbach die Überlaufbecken aus der Mischwasserkanalisation  An der Schmitten/Olefant und Taubenstraße.

Auch die nicht dem Hochwasserschutz dienenden Anlagen mit überwiegend ökologischer Funktion waren gefüllt, z.B. das Becken Dechant-Müller-Straße/ Cederwaldstraße.

Zahlreiche Rechen wie der an der Odenthaler Straße waren vom Treibgut verstopft. Teilweise handelte es sich hier um weggeschwemmte Dinge aus Privatbesitz, im Wesentlichen aber um Treibholz aus Gärten und Wäldern.

Am tiefsten Punkt der Buchmühle befindet sich eine Pumpstation, die das Wasser in den „Strundekanal“ abführt, den unterirdischen Verlauf der Strunde. Diese Pumpstation schafft grundsätzlich 500 l/sec, am 20. Juni allerdings nur 330 l /sec und nur von 12.45 Uhr bis 13.15 Uhr. Danach sank die Leistung. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich das Wasser aufgrund des verstopften Rechens an der Odenthaler Straße bereits oberirdisch einen Weg gebahnt hatte und nicht in die dafür vorgesehene Pumpstation lief. Zudem behinderte der mitgespülte Schlamm den Zulauf zu den Pumpen.

Die viele Jahrzehnte alte Verrohrung des Strunder Bachs reicht aus heutiger Sicht bei weitem nicht mehr aus. Im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes des Strundeverbands wird daher eine neue Verrohrung mit mehr als doppeltem Querschnitt entstehen. Diese Maßnahme wird helfen, die Stadtmitte besser vor großen Wassermassen zu schützen. Zudem wird der Hebborner Flutgraben, der heute die gesamte Stadtmitte unterquert, auf kurzem Weg an dieses neue Rohr angeschlossen. Diese Maßnahme ist bereits geplant und finanziert.

Anmerkung: Der in der Buchmühle offen gelegte Bachlauf ist nur als gestalterisches Element im Strundepark gebaut worden, hat aber keinerlei Funktion im Hochwasserschutz. Diesem Zweck dient der heutige alte „Strundekanal“ und ihn wird zukünftig allein die unterirdisch auszubauende „Strundeverrohrung“ ausüben.

Konsequenzen für die Zukunft

Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Abwasserwerk wird zukünftig weiter ausgebaut. Im Ernstfall sollen die Fachleute des Abwasserwerks und die Kräfte der Feuerwehr an neuralgischen Punkten gemeinsam nach einem detaillierten Einsatzplan eingesetzt werden.

Der Rechen an der Odenthaler Straße wird nochmals kontrolliert und geprüft, ob die Installation eines Vorrechens sinnvoll ist, bzw. wo der dafür geeignete Platz ist.

Einzelne Bereiche des Hochwasserschutzes müssen nochmals geprüft werden, z.B. am Frankenforstbach, da die behördlichen Modellrechnungen offensichtlich nicht dem realen Bedarf entsprechen.
                                       
Fazit der Stadtverwaltung: Die Natur kann man nicht sicher beherrschen, aber man kann viel dafür tun, dass sich Schäden im Rahmen halten. Der Schutz vor Hochwasser und Kanalüberflutungen in Bergisch Gladbach hat in einigen Teilbereichen funktioniert, in anderen nicht. An diesen Stellen wird weitergearbeitet.

 

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