Stadt gerät zunehmend unter Druck
Die jüngsten Entwicklungen rund um die Insolvenz der Gröner Group GmbH werfen düstere Schatten auf den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt in Bergisch Gladbach. Während Bauprojekte wie das ehrgeizige „An der Strunde“-Projekt am Wachendorff-Gelände in Gronau seit Jahren als Hoffnungsträger für neuen Wohnraum galten, droht das bereits stagnierende Vorhaben nun endgültig ins Stocken zu geraten. Der renommierte Bauunternehmer Christoph Gröner, dessen weit verzweigte Unternehmensgruppe in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, sieht sich mit einer drohenden Insolvenz konfrontiert – und die Auswirkungen könnten für Bergisch Gladbach gravierend sein.
Besonders betroffen zeigt sich Frank Samirae von der Bürgerpartei GL, der als Stadtrat bereits frühzeitig Alarm schlug. Samirae informierte den Bürgermeister Frank Stein über mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Insolvenz der Gröner-Unternehmen und stellte zudem am 7. November 2024 eine umfassende Anfrage im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss der Stadt Bergisch Gladbach. Sein Ziel: Klarheit schaffen, inwieweit die Probleme bei der Gröner Group GmbH das „An der Strunde“-Projekt gefährden und welche Maßnahmen seitens der Stadt erforderlich sein könnten, um den Wohnungsbau im Wachendorff-Quartier dennoch voranzutreiben.
Stockender Fortschritt im Wachendorff-Areal: Stadtentwicklung in der Warteschleife
Trotz vollmundiger Versprechen und offizieller Stellungnahmen der CG RE AG, die als Projektentwickler tätig ist, scheint der Baustart auf dem Wachendorff-Gelände in weite Ferne gerückt zu sein. Während im Jahr 2022 bereits erste Gebäude abgerissen wurden, ist seither wenig Fortschritt zu verzeichnen. Noch immer liegt der Bauschutt des alten Fabrikgebäudes auf dem Gelände, und die geplanten 450 Wohnungen für die Region sind bislang nicht über die Planungsphase hinausgekommen.
In Anbetracht der nun eingetretenen Insolvenz wird die Dringlichkeit einer Lösung für die Stadt Bergisch Gladbach immer akuter. Frank Samirae aus dem Gladbacher Stadtrat mahnt: „Die geplante Schaffung von hunderten neuen Wohnungen ist nicht nur für die städtebauliche Entwicklung von zentraler Bedeutung, sondern insbesondere für den angespannten Wohnungsmarkt in Bergisch Gladbach. Die Menschen in dieser Stadt benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum – das Projekt ‚An der Strunde‘ könnte einen bedeutenden Beitrag dazu leisten.“
Wohnungsmarkt unter Druck: Stadtverwaltung muss dringend handeln
Die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach steht vor der Herausforderung, den Bebauungsplan (Nr. 2445 – An der Strunde) weiter zu verfolgen und gleichzeitig eine mögliche Verlagerung des Projekts in die Hände alternativer Investoren in Betracht zu ziehen. Frank Samiraes Anfrage an den Planungsausschuss fordert die Verantwortlichen auf, Klarheit über die Situation zu schaffen und die Stadtentwicklung nicht weiter zu verzögern.
Ein Sprecher der Stadt Bergisch Gladbach erklärte, dass das städtebauliche Konzept trotz der schwierigen Situation weiterhin Bestand habe. Die Stadt wolle die Gespräche mit der Gröner Group und weiteren beteiligten Unternehmen fortführen, um eine Lösung für das Projekt zu finden.
Sollte der Bau jedoch nicht wie geplant fortgesetzt werden, droht sich der Druck auf den Wohnungsmarkt weiter zu verschärfen. „Die bisherigen Verzögerungen sind bereits problematisch, aber die Insolvenz droht nun endgültig alle Pläne zu vereiteln“, so Samirae. Bergisch Gladbach wird in den kommenden Wochen mit Spannung verfolgen, wie die Stadtverwaltung und die betroffenen Unternehmen auf die drohende Krise reagieren – und welche Schritte unternommen werden, um den dringend benötigten Wohnraum am Wachendorff-Areal doch noch zu schaffen.