Wie lässt sich der Alltag für Familien besser gestalten? Diese Frage stand im Zentrum des Bündnisdialogs 2024, der kürzlich im Palais der Kulturbrauerei in Berlin stattfand. Michelle Euteneuer, Koordinatorin des Bündnisses für Familie Rhein-Berg, vertrat den Rheinisch-Bergischen Kreis bei diesem bedeutenden Austausch, der von Bundesfamilienministerin Lisa Paus eröffnet wurde.
Austausch mit Bundesministerin und Experten
Die Veranstaltung bot lokalen Bündnissen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit der Bundesfamilienministerin zu teilen. Lisa Paus zeigte sich beeindruckt von den kreativen und praxisnahen Ansätzen, die die Bündnisse zur Unterstützung von Familien entwickeln. Dr. Silke Borgstedt, Geschäftsführerin des Markt- und Sozialforschungsinstituts Sinus, beleuchtete in ihrem Vortrag zukünftige Wünsche und Bedürfnisse von Familien. Dabei ging es unter anderem um Themen wie Zeitautonomie in herausfordernden Lebensphasen, die Förderung aktiver Vaterschaft in Unternehmen und die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung.
Positive Bilanz für Rhein-Berg
Michelle Euteneuer betont die Bedeutung des Dialogs: „Der Austausch war inspirierend und zeigt, dass wir mit unseren Projekten in Rhein-Berg bereits auf dem richtigen Weg sind.“ Viele der im Bündnisdialog diskutierten Ideen, etwa die Unterstützung aktiver Vaterschaft oder die bedarfsgerechte Kinderbetreuung, seien im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits in der Umsetzung oder Planung.
Das Bündnis für Familie Rhein-Berg
Seit seiner Gründung im Jahr 2019 bringt das Bündnis Partner aus Verwaltung, Wirtschaft und Wohlfahrt zusammen. Ziel ist es, innovative Ansätze zu entwickeln, um Familien zu unterstützen und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Durch Vernetzung und Kooperation entstehen Projekte, die direkt auf die Bedürfnisse von Familien eingehen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.familie-rhein-berg.de.
Mit seiner Teilnahme am Bündnisdialog setzt das Bündnis für Familie Rhein-Berg ein klares Zeichen: Familienfreundliche Strukturen sind ein zentraler Baustein für eine lebenswerte Zukunft im Kreis – und das Bündnis bleibt engagiert, diesen Weg weiterzugehen.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert im Dienst des Rheinisch-Bergischen Kreises verabschiedet sich Ingelore Zollondz, liebevoll „Inge“ genannt, in den Ruhestand. Zum 30. November 2024 verlässt die 67-Jährige, die als Büroassistenz eine Institution in der Kreisverwaltung war, das Team des Landrats und der Pressestelle. Mit ihrer unverwechselbaren Art, ihrem großen Herzen und enormen Wissensschatz hinterlässt sie eine bleibende Lücke.
Ein Leben für den Kreis
Mit gerade einmal 15 Jahren begann Zollondz ihre Ausbildung beim Kreis. Sie erinnert sich an ihre Anfänge, die geprägt waren von mechanischen Schreibmaschinen und Stenografie-Kursen: „Damals war alles noch analog, von der Schreibmaschine bis zum Pressespiegel.“ Die Digitalisierung begleitete sie über die Jahrzehnte hinweg – von den ersten PCs bis hin zur nahezu papierlosen Arbeit.
Nach einer kurzen, weniger erfüllenden Phase bei der Stadt Köln kehrte sie 1979 wieder zurück zum Kreis: „Das Wir-Gefühl, die Zusammengehörigkeit und die netten Kolleginnen und Kollegen haben den Kreis immer besonders gemacht.“ Mit ihrer Rückkehr begann eine abwechslungsreiche Zeit, in der sie durch ihre Arbeit im Büro des Landrats und bei der Pressestelle tiefe Einblicke in die Organisation erhielt.
