Ein Jahr nach dem Tod einer älteren Dame in Kürten schwelt ein Streit zwischen dem Tierheim Rhein Berg und der Gemeinde Kürten um die Kosten für 49 Katzen, die das Tierheim damals aufnehmen musste. Das Tierheim fordert 100.000 Euro, während die Gemeinde Kürten die Zahlung verweigert.
Überraschender Einsatz: Aus „ein paar“ Katzen werden 49
Vergangenes Jahr kontaktierte die Polizei das Tierheim, um sich um die zurückgelassenen Tiere der Verstorbenen zu kümmern. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um 49 Katzen und einen Hund handelte, die betreut werden mussten. „Die Tiere waren nicht handzahm und mussten in Einsätzen mit Notdiensten und Lebendfallen gesichert werden,“ erklärt Jennifer Ommer, Leiterin des Tierheims Rhein Berg. Die Einfangaktionen dauerten Wochen und belasteten das Team des Tierheims zusätzlich.
Finanzielle Belastung durch monatelange Pflege
Die Versorgung der Tiere bedeutete für das Tierheim hohe Kosten. Laut dem Tierheim beliefen sich die Ausgaben auf etwa 100.000 Euro – je 50.000 Euro für Tierarztkosten und für Futter und Betreuung der Katzen. „Unsere Mittel reichen noch für etwa zwei Monate“, warnt Vereinsvorstand Karla Brandenburg. Sollte das Geld ausgehen, müsste das Tierheim möglicherweise eine Bankfinanzierung nutzen und seine Gebäude als Sicherheiten einsetzen.
Gemeinde verweist auf bestehende Pauschale
Die Gemeinde Kürten sieht sich nicht in der Pflicht. Laut Bürgermeister Willi Heider seien die Tiere als „Fundtiere“ zu betrachten, für die keine zusätzliche Zahlung erforderlich sei. „Wir zahlen pauschal etwa 20.000 Euro pro Jahr an das Tierheim für Fundtiere,“ so Heider.
Tierheim erwägt rechtliche Schritte
Das Tierheim prüft nun rechtliche Schritte, da die Polizei im Auftrag der Gemeinde handelte. „Es braucht eine Regelung, um solche Fälle künftig abzusichern“, so Ommer.
Positive Seite: Viele Katzen fanden neue Besitzer
Für die Katzen gibt es gute Nachrichten: Die meisten wurden an neue Besitzer vermittelt. Nur drei Tiere warten noch auf ein Zuhause.