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Erstes Urteil im Kölner Drogenkrieg: Vier Jahre Haft für Komplizen

11 Juli 2025 von Felix Morgenstern

Köln – Der brutale Streit um geraubtes Cannabis in Köln beschäftigt weiterhin Polizei und Justiz. Nun hat das Landgericht Köln das erste Urteil in einer ganzen Serie von Verfahren gefällt. Ein 30-jähriger Iraker wurde wegen Beihilfe zu einer Geiselnahme zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt.

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Waffen und Geld für die Entführung organisiert

Der Angeklagte hatte nach Überzeugung des Gerichts eine entscheidende Rolle dabei gespielt, dass zwei Personen in Bochum in eine Falle gelockt werden konnten. Er nahm Waffen und Bargeld entgegen und gab sie weiter, damit andere Täter damit die geplante Entführung umsetzen konnten. Ziel war es, das spätere Geiselnahme-Opfer und dessen Partnerin ohne Misstrauen in ein Auto zu locken.

Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der Schwere der Tat fünfeinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Das Gericht blieb mit vier Jahren unter dieser Forderung, erkannte aber klar die Beihilfe zu einer schweren Straftat.

Misshandlungen im Keller einer Villa

Die beiden Entführten wurden im Juli vergangenen Jahres von Bochum nach Köln verschleppt. In Rodenkirchen brachte man sie in den Keller einer Villa, wo sie gefoltert und unter Druck gesetzt wurden. Videoaufnahmen, die das Gericht während des Prozesses zu sehen bekam, dokumentieren die brutalen Szenen der Misshandlung. Die Täter wollten damit offenbar Angst und Schrecken verbreiten und weitere Angehörige der Opfer zur Zahlung von Geld zwingen.

Hintergrund: 350 Kilo Cannabis verschwunden

Hintergrund der brutalen Geiselnahme war offenbar ein geplatzter Drogendeal. Die Geiselnehmer sollen vermutet haben, dass das Paar aus Bochum in den Diebstahl von rund 350 Kilogramm Cannabis verwickelt war. Mit Gewalt und Drohungen versuchten sie, an Informationen oder ein Lösegeld zu kommen.

Weitere Prozesse stehen bevor

Das Verfahren gegen den 30-Jährigen ist erst der Auftakt in einer ganzen Reihe von Gerichtsprozessen rund um diesen Fall. Aktuell laufen noch zwei weitere Prozesse, in denen mutmaßliche Mitglieder dieser Gruppe angeklagt sind. In einigen Wochen sollen zudem weitere Verfahren starten, die ebenfalls Teile dieses kriminellen Netzwerks betreffen.

Polizei und Justiz unter Druck

Die Serie von Geiselnahmen, Drogenraub und Gewaltverbrechen hat die Sicherheitsbehörden in Köln in Alarmbereitschaft versetzt. Ermittler gehen davon aus, dass es noch weitere Beteiligte gibt. Die Polizei arbeitet mit Hochdruck daran, das Netzwerk hinter diesen Straftaten vollständig aufzudecken. Für Köln gilt dieser Fall mittlerweile als eines der spektakulärsten Beispiele für die Verflechtung von Organisierter Kriminalität und Drogengeschäften.

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Leverkusen: Chempark leitet giftiges Pestizid in den Rhein – alles legal

11 Juli 2025 von Felix Morgenstern

Aus dem Chempark in Leverkusen gelangen Woche für Woche rund ein Kilogramm des hochgefährlichen Pestizids Cyproconazol in den Rhein – und das offenbar schon seit Jahren. Nach Auswertungen des nordrhein-westfälischen Wasser-Informationssystems ELWAS sind so bereits Hunderte Kilogramm des in der EU verbotenen Stoffes ins Wasser gelangt. Dennoch ist dieser Vorgang vollkommen legal.

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Cyproconazol – verboten, aber weiter produziert

Cyproconazol ist ein Wirkstoff, der nicht nur für Wasserorganismen extrem schädlich ist, sondern auch beim Menschen erhebliche Gesundheitsschäden verursachen kann. Laut Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung kann das Mittel die Leber angreifen und sogar die Entwicklung von ungeborenen Kindern beeinträchtigen. Aus diesem Grund hatte die Europäische Union die Verwendung des Pestizids bereits 2021 untersagt. Spätestens Ende 2022 mussten alle Restbestände entsorgt sein.