Eine beeindruckende Karriere
Ihre Tätigkeit führte sie durch viele Abteilungen, darunter das Straßenverkehrsamt und zuletzt das Vorzimmer des Landrats. Sie war bei zahlreichen Veranstaltungen und Ehrungen dabei und erlebte, wie sich der Kreis veränderte: „Früher kannte ich fast jeden hier – und ich selbst war bekannt wie ein bunter Hund.“
Trotz des Trubels und der Herausforderungen, die ihre Arbeit mit sich brachte, behielt sie stets den Überblick. Sie betonte, dass die abwechslungsreichen Aufgaben und das gute Arbeitsklima nie Langeweile aufkommen ließen: „Wenn ich mich wieder entscheiden könnte, würde ich jederzeit wieder beim Kreis anfangen.“
Neue Freiheit nach dem 1. Dezember
Auf ihre Pensionierung blickt Zollondz mit gemischten Gefühlen: „Es ist schon komisch, nach so langer Zeit aufzuhören.“ Dennoch freut sie sich auf die freie Zeiteinteilung, den nächsten Urlaub und entspanntes Ausschlafen an verschneiten Wintertagen. Auch das erste Rentnertreffen hat sie fest eingeplant: „Ich werde den Kreis und die Kolleginnen und Kollegen zwar vermissen, aber ich freue mich auch auf die neue Lebensphase.“
Mit Ingelore Zollondz geht nicht nur eine langjährige Mitarbeiterin, sondern auch eine Persönlichkeit, die das Leben in der Kreisverwaltung über Jahrzehnte hinweg mitgeprägt hat.
Am Donnerstagabend gegen 19:45 Uhr hat die Feuerwehr Bergisch Gladbach durch schnelles und entschlossenes Handeln einen Wohnhausbrand im Stadtteil Herkenrath verhindert. Ein Holzstapel in unmittelbarer Nähe zu einem Einfamilienhaus in der Dietrich-von-Dorendorp-Straße stand in Flammen und drohte, auf das Gebäude überzugreifen.
Noch vor Eintreffen der alarmierten Feuerwehrkräfte zeigte ein ehrenamtlicher Angehöriger der Feuerwehr, der in der Nähe wohnt, großes Engagement: Er warnte die Bewohner und brachte sie so in Sicherheit. Dank seines besonnenen Verhaltens konnten schlimmere Folgen vermieden werden.
Brand drohte auf Wohnhaus überzugreifen
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte der Holzstapel in voller Ausdehnung. Die Flammen hatten bereits Fenster eines Wintergartens zerstört, und die Hitze beschädigte den Balkon. Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehrkräfte wurde ein Übergreifen der Flammen auf das Innere des Gebäudes verhindert. Allerdings wurde der Wohnraum durch Rauch erheblich beeinträchtigt.
Effizientes Handeln vor Ort
Die Feuerwehr setzte Überdruckbelüftung ein, um den Rauch aus dem Gebäude zu entfernen. Dennoch wurde die Nutzung des Wohnhauses vorübergehend untersagt, und die Bewohner fanden für die Nacht Unterschlupf bei Nachbarn.
Einsatzkräfte vor Ort
Die Feuerwehr war mit insgesamt 23 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen aus den Feuerwachen 1 und 2 sowie der Einheit 8 – Herkenrath – im Einsatz. Zudem war der Einsatzführungsdienst (B-Dienst) und ein Rettungswagen vor Ort.
Brandursache unklar
Nach Abschluss der Löscharbeiten übergab die Feuerwehr die Einsatzstelle gegen 21:00 Uhr an die Polizei, die den Brandort beschlagnahmte und die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen hat.
Dank an alle Beteiligten
Das schnelle Eingreifen und die Koordination der Feuerwehrkräfte verhinderten größeren Schaden und schützten die Bewohner vor einem möglichen Unglück.
Am Mittwochmorgen (27.11.) ereignete sich im Kreuzungsbereich Gladbacher Straße / Buddestraße / Saaler Straße ein schwerer Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen. Dabei wurden eine Person schwer und eine Person leicht verletzt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro.
