Archiv | Juni, 2024

Millionäre: Gladbach führt im Regionalvergleich, bleibt NRW-weit jedoch abgeschlagen

Millionäre: Gladbach führt im Regionalvergleich, bleibt NRW-weit jedoch abgeschlagen

24 Juni 2024 von Darian Lambert

In den drei Landkreisen Rhein-Berg, Oberberg und Rhein-Sieg, die das „Bergische Rheinland“ bilden, führt Bergisch Gladbach bei der Anzahl der Einkommensmillionäre. Doch während die Stadt in dieser Region mit 69 Einkommensmillionären im Jahr 2020 klar an der Spitze liegt, zeigt der Blick auf Nordrhein-Westfalen insgesamt ein anderes Bild. Denn NRW-weit rangiert Bergisch Gladbach lediglich auf Platz 30 von insgesamt 396 Städten und Gemeinden.

Lokale Dominanz bei Einkommensmillionären

Innerhalb des „Bergischen Rheinlandes“ ist Bergisch Gladbach die Stadt mit den meisten Einkommensmillionären. 2019 zählten die Finanzämter hier 61 Millionäre, eine Zahl, die sich 2020 um 13 Prozent auf 69 erhöhte. Damit kommen in Bergisch Gladbach auf 10.000 Einwohner nun 6,2 Millionäre. Dies ist ein beeindruckendes Ergebnis für eine Stadt, die immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Auch andere Städte und Gemeinden im Rheinisch-Bergischen Kreis konnten ihre Zahlen verbessern. So stieg die Zahl der Millionäre in Odenthal von acht auf neun, was dieser kleinen Gemeinde Platz 40 in der NRW-weiten Rangliste einbrachte. Ebenso bemerkenswert ist die Steigerung in Städten wie Burscheid, Kürten und Wermelskirchen, wo die Zahlen von Einkommensmillionären ebenfalls zunahmen.

Vergleich zu anderen Regionen in NRW

Während Bergisch Gladbach regional herausragt, zeigt der Vergleich mit anderen Städten in Nordrhein-Westfalen, dass das große Geld anderswo wohnt. An der Spitze der Rangliste steht Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss mit einer Quote von 18,4 Millionären pro 10.000 Einwohnern. Auch Herdecke und Düsseldorf haben deutlich mehr Millionäre pro Kopf als Bergisch Gladbach.

Interessant ist auch der Vergleich mit Köln, der größten Stadt in NRW. Obwohl Köln mit fast 1,1 Millionen Einwohnern die meisten Einkommensmillionäre in absoluten Zahlen hat (597 im Jahr 2020), liegt die Millionärsdichte nur bei 5,5 pro 10.000 Einwohner. Das ist niedriger als in Bergisch Gladbach und vielen anderen kleineren Städten, was Köln in der NRW-weiten Rangliste nur auf Platz 50 bringt.

Unterschiedliche Entwicklungen in den Nachbarkreisen

Während die Zahl der Einkommensmillionäre in allen acht Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises entweder gestiegen oder konstant geblieben ist, zeigt sich in den benachbarten Landkreisen Oberberg und Rhein-Sieg ein gemischtes Bild. In Städten wie Wiehl und Engelskirchen (Oberberg) sowie Bad Honnef und Wachtberg (Rhein-Sieg) gab es eine positive Entwicklung. Andere Gemeinden, wie Marienheide und Reichshof in Oberberg sowie Much und Ruppichteroth in Rhein-Sieg, verzeichneten hingegen einen Rückgang der Einkommensmillionäre.

Fazit: Lokaler Erfolg, aber keine NRW-Spitze

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bergisch Gladbach im Regionalvergleich eine beeindruckende Leistung zeigt und die meisten Einkommensmillionäre im „Bergischen Rheinland“ beherbergt. NRW-weit betrachtet, ist die Stadt jedoch weit davon entfernt, in der Spitzengruppe mitzuspielen. Während sie in der regionalen Rangliste vorne liegt, schafft es Bergisch Gladbach im landesweiten Vergleich nur auf Platz 30 und bleibt damit hinter Städten wie Meerbusch, Herdecke und Düsseldorf deutlich zurück.

Die Zahlen zeigen, dass regionale Erfolge nicht automatisch auch im größeren Maßstab Bedeutung haben und dass die Verteilung des Reichtums in Nordrhein-Westfalen sehr unterschiedlich ist.

