Archiv | November 22nd, 2024

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Protest bei Ford in Köln: 2000 Mitarbeiter legen spontan Arbeit nieder

22 November 2024 von Felix Morgenstern

Am Donnerstag kam es in den Kölner Ford-Werken zu einem spontanen Arbeitsausstand: Rund 2000 Beschäftigte versammelten sich vor der Europazentrale des Unternehmens in Köln-Niehl. Hintergrund war eine Sitzung des Wirtschaftsausschusses, bei der die Geschäftsführung den Betriebsrat über geplante Stellenstreichungen informierte.

Geplante Stellenstreichungen sorgen für Unmut

Ford hatte angekündigt, 2900 Stellen abbauen zu wollen. Die Belegschaft reagierte empört, als diese Pläne in der Sitzung konkretisiert wurden. Die Mitarbeiter zogen vor die Halle A, in der die Sitzung stattfand, und machten ihrem Unmut lautstark Luft. Nach einer Ansprache des Betriebsratsvorsitzenden Benjamin Gruschka löste sich die Versammlung nach etwa zehn Minuten auf.

Betriebsrat erhebt schwere Vorwürfe

In einer anschließenden Mitteilung an die Belegschaft kritisierte der Betriebsrat die Pläne der Geschäftsführung scharf. Er sprach vom „massivsten Angriff auf die Mitarbeitenden in der Ford-Geschichte“ und bemängelte das Fehlen eines nachhaltigen Zukunftskonzepts. Die Arbeitnehmervertreter erwarten, dass die Geschäftsführung nicht nur einzelne Stellen streichen, sondern ganze Bereiche schließen will. Besonders betroffen könnten das Produktionswerk, der Werkzeugbau, das Ersatzteilzentrum und das Entwicklungszentrum sein.

IG Metall und Betriebsrat warnen vor weiteren Belastungen

Die IG Metall wies darauf hin, dass ein solch drastischer Stellenabbau nicht mit der aktuellen Arbeitsbelastung vereinbar sei und forderte die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes. Der Betriebsrat äußerte Zweifel daran, dass der Stellenabbau durch bloßes „Ausdünnen“ in allen Bereichen umsetzbar sei, und kündigte Widerstand gegen mögliche Schließungen an.

Blick auf die kommende Betriebsversammlung

Klarheit über die genauen Pläne der Geschäftsführung könnte eine Betriebsversammlung in der kommenden Woche bringen. Dort werden bis zu 8000 Mitarbeiter erwartet. Für die Belegschaft steht viel auf dem Spiel: Es geht nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um den Erhalt zentraler Unternehmensbereiche, die für die Zukunft des Standorts Köln entscheidend sind.

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Nachtragshaushalt: Symptome einer wachsenden Finanzkrise

Nachtragshaushalt: Symptome einer wachsenden Finanzkrise

22 November 2024 von Darian Lambert

Der Doppelhaushalt für 2024 und 2025 war kaum verabschiedet, da präsentiert Stadtkämmerer Thore Eggert bereits einen Nachtragshaushalt für 2025. Dies könnte ein notwendiger Schritt in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld sein – oder ein Zeichen von fehlender Kontrolle über die städtischen Finanzen. Während Eggert die Aktualisierung als freiwillig und vorausschauend darstellt, werfen die präsentierten Zahlen und Entscheidungen einige Fragen auf.

In die Pleite gesteuert: Lange Gesichter bei Gerd Neu und Klaus Waldschmidt (SPD)

Widersprüchliche Signale: Einmal Überschuss, dann Defizit

Die Schlagzeile einer positiven Wendung im Jahr 2023 – ein unerwarteter Überschuss von 3,49 Millionen Euro statt eines Defizits von 17 Millionen Euro – mag erfreuen. Doch dieser Erfolg verblasst schnell angesichts der düsteren Prognosen für 2025: Das geplante Defizit wächst um 3,5 Millionen Euro auf erschreckende 60,5 Millionen Euro. Diese Lücke entsteht bei einem geplanten Ausgabenvolumen von 467 Millionen Euro. Ein Grund zur Sorge, der nach strukturellen Problemen in der Haushaltsführung fragen lässt.

Investitionen oder unkalkulierbare Risiken?