Unfallhergang
Nach bisherigen Ermittlungen befuhr eine 30-jährige Frau aus Köln gegen 07:55 Uhr mit ihrem Seat die Saaler Straße und wollte die Kreuzung geradeaus überqueren. Vor ihr hielt eine andere Verkehrsteilnehmerin an der rot zeigenden Ampel an, um nach rechts abzubiegen. Die Seat-Fahrerin missachtete offenbar das Rotlicht und fuhr an der wartenden Autofahrerin vorbei in den Kreuzungsbereich. Dort kollidierte sie mit einem Mercedes-Benz, der von einem 33-jährigen Bergisch Gladbacher gelenkt wurde. Dieser wollte von der Gladbacher Straße aus Richtung Schlossstraße nach links in die Buddestraße abbiegen.
Durch den heftigen Zusammenstoß wurde der Seat auf einen Ford geschoben, der von einer 50-jährigen Rösratherin gesteuert wurde. Die Frau wartete an der roten Ampel in der Buddestraße in Richtung Bergisch Gladbach.
Verletzungen und Schäden
Die 30-jährige Seat-Fahrerin erlitt schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Mercedes kam mit leichten Verletzungen davon. Die Fahrerin des Fords blieb glücklicherweise unverletzt.
Zwei der drei Fahrzeuge, der Seat und der Mercedes, wurden so stark beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit waren und abgeschleppt werden mussten. Der geschätzte Gesamtschaden liegt bei etwa 30.000 Euro.
Sperrungen und Verkehrseinschränkungen
Während der Unfallaufnahme durch die Polizei war die Fahrbahn teilweise gesperrt, was zu Verkehrsbehinderungen in der Umgebung führte. Die Polizei ermittelt nun den genauen Unfallhergang.
Dieser Unfall zeigt einmal mehr, wie wichtig die Beachtung von Ampelzeichen und vorausschauendes Fahren sind, um solche schweren Zusammenstöße zu vermeiden.
Die Schlossstraße in Bensberg, einst eine belebte Einkaufsmeile mit historischem Flair, steht aktuell im Zentrum eines handfesten Skandals. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die von der Stadt Bergisch Gladbach durchgeführt wurden, hat die Schlossstraße eine unerwartete Wandlung durchgemacht – und das nicht zum Vorteil der Händler und Anwohner. Ohne Ratsbeschluss wurde die Straße in weiten Teilen in eine Fußgängerzone umgewandelt. Das Ordnungsamt nutzt seine Befugnisse offenbar, um die Durchsetzung dieser Maßnahme mit fragwürdigen Mitteln voranzutreiben. Besonders im Fokus steht die aggressive Verfolgung von LKW-Fahrern, die Geschäfte und Gastronomiebetriebe beliefern wollen.
Sanierung ohne Planung – und mit Folgen
Die Stadt Bergisch Gladbach hatte angekündigt, die Schlossstraße zu modernisieren und attraktiver zu gestalten. Mit neuen Pflasterungen, Sitzgelegenheiten und einer Aufwertung des Stadtbilds sollten sowohl die Besucherzahlen als auch die Verweildauer erhöht werden. Doch die Sanierung hat nun eine Kehrseite: In der neu gestalteten Zone wurden, laut Insidern aus der Stadtverwaltung, ohne offizielle Genehmigung oder Abstimmung im Stadtrat, Maßnahmen ergriffen, die eine faktische Fußgängerzone geschaffen haben. Verkehrsberuhigung mag das Ziel gewesen sein, doch die Methode sorgt für Empörung.
Autofahrer „umerziehen“: Politische Agenda der Grünen?
Gerüchte besagen, dass die Grünen im Rathaus maßgeblich hinter der Einführung dieser faktischen Fußgängerzone stehen. Ziel sei es, den Autoverkehr aus dem Stadtteil zu verdrängen und ein „nachhaltiges Mobilitätskonzept“ zu erzwingen. Kritiker werfen der Partei vor, eine ideologisch getriebene Verkehrspolitik auf dem Rücken der Händler, Anwohner und Besucher auszutragen. Für viele Bensberger wirkt diese „Umerziehung“ wie eine Zwangsmaßnahme, die nicht nur den Charme der Schlossstraße zerstört, sondern auch deren wirtschaftliche Grundlage gefährdet.
