Auf nahezu zehn Jahre Entwicklungszeitraum vom ersten Federstrich an blicken die Projektplaner des Regionale 2010-Bausteins „Entlang der Strunde“ zurück. Seit etwa drei Jahren wird gebaut – gemeinsam mit der Stadt Köln wird ein Konzept umgesetzt, in dem der Strunder Bach als sog. „Ostkorridor“ des Regionale-Projektes RegioGrün gestaltet wird. Diese Achse ist eine von insgesamt sechs Korridoren, die als Verbindung zwischen den Köln umgebenden Grüngürteln für Naherholungssuchende erlebbar gemacht werden sollen.
StadtGrün hatte sich mit „Entlang der Strunde“ mit einer ganzen Palette von Aufwertungsmaßnahmen im Strundetal und seiner Umgebung um die Teilnahme am Regionale 2010-Strukturförderprogramm beworben und aus drei verschiedenen Fördertöpfen Zusagen für insgesamt 820.000 Euro Zuwendungen bekommen, bei einem Eigenanteil von 140.000 Euro. Der Bewilligungszeitraum erstreckt sich auf die Jahre 2006 bis 2015. Beteiligt waren die Töpfe der Städtebauförderung NRW, der NRW-Förderrichtlinie Naturschutz (FöNa) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Die Maßnahmen im Einzelnen
Städtebauliche Projektbausteine
Zur ehemaligen Papierfabrik Wachendorff bildete ein Workshop und ein zweistufiger Investorenwettbewerb die Grundlage für die heute aktuelle Bauleitplanung. Das Buchmühlengelände als Gemeinschaftsmaßnahme zweier Regionale-Projekte zeigt eine geöffnete Strunde und eine neue Grünanlage. Die Gartensiedlung Gronauer Wald erhielt eine Denkmalbereichssatzung und eine Gestaltungsfibel für Anwohner. Für den Strundeabschnitt längs des „Campus Gronau“ wurde ein Vorentwurf der Freiraumplanung erarbeitet.
FöNa-Projektbausteine
Der Bereich der Strundequelle wurde ausgebaut, die Quelle selber neu gefasst. Der Wanderweg von Herrenstrunden nach Strundorf wurde neu angelegt oder baulich verbessert. Der Geopfad als Nebenroute des Strundewegs erhielt 17 neue Infotafeln. Zwischen Strundequelle und der Stadtgrenze zu Köln finden Wanderer und Radfahrer insgesamt 30 Infostelen; allein das gelbe Pumpenhaus an der Quelle zeigt sechs Informationstafeln. Dazu gibt es ein einheitliches Regionale-Wegeleitsystem.
EFRE-Projektbausteine
Die Mühlenwiese wurde zu einer ruhigen Erholungs- und Parkanlage entwickelt. In erster Linie mussten Wege und Teich saniert werden. Röhrichtzonen und Schwimminseln sollen für gute Ökologie sorgen, eine Seeterrasse und freie Uferabschnitte halten die Sichtachsen frei. Der Spielplatz am Westufer bekamt eine neue Ausstattung mit „Spielburg“ – passend zur Burg Zweiffel. Die „echte“ Burg Zweiffel als Urgestein des Ortes wurde stärker in den historischen Zusammenhang mit einbezogen; durch farbliche Gestaltung wurde die trennende Wirkung der Hauptverkehrsstraße kompensiert und die Zusammengehörigkeit des Ensembles betont. Besonders ins Auge fällt dabei heute das „Herkenrather Tor“, ein Teil des Wirtschaftshofes einer mittelalterlichen Burg. Die „Malteser Trilogie“ – Komturei, Johanniterkirche und Maltesermühle – erhielt ebenfalls durch die Freistellung der Sichtachsen verlorengegangene Bezüge zurück. Oberhalb des Dorfplatzes entstand außerdem ein Aussichtspunkt auf die drei Gebäude
Auch außerhalb des Ortskerns von Herrenstrunden hat sich einiges getan: Die Reste einer von vier Pulvermühlen als bedeutendes Zeugnis der Wasserkraftnutzung an der Strunde erhielt eine Zuwegung über Holzstufen, die auf die Kuppe des Walles führt; eine Informationstafel gibt Auskunft über Geschichte und Funktion der Pulvermühlen. Die Mühlenfundamente wurden saniert, verkehrsgefährdende Bäume gefällt. Last not least: Für den Radwege-Lückenschluss zwischen Gut Schiff und Eulenburg wurde das vorhandene Schotterbankett der Landstraße auf einer Breite von 2 Metern genutzt zum Bau eines Radwegs für beide Fahrtrichtungen. Zur Straße hin entstand eine optische Barriere in Form eines Grünstreifens. Nach anfänglichen Sorgen um die Wegedecke bei Starkregenereignissen kann heute Entwarnung gegeben werden: Der Untergrund ist stabil, die Radfahrer vor wegebedingten Stürzen sicher.
Ausblick: Auch zukünftig gibt es Fördermöglichkeiten
RegioGrün ist mit der Durchführung der Projektbausteine längst noch nicht ad acta gelegt. Das Freiraumkonzept ist langfristig strategisch angelegt. Die Zielsetzungen des EFRE-Fonds werden in Kürze überarbeitet, so dass z.B. Vorhaben zu „Schutz, Förderung und Entwicklung des Kulturerbes“ gefördert werden sowie Maßnahmen zur Verbesserung des städtischen Umfeldes. Erfolgreiche Projekte können ggf. weitergeführt werden; wichtig für eine zukünftige Förderfähigkeit ist, dass es sich um ein innovatives Projekt mit interkommunaler Zusammenarbeit handelt.