Ein großer Posten im Nachtragshaushalt sind zusätzliche Investitionen von 18 Millionen Euro für 2025. Unter anderem wird die Unterkunft für Geflüchtete in der Paffrather Straße mit 14 Millionen Euro berücksichtigt. Solche Projekte sind notwendig und richtig, doch bleibt die Frage, ob sie mit der gleichen Klarheit geplant wurden, wie sie nun präsentiert werden. Wie nachhaltig sind diese Ausgaben, und welche Prioritäten werden damit gesetzt?

Grundsteuer: Politische Rhetorik oder Pragmatismus?

Eggert hält an einem einheitlichen Hebesatz für Wohn- und Gewerbeimmobilien fest. Nach der Reform wird dieser 2025 zunächst auf 653 Punkte reduziert, um die sogenannte Aufkommensneutralität zu gewährleisten. Doch bereits ab 2026 steigt der Hebesatz erneut, um 50 Punkte, mit einer zusätzlichen Erhöhung von 25 Punkten, die der Nachtragshaushalt vorsieht.

Eggerts Aussage, diese Erhöhung sei nur durch „politisches Wirken und finanzfokussierte Anträge vermeidbar“, klingt wie ein verklausulierter Appell an den Stadtrat, Einsparungen umzusetzen. Die implizite Botschaft: Ohne harte Einschnitte bleibt die Steuerbelastung der Bürger*innen eine wachsende Last.

Freiwilligkeit oder politisches Kalkül?

Eggert betont, der Nachtragshaushalt sei formal nicht notwendig gewesen, sondern Ausdruck eines „freiwilligen und umfassenden Abbildes“ der Finanzen – besonders im Hinblick auf das anstehende Wahljahr. Doch wie viel davon ist echte Transparenz, und wie viel ist strategische Positionierung?

Während Bürgermeister Frank Stein die Arbeit von Eggerts Team als „grandiosen Erfolg“ lobt, stellt sich die Frage, ob dies nicht eher eine Schönfärberei angesichts eines finanziellen Drahtseilaktes ist. Die Behauptung, dass ein verpflichtendes Haushaltssicherungskonzept weiterhin nicht notwendig sei, mag beruhigend klingen, könnte aber auch auf eine gefährliche Selbstzufriedenheit hinweisen.

Fazit: Wackelige Grundlage für eine stabile Zukunft

Trotz der Beteuerungen bleibt ein schaler Nachgeschmack: Die finanziellen Herausforderungen der Stadt scheinen größer zu sein, als der Nachtragshaushalt es auf den ersten Blick darstellt. Eggerts Team mag gut darin sein, kurzfristige Erfolge zu präsentieren, doch der Blick auf die langfristige Tragfähigkeit der städtischen Finanzen offenbart ein anderes Bild. Ob der Stadtrat die notwendige politische Konsequenz zeigt, um den wachsenden Belastungen entgegenzuwirken, bleibt abzuwarten.

Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen – und für die Bürger*innen der Stadt könnte die finanzielle Belastung in den kommenden Jahren erheblich steigen. Transparenz und Diskussionen im Rat werden entscheidend sein, um das Vertrauen in die kommunale Haushaltsführung zu wahren.

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Kurzarbeit bei Ford in Köln: Mitarbeiter blicken besorgt in die Zukunft

22 November 2024 von Felix Morgenstern

In dieser Woche sind rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ford-Werks in Köln-Niehl in Kurzarbeit. Bis Weihnachten werden insgesamt drei Wochen Produktionspause eingelegt – ein besorgniserregendes Signal für viele Beschäftigte, deren berufliche Zukunft zunehmend unsicher erscheint.

Elektromodelle ohne Abnehmer

Grund für die Kurzarbeit sind die schleppenden Verkaufszahlen der Elektromodelle „Explorer“ und „Capri“. Hikmet Karacay, der seit 2013 bei Ford arbeitet und in der Materialbeschaffung tätig ist, beschreibt die aktuelle Lage ernüchternd: „Anfangs hat man das in der Produktion nicht mitbekommen. Da hat man normal die Stückzahl produziert. Jetzt stehen die hier rum, ohne Abnehmer.“ Die unverkauften Fahrzeuge stapeln sich auf den Werksparkplätzen – ein Sinnbild für die Schwierigkeiten des Unternehmens.