Ordnungsamt als Handlanger?
Das Ordnungsamt der Stadt scheint sich der politischen Linie anzuschließen – und agiert dabei mit bemerkenswerter Härte. Insbesondere LKW-Fahrer, die Geschäfte und Restaurants entlang der Schlossstraße beliefern, berichten von massiven Behinderungen und Schikanen. Strafen für kurzes Halten, um Waren abzuladen, sind an der Tagesordnung. Ein Lieferant berichtet: „Ich wollte nur für fünf Minuten anliefern. Plötzlich stand ein Mitarbeiter des Ordnungsamts da und hat mich massiv unter Druck gesetzt, obwohl es keine andere Möglichkeit gab.“ Selbst Fahrzeuge mit klarer Lieferfunktion werden nicht verschont. Das Ordnugnsamt pocht auf beschränkte Lieferzeiten zwischen 6 und 11 Uhr. Wegen dem Wochenmarkt Donnerstags in der Schloßsstrasse wäre dann sogar jegliche Belieferung der Läden und Lokale an Donnerstagen ausgeschlossen.
Händler schlagen Alarm
Die betroffenen Händler und Gastronomen sind entsetzt. Die neuen Regelungen hätten nicht nur die Lieferlogistik erschwert, sondern führten auch zu einem deutlichen Rückgang der Kunden. „Wenn unsere Zulieferer nicht mehr vernünftig arbeiten können, leidet unser Geschäft. Gleichzeitig bleiben viele Kunden weg, weil sie Angst haben, hier Knöllchen zu kassieren oder nicht wissen, wo sie parken sollen,“ klagt ein Geschäftseigentümer.
Eskalation: LKW-Fahrer im Visier
Besonders alarmierend ist, dass es Berichte über direkte Konfrontationen zwischen Mitarbeitern des Ordnungsamtes und LKW-Fahrern gibt. In einem Fall soll ein Fahrer regelrecht bedroht worden sein, nachdem er versucht hatte, eine größere Lieferung abzuladen. „Ich wurde wie ein Verbrecher behandelt“, schildert der Betroffene. „Sie wollten mich zwingen, sofort weiterzufahren, obwohl klar war, dass das Geschäft auf meine Lieferung angewiesen ist.“ Diese Vorfälle werfen ein schlechtes Licht auf die Vorgehensweise der Stadt und könnten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Wirtschaftliche Existenz bedroht
Die Schlossstraße war einst ein lebendiger Ort, der von seinem Mix aus Individualität und Erreichbarkeit lebte. Nun bangen viele Geschäftsinhaber um ihre Existenz. „Die Maßnahmen wurden über unsere Köpfe hinweg beschlossen. Niemand hat uns gefragt. Wir sind diejenigen, die die wirtschaftlichen Folgen tragen müssen“, sagt eine Inhaberin eines Restaurants. Die Maßnahmen, die angeblich zur Belebung der Straße gedacht waren, haben offenbar das Gegenteil bewirkt.
Forderung nach Aufklärung und Lösungen
Die Händler und Anwohner fordern nun Transparenz und eine Rückkehr zu vernünftigen Verkehrsregelungen. Viele plädieren dafür, die Maßnahmen sofort rückgängig zu machen, bis eine offizielle Entscheidung getroffen wird. „Die Schlossstraße gehört allen – nicht nur denen, die sie nach ihrem eigenen politischen Willen gestalten wollen“, heißt es in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung.
Der Ruf nach Konsequenzen
Der Skandal um die Schlossstraße zeigt, wie ein ideologisch motiviertes Vorgehen den sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt einer Stadt gefährden kann. Sollten die Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt bestätigt werden, könnte dies zu einer umfassenden Debatte über die Machtverhältnisse in der Kommunalpolitik führen. Händler und Anwohner hoffen, dass ihre Anliegen Gehör finden – bevor die Schlossstraße endgültig ihren Glanz verliert.
