Archiv | November 25th, 2024

Portrait of young Brazilian student with backpack carrying books in college. Other students in the background.

Wohnungsnot in NRW: Studierende schlagen Alarm

25 November 2024 von Felix Morgenstern

Die Wohnungsnot unter Studierenden in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu. Hohe Mietkosten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zwingen viele in prekäre Wohnsituationen – oder dazu, ihre Studienpläne aufzugeben. Jetzt fordern die Studierenden Lösungen von Stadt und Land.

706 Euro für 16 Quadratmeter

Marie, eine 26-jährige Studentin der Gesundheitsökonomie in Köln, teilt ihr Leben auf 16 Quadratmeter. Für das kleine Apartment zahlt sie 706,21 Euro Miete. „Ich bin nur zum Schlafen hier. Lernen kann ich nicht, weil die Wände so dünn sind. Gäste lade ich auch nicht ein – ich habe nur einen Stuhl,“ sagt sie.

Marie hatte zahlreiche Wohnungsanfragen verschickt, bevor sie das überteuerte Zimmer fand. „Ohne das Zimmer hätte ich mein Studium aufgeben und zurück zu meiner Familie in den Norden ziehen müssen,“ erzählt sie. Um die hohen Mietkosten zu decken, arbeitet Marie neben dem Studium.

Wohnkosten diktieren Studienwahl

Marie ist kein Einzelfall. Auch Jacob Steils aus Düsseldorf berichtet von mangelhaften Wohnbedingungen: „Mein Balkon ist gesperrt, weil er einsturzgefährdet ist.“ Für seine 18 Quadratmeter große WG-Zimmer zahlt er 560 Euro.

Andere müssen ihre Studienwünsche anpassen: Soukaina Errafay wollte Politikwissenschaft in Köln studieren, konnte sich die Stadt aber nicht leisten. Trotz des Bafög-Höchstsatzes von fast 1000 Euro wählte sie Duisburg als Studienort – ihre zweite Wahl.

Notschlafstellen: Luftmatratzen statt Wohnungen

Die Wohnungsnot treibt Studierende in extreme Situationen. Zum Semesterstart bietet der AStA in Köln Luftmatratzenlager in einem Kellerraum der Katholischen Hochschulgemeinde an. „Duschen gibt es an anderer Stelle auf dem Campus – mit Anmeldung,“ berichtet Mats Brendel vom AStA.

Forderungen an Politik: Wohnungsgipfel und Arbeitsgruppe

In einem Brandbrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker machen die Studierenden in Köln auf ihre prekäre Lage aufmerksam: „Wir, die Studierenden dieser Stadt, sind in akuter Not und Sie hören uns nicht zu.“ Sie fordern die Bildung einer Arbeitsgruppe und einen Wohnungsgipfel, um Lösungen zu erarbeiten.

Schuldzuweisungen statt Lösungen

Die Stadt verweist auf das Land NRW, das die Studierendenwerke beim Bau neuer Unterkünfte unterstützen müsse. Das Land hingegen sieht Kapazitätsprobleme in den Städten. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Die Wohnungsnot wird für viele Studierende in NRW, wie Marie, vorerst Realität bleiben.

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View of Cologne Cathedral in Cologne, Germany.

Orange Days: Aktionen in NRW für ein Leben frei von Gewalt

25 November 2024 von Felix Morgenstern

Die „Orange Days“ rufen vom 25. November bis 10. Dezember weltweit zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen auf. Auch in Nordrhein-Westfalen stehen zahlreiche Städte mit Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen im Zeichen der Farbe Orange, die für Hoffnung auf eine gewaltfreie Zukunft steht.

Ein starkes Zeichen: Gebäude in Orange

In vielen Städten NRW leuchten heute Wahrzeichen in Orange – von Aachen bis Münster. Diese visuelle Aktion soll auf die Dringlichkeit aufmerksam machen, Gewalt gegen Frauen zu beenden. Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist zugleich Auftakt für zwei Wochen, in denen das Thema in den Mittelpunkt rückt.

Aktionen und Demonstrationen in NRW

In Bochum startet die Aktionswoche mit einem Bühnenprogramm auf dem Weihnachtsmarkt. Am Abend laden ein Flashmob „Break the Chain“ sowie eine Demonstration am Hauptbahnhof zu Beteiligung und Solidarität ein. In Aachen findet eine Kundgebung am Elisenbrunnen statt. In Detmold setzt das Intersektional-feministische Bündnis ein Zeichen auf dem Marktplatz, während in Dortmund und Düsseldorf Frauenverbände und feministische Gruppen mit Kundgebungen und Informationsständen aktiv sind.