Tradition und Unsicherheit

Karacay, der aus einer Familie mit langer Ford-Tradition stammt, spürt die wachsende Unsicherheit unter den Beschäftigten. „Die Leute kommen immer häufiger zu mir, vor allem diejenigen, die gerade eine junge Familie gegründet haben oder finanzielle Verpflichtungen eingegangen sind“, sagt der 31-Jährige, der sich ehrenamtlich in der IG Metall engagiert. Die ständigen Krisen der letzten Jahre haben das Vertrauen in die berufliche Sicherheit erschüttert.

Forderungen an die Politik

Für Karacay ist klar: Eine nachhaltige Verbesserung der Lage erfordert Unterstützung durch die Politik. Er fordert finanzielle Anreize, um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen anzukurbeln. „Es braucht Prämien für Elektroautos, und die Ladeinfrastruktur muss dringend ausgebaut werden. Ohne diese Rahmenbedingungen sehe ich schwarz für die Autoproduktion in Köln-Niehl“, erklärt er. Auch für das kommende Jahr zeigt er sich wenig optimistisch, dass die Kurzarbeit beendet werden kann.

Die Zukunft der Autoproduktion in Köln

Die Lage bei Ford steht exemplarisch für die Herausforderungen der gesamten Automobilbranche. Der Umstieg auf Elektromobilität, die globale wirtschaftliche Unsicherheit und der schleppende Ausbau der Infrastruktur setzen Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen unter Druck. Wie es mit der Autoproduktion in Köln weitergeht, wird entscheidend davon abhängen, ob Politik und Wirtschaft gemeinsam Lösungen finden können, um den Standort zu sichern und die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu stärken.

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2024-11-20 Kiddy Day (1)(1)

„Kiddy Day on Ice“: 100 Kinder genießen unbeschwerten Tag auf dem Eis

22 November 2024 von Felix Morgenstern

Am Samstag, dem 16. November, verwandelte sich die Eissportarena Bergisch Gladbach in der Saaler Mühle in ein Paradies für junge Eislauffans. Der Verein „Wir für Bergisch Gladbach“ lud 100 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren ein, zwei Stunden lang das Eis zu erobern. Der „Kiddy Day on Ice“ bot dabei nicht nur sportliche Freude, sondern auch eine Auszeit vom Alltag – insbesondere für Kinder, die es oft nicht leicht haben.

Strahlende Gesichter und Unterstützung aus der Gemeinschaft

„Es ist ein wunderbares Projekt, das den Kindern und ihren Begleitpersonen eine unbeschwerte Zeit ermöglicht“, freute sich Gabriele Gieraths, Vorstandsmitglied des Vereins. Die kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden unter anderem von der KiWo Bensberg/Bockenberg, Dellanima – Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche – sowie der Flüchtlingsinitiative aus Bergisch Gladbach benannt.

Organisiert wurde der Tag von Willi Schmitz, der mit einem engagierten Team von Helferinnen und Helfern die Veranstaltung auf die Beine stellte. „Die glücklichen Gesichter der Kinder sind der schönste Lohn für unsere Arbeit und eine perfekte Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit“, erklärte Schmitz.

Prall gefüllte Rucksäcke und Geschenke

Nach dem Eislaufen wartete auf die Kinder eine besondere Überraschung: Sie wurden mit prall gefüllten Rucksäcken beschenkt, die von großzügigen Spendern zur Verfügung gestellt wurden. Der 2. stellvertretende Bürgermeister von Bergisch Gladbach, Josef Willnecker, übernahm persönlich die Verteilung.

Die Freude endete jedoch nicht mit dem Eislaufen. Die Kinder erhielten Gutscheine für das Indoor-Spieleparadies „TummelDschungel“ in Bensberg und Eintrittskarten für das Spiel der Fußball-Mittelrheinliga des SV Bergisch Gladbach 09 gegen den FV Bonn-Endenich. So können sie auch in den kommenden Wochen weitere unbeschwerte Stunden verbringen.

Dank an Unterstützer und Sponsoren

Partner des Tages war der Eissportverein „Real Stars“ Bergisch Gladbach e.V., der die Eissporthalle zur Verfügung stellte. Großzügige Unterstützung kam von zahlreichen Unternehmen und Organisationen, darunter Obst und Gemüse Mario Winkler, die Infrastruktur- und Projektgesellschaft Bergisch Gladbach mbH, die PSD-Bank West eG, die Bensberger Bank und die Regionalverkehr Köln GmbH.