In der Kinderbetreuungspolitik zeigt sich einmal mehr: Die grün-rote Koalition in Bergisch Gladbach hat auf ganzer Linie versagt. Die aktuellen Zahlen zum Stand der Kindertagesbetreuung, veröffentlicht von der Stadtverwaltung, zeichnen ein düsteres Bild über die Situation vor Ort. Trotz eines leichten Vorsprungs in einigen Statistiken gegenüber dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt, bleibt der Ausbau von Kitaplätzen in Bergisch Gladbach unzureichend – und das in einer Zeit, in der Familien dringender denn je auf verlässliche Betreuungsangebote angewiesen sind.
Unzureichende U3-Betreuung trotz Schönfärberei
Mit einer Betreuungsquote von 35,81 % im U3-Bereich liegt Bergisch Gladbach knapp über dem NRW-Schnitt von 32,2 %. Doch diese marginalen Unterschiede sind nichts anderes als Augenwischerei. Von 2.767 anspruchsberechtigten Kindern werden gerade einmal 991 tatsächlich betreut. Selbst innerhalb des Rheinisch-Bergischen Kreises steht die Stadt schlecht da, wo die Quote geringfügig besser bei 34,5 % liegt. Diese Zahlen mögen auf den ersten Blick akzeptabel erscheinen, sind jedoch in keiner Weise ausreichend, um dem steigenden Bedarf der Familien gerecht zu werden.
Ü3-Betreuung: Ein trügerisches Bild
Auch im Bereich der über 3-Jährigen täuschen die Zahlen über die Realität hinweg. Eine Betreuungsquote von 90,24 % mag auf den ersten Blick solide erscheinen, liegt aber kaum über dem landesweiten Schnitt von 90 %. Die Stadtverwaltung lobt sich selbst für diese Zahlen, vergisst dabei jedoch, dass diese Marginalie kein Grund zur Selbstzufriedenheit ist, sondern vielmehr ein Alarmsignal für die völlige Stagnation des Ausbaus.
Kindertagespflege: Flexibilität ohne Substanz
Die Kindertagespflege, die oft als Alternative zu den Kita-Plätzen propagiert wird, zeigt in der Praxis ebenfalls deutliche Schwächen. Mit nur 366 betreuten Kindern ist der Beitrag dieser Einrichtungen zur Entlastung der Betreuungskrise marginal. Dass nur 34,15 % der Tagespflegepersonen über eine pädagogische Ausbildung verfügen, wirft zudem ernste Fragen zur Qualität der Betreuung auf.
Kita-Plätze: Eine verfehlte Planung
Mit 69 öffentlich geförderten Kitas und einer einzigen privaten Einrichtung wirkt die Trägerlandschaft in Bergisch Gladbach auf den ersten Blick vielfältig. Doch hinter dieser Vielfalt verbirgt sich ein gravierender Mangel an Plätzen und langfristiger Planung. Die gesetzlich gedeckelte Schaffung von 45-Stunden-Plätzen und die unzureichende Berücksichtigung steigender Geburtenzahlen lassen keinen Raum für Optimismus. Elterninitiativen und kleinere Träger kämpfen um jeden Platz, während die großen Wohlfahrtsverbände ineffizient agieren.
Ein Fazit, das nichts schönredet
Die aktuelle Mitteilungsvorlage für den Jugendhilfeausschuss der Stadt fasst am Ende zusammen, dass die Kinderbetreuungssituation in Bergisch Gladbach „gemessen an den NRW-weiten Daten als gut zu bezeichnen“ sei. Doch diese Aussage ist bestenfalls beschönigend und schlimmstenfalls fahrlässig. Es wird anerkannt, dass der Ausbau weiter vorangetrieben werden muss, doch konkrete Maßnahmen bleiben aus. Die SPD und Grünen, die die Verantwortung für diese missliche Lage tragen, haben offensichtlich keine Strategie, die weitreichenden Herausforderungen der Kinderbetreuung in Bergisch Gladbach zu bewältigen.