Produziert wird Cyproconazol jedoch weiterhin. Sowohl der Chemparkbetreiber Currenta als auch die zuständige Bezirksregierung Köln betonen, dass das EU-Verbot lediglich den Einsatz innerhalb Europas betrifft, nicht aber die Herstellung und den Export in Drittländer. Produktionsbedingt gelange der Stoff dabei ins Abwasser – und damit in den Rhein.

Kritik von Umweltverbänden

Für Umweltorganisationen wie den BUND ist das kaum nachvollziehbar. Deren Wasserexperte Paul Kröfges findet es widersprüchlich, dass ein Stoff, der hier als zu gefährlich gilt, weiterhin hergestellt wird und über das Abwasser in die heimischen Gewässer gelangt. Umweltverbände fordern schon lange, dass solche Stoffe in der EU auch nicht mehr produziert werden dürfen.

PFAS-Belastung ebenfalls alarmierend

Neben Cyproconazol gelangen auch weiterhin erhebliche Mengen der sogenannten PFAS, der sogenannten „Ewigkeitschemikalien“, aus dem Chempark in den Rhein. Diese Stoffe gelten als besonders problematisch, weil sie sich in der Umwelt nicht abbauen und in Pflanzen, Tieren und Menschen anreichern. Einige PFAS-Verbindungen sind nach Angaben des Umweltbundesamtes krebserregend.

Im März dieses Jahres wurden aus dem Chempark zeitweise fast zwei Kilogramm PFAS pro Tag in den Rhein eingeleitet – das Fünfzigfache des in NRW geltenden Orientierungswertes. Wer konkret dafür verantwortlich ist, konnte bislang jedoch nicht ermittelt werden. Die Bezirksregierung erklärte, man habe den betroffenen Bereich zwar eingegrenzt, den Verursacher aber nicht gefunden.

Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen

Der BUND fordert nun, dass die Bezirksregierung die Suche nach der Quelle der hohen PFAS-Werte nicht auf sich beruhen lässt, sondern intensiv nachforscht. Currenta betont, man arbeite gemeinsam mit den Unternehmen im Chempark daran, Emissionen weiter zu reduzieren.

Solange jedoch weder konkrete Gesetze noch klare Verursacher vorliegen, bleibt die Einleitung dieser gefährlichen Stoffe in den Rhein rechtlich unproblematisch – mit möglicherweise gravierenden Folgen für Umwelt und Gesundheit.

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Köln: Streit um neue Schilder – bleibt der „Spielplatz“ doch Spielplatz?

07 Juli 2025 von Felix Morgenstern

In Köln sorgt ein Vorstoß der Stadtverwaltung derzeit für Diskussionen: Die traditionellen „Spielplatz“-Schilder sollen künftig durch den Begriff „Spiel- und Aktionsfläche“ ersetzt werden. Doch Oberbürgermeisterin Henriette Reker bremst die Pläne nun aus.

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Verwaltung wollte inklusivere Bezeichnung

Hintergrund der Idee ist nach Angaben der Stadtverwaltung, dass die bisherigen Bezeichnungen nicht mehr dem erweiterten Gedanken von Inklusion entsprächen. Die Spielplätze dienten schließlich nicht nur Kindern, sondern sollten Begegnungsorte für alle Altersgruppen und Bürger im Veedel sein. Außerdem seien die Designs der aktuellen Schilder veraltet. Rund ein Jahr lang arbeitete die Verwaltung gemeinsam mit einer Designagentur an neuen Konzepten. Kinder und Jugendliche konnten ihre Wünsche bei Befragungen und Workshops auf den Spielplätzen einbringen.

Die Umsetzung hat bisher 38.000 Euro gekostet. Ab Herbst 2025 sollten die neuen Schilder an über 700 Spielplätzen in Köln angebracht werden.

Kritik an den Plänen

Nicht alle können den Sinn hinter dieser Umbenennung nachvollziehen. So meint etwa eine Anwohnerin, dass Spielplätze Spielplätze blieben, egal, wie man sie nenne, und dass die Stadt das Geld besser für wichtigere Dinge ausgegeben hätte.

Reker stellt sich gegen die Neubenennung

Auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hält wenig von den Umbenennungsplänen. Sie betonte, dass der Begriff „Spielplatz“ klar und verständlich sei und sie angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Stadt stehe, kein Verständnis dafür habe, dass die Verwaltung ihre Zeit mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern verbringe. Reker kündigte an, das Thema am 4. September dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen.

Damit liegt die Zukunft der Bezeichnung nun in den Händen der Politik. Bis dahin bleibt es vorerst beim klassischen „Spielplatz“.