Ein besonderer Dank gilt dem Autohaus Gebr. Gieraths GmbH, das nicht nur die Weihnachtsgeschenke spendete, sondern auch die Kosten für Eintritt, Schlittschuhverleih und Verpflegung übernahm.

„Wir möchten allen Sponsoren und Helferinnen und Helfern im Namen der Kinder von Herzen danken“, betonte Gabriele Gieraths. Der „Kiddy Day on Ice“ war ein voller Erfolg und zeigt, wie wichtig gemeinschaftliches Engagement für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft ist.

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2024-11-21 Visualisierung Neues Stadthaus_c_ASTOC Architects and Planners GmbH(1)

Neues Stadthaus in Bergisch Gladbach: Fortschritte bei der Planung und Optimierung des Bürgerservices

22 November 2024 von Felix Morgenstern

Die Planungen für das neue Stadthaus der Stadtverwaltung Bergisch Gladbach schreiten voran und bleiben im Zeitplan. Mit Platz für rund 300 Mitarbeitende sowie einem verbesserten Bürgerservice soll der neue Standort an der Bensberger Straße (ehemaliges AOK-Gebäude) ein modernes und zukunftsorientiertes Verwaltungszentrum werden. Ein Projektzwischenbericht gibt Einblicke in den aktuellen Stand und die Visionen für das Stadthaus.

Fortschritte und Zeitplan

„Das Projekt liegt weiterhin im Zeitplan“, erklärt Melissa Kemmerling aus der Projektsteuerung. Mit der Genehmigung des Bauantrags wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Übergabe des Gebäudes an die Stadt ist für Dezember 2025 vorgesehen, der Einzug soll im ersten Halbjahr 2026 erfolgen. Erste sichtbare Arbeiten, wie das Aufstellen eines Bauzauns, sind bereits im Gange.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Das Stadthaus wird nachhaltig gestaltet: Eine Fassadenbegrünung, Photovoltaikanlagen sowie E-Ladesäulen für Dienstwagen und Parkmöglichkeiten für Fahrräder sind geplant. Versiegelungen von Flächen und Baumfällungen konnten vermieden werden.

Neue Arbeitswelten und moderner Bürgerservice

Ein Kernaspekt des Stadthauses ist das Konzept der „Neuen Arbeitswelten“. Flexible Arbeitsbereiche, Desksharing und offene Raumstrukturen sollen die Zusammenarbeit fördern und gleichzeitig eine effiziente Flächennutzung ermöglichen. Unterschiedliche Zonen, von Einzelarbeitsplätzen bis zu offenen Kommunikationsbereichen, stehen den Mitarbeitenden je nach Aufgabe und Präferenz zur Verfügung.

Für die Bürgerinnen und Bürger wird das Frontoffice als zentrale Anlaufstelle dienen. Eine Empfangstheke erleichtert die Orientierung und hilft, die richtigen Ansprechpersonen schnell zu finden. Mit der geplanten „digitalen Sprechstunde“ wird der Bürgerservice um eine innovative, ortsunabhängige Beratungsmöglichkeit erweitert.

Digitalisierung und papierloses Arbeiten

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die digitale Transformation. Mit der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS) wird die Verwaltung künftig papierarm arbeiten können. Das DMS ermöglicht ortsunabhängigen Zugriff auf Dokumente und bildet die Grundlage für das Desksharing-Konzept.

„Ziel ist es, bis 2026 allen Bereichen, die ins neue Stadthaus ziehen, die Möglichkeit zu geben, vollständig digital zu arbeiten“, erklärt Thore Eggert, Beigeordneter für Digitalisierung. Ergänzend dazu wird eine digitale Sprechstunde eingeführt, um den Bürgerservice noch flexibler und bürgerfreundlicher zu gestalten.

Zukünftige Nutzung

Die Fachbereiche Sicherheit und Ordnung, Jugend und Soziales sowie weitere Abteilungen wie IT und Wohngeldstelle werden im neuen Stadthaus untergebracht sein. Auch der Personalrat, die Gleichstellungsstelle und die Schwerbehindertenvertretung finden hier Platz.

Das Projekt „Neues Stadthaus“ zeigt, wie moderne Architektur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammengeführt werden, um sowohl für Mitarbeitende als auch für Bürgerinnen und Bürger eine zukunftsorientierte Verwaltung zu schaffen.

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