Schlussgedanke
Was die Stadt dringend braucht, ist nicht mehr Eigenlob und statistische Kosmetik, sondern eine ehrliche Bestandsaufnahme und entschlossene politische Maßnahmen. Die grün-rote Koalition hat die Gelegenheit verspielt, sich als Treiber für eine familienfreundliche Politik zu positionieren. Die Leidtragenden sind – wie so oft – die Familien, die weiterhin auf einen Platz für ihre Kinder hoffen müssen.
Die Volkshochschule (VHS) Bergisch Gladbach lädt in Zusammenarbeit mit dem Ernährungsrat Bergisches Land e.V. am Montag, den 9. Dezember 2024, zu einem besonderen Film- und Diskussionsabend ein. Ab 18.30 Uhr wird im Haus Buchmühle der Film „Holy Shit“ gezeigt, eine investigative Dokumentation, die den Umgang mit einer oft tabuisierten, aber wichtigen Ressource thematisiert.
Vom Abfall zur Ressource
Produziert vom renommierten Kölner Filmemacher Valentin Thurn, untersucht der Film, was mit unserem verdauten Essen passiert, nachdem es unseren Körper verlässt. Regisseur Rubén Abruña begibt sich dafür auf eine Reise durch 16 Städte auf vier Kontinenten. Die Dokumentation zeigt kreative Ansätze, wie Nährstoffe zurückgewonnen und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden können. So wird deutlich, wie dieser Prozess Ernährungssicherheit, Umweltschutz, Hygiene und den Klimaschutz unterstützen kann.
Diskussion mit Designerin Anastasia Bondar
Im Anschluss an die Filmvorführung wird die Designerin Anastasia Bondar Rede und Antwort stehen. Ihre preisgekrönte Masterarbeit untersucht die Rückgewinnung von Nährstoffen aus verdauten Lebensmitteln durch Trockentoiletten. Ein von ihr entwickelter Prototyp einer Komposttoilette ist im Kölner Volksgarten in Betrieb und zeigt, wie Kreislaufwirtschaft praktisch umgesetzt werden kann.
Teil der Reihe „Der besondere Film“
Der Abend ist Teil der VHS-Reihe „Der besondere Film“, die sich durch anspruchsvolle und gesellschaftlich relevante Themen auszeichnet. Ziel des Formats ist es, nicht nur außergewöhnliche Filme zu präsentieren, sondern auch Raum für Diskussionen und Reflexion zu schaffen.
Zukunftswerkstatt im Fokus
Der Filmabend ist gleichzeitig eine Vorbereitung auf die Zukunftswerkstatt des Ernährungsrats, die im März 2025 stattfindet und sich mit nachhaltigen Konzepten rund um Ernährung und Umwelt beschäftigt.
Kostenfreie Teilnahme – Anmeldung erwünscht
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung unter post@ernaehrungsrat-bergisches-land.org wird jedoch empfohlen. Interessierte können sich außerdem bei der VHS Bergisch Gladbach unter www.vhs-gl.de oder telefonisch unter 02202/142263 informieren.
Lassen Sie sich von einem spannenden Film und einer inspirierenden Diskussion überraschen – ein Abend, der neue Perspektiven auf Nachhaltigkeit und Ressourcen eröffnet.
Nach dem schweren Güterzug-Unfall auf der Strecke zwischen Köln und Aachen gibt es gute Nachrichten für Pendler: Seit Dienstagmorgen verkehren die Regionalexpress-Linien RE 1 und RE 9 wieder. Die Züge nutzen die intakten S-Bahngleise, um die Unfallstelle zwischen Horrem und Düren zu umfahren. Dennoch kommt es zu Verzögerungen, da die Züge in diesem Abschnitt langsamer fahren müssen.
S-Bahn-Betrieb bleibt eingeschränkt
Während die RE-Linien wieder weitgehend unterwegs sind, bleibt der Betrieb der S-Bahn-Linien S 12 und S 19 weiter eingeschränkt. Diese enden und beginnen derzeit überwiegend in Horrem, einige Züge auch in Sindorf. Teilweise fallen Verbindungen ganz aus.
