Nach dem schweren Güterzug-Unfall auf der Strecke zwischen Köln und Aachen gibt es gute Nachrichten für Pendler: Seit Dienstagmorgen verkehren die Regionalexpress-Linien RE 1 und RE 9 wieder. Die Züge nutzen die intakten S-Bahngleise, um die Unfallstelle zwischen Horrem und Düren zu umfahren. Dennoch kommt es zu Verzögerungen, da die Züge in diesem Abschnitt langsamer fahren müssen.
S-Bahn-Betrieb bleibt eingeschränkt
Während die RE-Linien wieder weitgehend unterwegs sind, bleibt der Betrieb der S-Bahn-Linien S 12 und S 19 weiter eingeschränkt. Diese enden und beginnen derzeit überwiegend in Horrem, einige Züge auch in Sindorf. Teilweise fallen Verbindungen ganz aus.
Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass eine vollständige Freigabe der Strecke frühestens nach einer weiteren Begutachtung der Schäden durch Fachleute erfolgen kann. Diese Untersuchung ist für Mittwoch geplant.
Erhebliche Schäden an der Strecke
Der Unfall, bei dem ein Güterzug mit einem Bauzug kollidierte, hat schwere Schäden verursacht. Mehrere Hundert Meter Gleise und Schwellen müssen erneuert werden. Zudem sind vier beschädigte Betonmasten der Oberleitung auszutauschen. Seit Samstag ist die Bahn mit der Bergung der entgleisten Waggons beschäftigt, die teils mithilfe schwerer Kräne gehoben werden.
Auswirkungen auf Fern- und Nahverkehr
Neben dem Regionalverkehr ist auch der Fernverkehr betroffen: ICE-Züge und der Eurostar zwischen Aachen, Brüssel und Paris verkehren nur eingeschränkt. Auch Nahverkehrsverbindungen zwischen Köln und Aachen bleiben beeinträchtigt. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, um den Pendlern Alternativen zu bieten.
Schwerverletzter Lokführer und glückliche Umstände
Beim Unfall in der Nacht auf Freitag wurden drei Menschen verletzt, darunter der Lokführer schwer. Die Feuerwehr Kerpen war mit 85 Einsatzkräften vor Ort, um Verletzte zu retten und potenzielle Gefahren durch die geladenen Chemikalien zu prüfen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass keine gefährlichen Stoffe ausgetreten waren.
Unfallursache noch ungeklärt
Die genaue Ursache des Zusammenstoßes wird weiterhin untersucht. Offensichtlich war der Bauzug auf der Strecke unterwegs, ob stehend oder langsam fahrend, ist bislang nicht bekannt. Der Güterzug erfasste den Bauzug und entgleiste. Wäre anstelle des Güterzugs ein Personenzug betroffen gewesen, hätte das Unglück noch weitaus dramatischer ausfallen können.
Weitere Informationen für Reisende
Aktuelle Infos zu Zugverbindungen und Ersatzverkehr sind über die Online-Auskunft der Deutschen Bahn abrufbar. Pendler sollten weiterhin mit Verzögerungen und Ausfällen rechnen, bis die Strecke vollständig instand gesetzt ist.