Ein Symbol für Partnerschaftsgewalt

In Köln wird eine eindrückliche Installation mit orangefarbenen Schuhen für jede durch Partnerschaftsgewalt getötete Frau aufgebaut. Vertreterinnen verschiedener Frauenorganisationen informieren dabei über Beratungsangebote. Der Abend schließt mit einem Protestmarsch unter dem Motto „Wir nehmen uns die Nacht“.

Berührende Installationen und Mahnwachen

In Mönchengladbach symbolisieren Schaufensterpuppen im Einkaufszentrum Minto die Zahl der Femizide in Deutschland. Die Mahnwache im Hans-Jonas-Park gedenkt still den Opfern. In Münster und Wuppertal richten sich Demonstrationen und Kundgebungen gegen Gewalt an Frauen und Queers, unterstützt von regionalen Bündnissen.

Gemeinsam gegen Gewalt

Die Orange Days setzen in NRW ein starkes Zeichen der Solidarität und zeigen, dass die Gesellschaft zusammensteht, um Gewalt gegen Frauen zu beenden. Die Vielfalt der Aktionen – von künstlerischen Installationen bis zu lautstarken Protesten – unterstreicht die Notwendigkeit, weltweit für ein gewaltfreies Leben einzutreten.

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2024-11-25 Wahlhelfer gesucht(1)

Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2025: Stadt sucht Wahlhelfer

25 November 2024 von Felix Morgenstern

Die Vorbereitungen für eine mögliche vorgezogene Bundestagswahl am Sonntag, den 23. Februar 2025, laufen auf Hochtouren. Das Wahlbüro der Stadt Bergisch Gladbach hat die Wahlhelferplanung gestartet und ruft Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe auf. Neben einem Erfrischungsgeld lockt die direkte Mitwirkung an einem entscheidenden demokratischen Prozess.

Wahlhelfer: Rückgrat der Demokratie

„Obwohl der Termin noch nicht final feststeht, müssen wir vorbereitet sein“, erklärt Frank Bodengesser, Leiter des Wahlbüros. Insgesamt 74 Urnen- und 57 Briefwahlbezirke sind zu besetzen. Wahlhelfer übernehmen zentrale Aufgaben: Sie sorgen für einen ordnungsgemäßen Ablauf in den Wahllokalen, zählen am Abend die Stimmen aus und melden die Ergebnisse an das Wahlbüro. In den Urnenwahlbezirken wird der Tag aufgeteilt, sodass jeweils vier Personen am Vor- und Nachmittag im Einsatz sind, bevor sich das Team zur Auszählung trifft.

Erfrischungsgeld und Schulungen

Für ihre Tätigkeit erhalten Wahlhelfer ein Erfrischungsgeld zwischen 50 und 70 Euro. Auch eine Reserveliste für kurzfristige Einsätze wird erstellt – Personen auf dieser Liste erhalten 30 Euro, auch wenn sie nicht aktiv eingesetzt werden. „Wir freuen uns besonders über Erstwählerinnen und Erstwähler, die die Chance nutzen möchten, hinter die Kulissen eines Wahltages zu blicken“, so Bodengesser. Alle Wahlhelfer werden mit Schulungen und einem Leitfaden bestens auf ihre Aufgaben vorbereitet.

Unterstützung durch Arbeitgeber

Arbeitgeber und öffentliche Dienststellen honorieren den Einsatz häufig mit zusätzlichen Leistungen wie einem Sonderurlaubstag. Interessierte können ihre Wünsche nach einem bevorzugten Einsatzort angeben, die nach Möglichkeit berücksichtigt werden.

Einberufungen ab Januar

Die formellen Einberufungen werden ab dem 13. Januar 2025 verschickt, daher ist es wichtig, dass bis dahin alle Teams feststehen. Wer Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 02202 – 14 2414 oder per E-Mail an wahlhelfer@stadt-gl.de melden.

Die Stadt Bergisch Gladbach hofft auf eine breite Beteiligung, um den reibungslosen Ablauf der Wahl zu gewährleisten und einen wichtigen Beitrag zur Demokratie zu leisten.

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