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass eine vollständige Freigabe der Strecke frühestens nach einer weiteren Begutachtung der Schäden durch Fachleute erfolgen kann. Diese Untersuchung ist für Mittwoch geplant.
Erhebliche Schäden an der Strecke
Der Unfall, bei dem ein Güterzug mit einem Bauzug kollidierte, hat schwere Schäden verursacht. Mehrere Hundert Meter Gleise und Schwellen müssen erneuert werden. Zudem sind vier beschädigte Betonmasten der Oberleitung auszutauschen. Seit Samstag ist die Bahn mit der Bergung der entgleisten Waggons beschäftigt, die teils mithilfe schwerer Kräne gehoben werden.
Auswirkungen auf Fern- und Nahverkehr
Neben dem Regionalverkehr ist auch der Fernverkehr betroffen: ICE-Züge und der Eurostar zwischen Aachen, Brüssel und Paris verkehren nur eingeschränkt. Auch Nahverkehrsverbindungen zwischen Köln und Aachen bleiben beeinträchtigt. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, um den Pendlern Alternativen zu bieten.
Schwerverletzter Lokführer und glückliche Umstände
Beim Unfall in der Nacht auf Freitag wurden drei Menschen verletzt, darunter der Lokführer schwer. Die Feuerwehr Kerpen war mit 85 Einsatzkräften vor Ort, um Verletzte zu retten und potenzielle Gefahren durch die geladenen Chemikalien zu prüfen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass keine gefährlichen Stoffe ausgetreten waren.
Unfallursache noch ungeklärt
Die genaue Ursache des Zusammenstoßes wird weiterhin untersucht. Offensichtlich war der Bauzug auf der Strecke unterwegs, ob stehend oder langsam fahrend, ist bislang nicht bekannt. Der Güterzug erfasste den Bauzug und entgleiste. Wäre anstelle des Güterzugs ein Personenzug betroffen gewesen, hätte das Unglück noch weitaus dramatischer ausfallen können.
Weitere Informationen für Reisende
Aktuelle Infos zu Zugverbindungen und Ersatzverkehr sind über die Online-Auskunft der Deutschen Bahn abrufbar. Pendler sollten weiterhin mit Verzögerungen und Ausfällen rechnen, bis die Strecke vollständig instand gesetzt ist.
Der Rheinisch-Bergische Kreis setzt ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Anlässlich des internationalen „Orange Day“ am 25. November beteiligen sich die Gleichstellungsstelle des Kreises und der Runde Tisch Keine Gewalt gegen Frauen mit einer besonderen Aktion: Eine kreativ gestaltete, orangefarbene Bank tourte durch die Kommunen der Region und soll das Thema Gewalt gegen Frauen in den Fokus rücken.
Die Bank als Symbol
In Bergisch Gladbach, Burscheid, Kürten, Leichlingen, Odenthal, Overath und Rösrath wurde die Bank von Bürgermeisterinnen, Bürgermeistern und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern genutzt, um ihre Solidarität zu zeigen. Landrat Stephan Santelmann und Mitarbeitende der Kreisverwaltung setzten ebenfalls ein sichtbares Zeichen, indem sie sich fotografieren ließen. „Es ist wichtig, den Betroffenen Mut zu machen und sie zu ermutigen, sich Unterstützung zu suchen. Dieses Thema darf nicht aus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschwinden“, betont Landrat Santelmann.
Die gestalteten Bänke mit den Fotografien der Teilnehmenden können bis zum 13. Dezember im Foyer des Bergischen Löwen und in der Stadtbücherei Bergisch Gladbach besichtigt werden. Die Fotos stammen vom Kölner Fotografen Joachim Rieger, der die Aktion im Auftrag des Kreises dokumentierte.
Gewalt gegen Frauen: Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Statistisch gesehen erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt, unabhängig von Bildung oder Einkommen. Ziel der Aktion ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Unsere Aktionen sollen Betroffene unterstützen und die Gesellschaft zum Hinsehen bewegen“, erklärt Anja Möldgen, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises.