Kommentare (0)

Herkenrather Supermarkt kommt: Klaus Waldschmidt (SPD) sorgt für Entsetzen

Herkenrather Supermarkt kommt: Klaus Waldschmidt (SPD) sorgt für Entsetzen

06 Juni 2024 von Darian Lambert

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall, der sowohl die Mitglieder des Ausschusses als auch die anwesenden Bürger in Aufruhr versetzte. Während zunächst über den dramatischen Rückgang des Wohnungsbaus und die Krise in der Bauwirtschaft berichtet wurde, sorgten die Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Waldschmidt für Entsetzen und Unverständnis.

In die Jahre gekommen und überfordert: Gerd Neu und Klaus Waldschmidt

Ein Projekt im Fokus: Der Herkenrather Supermarkt

Im Mittelpunkt der Sitzung stand das lang erwartete Bauprojekt des neuen Herkenrather Supermarktes, das auch Wohn- und Geschäftsräume entlang der Hauptstraße umfassen sollte. Die Pläne des Architekturbüros des Investors wurden eindrucksvoll durch ein mehrminütiges 3D-Video präsentiert, das die geplante Bebauung visualisierte. Ziel war es, dem Projekt grünes Licht zu geben, um einen wichtigen Schritt zur Entwicklung von Herkenrath mit einem neuen Supermarkt plus Büroflächen und Wohnungen zu machen.

Waldschmidts Forderungen und ihre Folgen

Trotz des einstimmigen Beschlusses des Ausschusses lösten die Forderungen von Klaus Waldschmidt scharfe Kritik und Kopfschütteln aus. Waldschmidt schlug vor, die Anzahl der geplanten Wohnungen von 12 auf 10 zu reduzieren, und bezeichnete die glatte Bebauung sinngemäß als „unschönen Klotz“. Diese Kommentare stießen nicht nur bei den Ausschussmitgliedern, sondern auch bei den anwesenden Bürgern auf heftigen Widerstand. Die mit der SPD in Partnerschaft verwobenen Grünen versuchten sich verlegen in Schadenbegrenzung.

Es wurde schnell klar, dass Waldschmidts Vorschläge dem Fortschritt der Stadt erheblich im Wege stehen könnten. Das Projekt zur Errichtung des Herkenrather Supermarktes läuft bereits seit 15 Jahren, und es scheint, als hätte Waldschmidt immer noch nicht verstanden, wie entscheidend dieses Vorhaben für die Stadtentwicklung ist. Seine Äußerungen wurden als hinderlich und unüberlegt wahrgenommen.

Kluges Handeln der FDP und Bürgerpartei GL

Inmitten dieser Kontroverse traten Dorothee Wasmuth von der FDP und Frank Samirae von der Bürgerpartei GL als Stimmen der Vernunft hervor. Wasmuth kritisierte scharf, dass Waldschmidt und der Ausschuss gerade erst von der Verwaltung gehört hatten, wie schlecht es um die Bauwirtschaft und die Entwicklung der Stadtteile bestellt sei. Sie fragte sich, wie Waldschmidt in Anbetracht dieser Informationen solche unüberlegten Forderungen äußern konnte. Ihre Worte fanden breite Zustimmung und verdeutlichten die Notwendigkeit eines durchdachten und progressiven Ansatzes.

Frank Samirae von der Bürgerpartei GL ging noch einen Schritt weiter und stellte fest, dass die Probleme der Stadt nicht nur auf die Bundespolitik zurückzuführen seien, sondern auch auf unqualifizierte Lokalpolitiker wie Waldschmidt. Er betonte die Wichtigkeit kompetenter Entscheidungen auf kommunaler Ebene, um die Herausforderungen der Stadtentwicklung zu meistern.

Fazit und Ausblick

Die Sitzung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses offenbarte nicht nur die Dringlichkeit, mit der der Wohnungsbau in der Stadt vorangetrieben werden muss, sondern auch die entscheidende Rolle, die kluge und durchdachte politische Führung dabei spielt. Die kontroversen Äußerungen von Klaus Waldschmidt haben deutlich gemacht, wie hinderlich unüberlegte Forderungen für den Fortschritt sein können. Gleichzeitig haben die besonnenen Reaktionen von Dorothee Wasmuth und Frank Samirae gezeigt, dass es in der Politik Stimmen der Vernunft gibt, die in der Lage sind, den Blick auf das Wesentliche zu richten und die Entwicklung der Stadt konstruktiv voranzutreiben.

Der Beschluss, die geplante Bebauung des neuen Herkenrather Supermarktes inkl. Wohn- und Geschäftshaus zu genehmigen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Entscheidungen im Sinne der Stadtentwicklung getroffen werden und dass sich die Lokalpolitik durch Kompetenz und Weitsicht auszeichnet.

Kommentare (0)

Advertise Here
Advertise Here
Juni 2024
M D M D F S S
 12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930