Flagge zeigen gegen Gewalt
Neben der Bank-Aktion werden in allen kommunalen Gebäuden der acht Städte und Gemeinden des Kreises die blauen Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Vor dem Kreishaus in Bergisch Gladbach wird die Fahne vom 25. bis 29. November wehen. Diese Initiative geht auf den Verein „Terre des Femmes“ zurück, der seit 2001 jährlich zum Hissen der Fahnen aufruft.
Hilfsangebote und Hotline
Frauen, die von Gewalt betroffen sind, können sich an regionale Beratungsstellen wenden oder das bundesweite Hilfetelefon unter 08000 116 016 nutzen. Die Hotline bietet rund um die Uhr Unterstützung und Beratung. Weitere Informationen stehen auf der Website des Rheinisch-Bergischen Kreises unter dem Stichwort „Gleichstellung“ zur Verfügung.
Mit diesen vielfältigen Aktionen und Hilfsangeboten macht der Rheinisch-Bergische Kreis klar: Gewalt gegen Frauen darf nicht toleriert werden, und jede Stimme zählt, um dieses Problem anzugehen.
Die Wohnungsnot unter Studierenden in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu. Hohe Mietkosten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zwingen viele in prekäre Wohnsituationen – oder dazu, ihre Studienpläne aufzugeben. Jetzt fordern die Studierenden Lösungen von Stadt und Land.
706 Euro für 16 Quadratmeter
Marie, eine 26-jährige Studentin der Gesundheitsökonomie in Köln, teilt ihr Leben auf 16 Quadratmeter. Für das kleine Apartment zahlt sie 706,21 Euro Miete. „Ich bin nur zum Schlafen hier. Lernen kann ich nicht, weil die Wände so dünn sind. Gäste lade ich auch nicht ein – ich habe nur einen Stuhl,“ sagt sie.
Marie hatte zahlreiche Wohnungsanfragen verschickt, bevor sie das überteuerte Zimmer fand. „Ohne das Zimmer hätte ich mein Studium aufgeben und zurück zu meiner Familie in den Norden ziehen müssen,“ erzählt sie. Um die hohen Mietkosten zu decken, arbeitet Marie neben dem Studium.
Wohnkosten diktieren Studienwahl
Marie ist kein Einzelfall. Auch Jacob Steils aus Düsseldorf berichtet von mangelhaften Wohnbedingungen: „Mein Balkon ist gesperrt, weil er einsturzgefährdet ist.“ Für seine 18 Quadratmeter große WG-Zimmer zahlt er 560 Euro.
Andere müssen ihre Studienwünsche anpassen: Soukaina Errafay wollte Politikwissenschaft in Köln studieren, konnte sich die Stadt aber nicht leisten. Trotz des Bafög-Höchstsatzes von fast 1000 Euro wählte sie Duisburg als Studienort – ihre zweite Wahl.
Notschlafstellen: Luftmatratzen statt Wohnungen
Die Wohnungsnot treibt Studierende in extreme Situationen. Zum Semesterstart bietet der AStA in Köln Luftmatratzenlager in einem Kellerraum der Katholischen Hochschulgemeinde an. „Duschen gibt es an anderer Stelle auf dem Campus – mit Anmeldung,“ berichtet Mats Brendel vom AStA.
Forderungen an Politik: Wohnungsgipfel und Arbeitsgruppe
In einem Brandbrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker machen die Studierenden in Köln auf ihre prekäre Lage aufmerksam: „Wir, die Studierenden dieser Stadt, sind in akuter Not und Sie hören uns nicht zu.“ Sie fordern die Bildung einer Arbeitsgruppe und einen Wohnungsgipfel, um Lösungen zu erarbeiten.
Schuldzuweisungen statt Lösungen
Die Stadt verweist auf das Land NRW, das die Studierendenwerke beim Bau neuer Unterkünfte unterstützen müsse. Das Land hingegen sieht Kapazitätsprobleme in den Städten. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Die Wohnungsnot wird für viele Studierende in NRW, wie Marie, vorerst Realität bleiben.