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ChatGPT Image 23. Juni 2025, 09_56_47(1)

Sommer in Köln: Picknick-Idylle mit Schattenseite – Müllberge in den Parks

23 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – und Kölns Parks werden zu Freiluftwohnzimmern. Doch was am Vorabend für sommerliche Leichtigkeit sorgt, hinterlässt am Morgen Spuren: Müll, wohin das Auge reicht. Während viele den Tag danach gemütlich angehen, beginnt für andere schon früh die Arbeit.

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Der Morgen danach: Müll statt Morgentau

Es ist 6:30 Uhr am Aachener Weiher. Zwischen Bierflaschen, Grillresten und weggeworfenen Verpackungen arbeiten sich Mitarbeiter der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) durch die Spuren der Sommernacht. In orangefarbenen Westen, mit Zangen und Müllsäcken bewaffnet, kehren sie die Wiesen sauber.

„Man glaubt gar nicht, was hier manchmal alles rumsteht“, sagt Ismail Öker, der seit über zehn Jahren bei der sogenannten Picknickreinigung dabei ist. „Heute ist es noch harmlos. Aber an manchen Tagen stehen hier ganze Wohnzimmer: Sofas, Schränke, Tische – einfach abgestellt und zurückgelassen.“

Hitzewelle lockt Tausende in die Parks

Am Samstag erreichten die Temperaturen über 30 Grad. Schon am Nachmittag füllten sich die Grünflächen rund um den Weiher. Kühltaschen, Grills, Musikboxen und Decken wurden ausgepackt – Köln feierte den Sommer. Die Stimmung war ausgelassen, die Wiesen gut besucht bis weit in die Nacht hinein.

Mitten unter den Besuchern: die Grill-Scouts der AWB. Sie informieren, verteilen Müllbeutel und sprechen Parkbesucher direkt an. „Wir erleben oft, dass die Leute dankbar sind“, sagt Grill-Scout Vera Drewke. „Viele denken gar nicht daran, dass sie den Müll mitnehmen sollten. Ein kurzer Hinweis reicht oft schon.“

Verantwortung liegt bei allen

Trotz dieser positiven Reaktionen bleibt am Ende viel Arbeit. Die AWB-Teams müssen früh anfangen, bevor Jogger und Familien die sauberen Wiesen wieder in Beschlag nehmen. „Klar soll jeder Spaß haben dürfen“, meint Öker. „Aber es wäre schön, wenn mehr Menschen auch an den Morgen danach denken würden.“

Was als lauer Sommerabend beginnt, endet allzu oft in einer Mülllandschaft. Der Appell der Stadtreinigung ist klar: Wer den Park nutzt, soll ihn sauber hinterlassen. Denn nur so bleibt Kölns grüne Oase auch in der Hitze lebenswert.

Und sobald der letzte Müllsack verstaut ist, beginnt das Spiel von vorne – bis zur nächsten Sommernacht.

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KVB reagiert auf Missstände in U-Bahn-Stationen: Maßnahmenpaket gegen Übernachtungen und Verschmutzung

10 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ziehen Konsequenzen aus den zunehmenden Beschwerden über die Zustände an U-Bahn-Stationen. Vor allem der zentrale Knotenpunkt Appellhofplatz steht im Fokus. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will das Unternehmen sowohl die Betriebssicherheit als auch das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen und Mitarbeitenden verbessern.

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Zunehmende Beschwerden über Müll und Unsicherheit

„Jeder, der mit der KVB unterwegs ist, wird festgestellt haben, dass die Situation zum Teil untragbar geworden ist“, so KVB-Pressesprecher Matthias Pesch. In den vergangenen Monaten häuften sich Beschwerden über starke Verschmutzungen, Fäkalien und offen sichtbaren Drogenkonsum in den Stationen. Besonders nachts nutzen viele wohnungslose Menschen die unterirdischen Anlagen als Schlafplätze – teils sogar zwischen Bahnsteigen und Gleisen.

Testlauf: Station Appellhofplatz wird nachts geschlossen

Als erste konkrete Maßnahme soll die Station Appellhofplatz in der Innenstadt während der nächtlichen Betriebspausen zeitweise geschlossen werden. So will man prüfen, ob dies zu einer spürbaren Verbesserung der Situation führt. Parallel dazu soll die Reinigung deutlich intensiviert werden – mit kürzeren Intervallen und neuartigen Reinigungsmitteln.

Feste Teams für Sicherheit und Ansprechbarkeit

Ein weiterer Baustein des Maßnahmenpakets ist der Einsatz fester Sicherheitsteams an ausgewählten Stationen. Diese sollen nicht nur für mehr Ordnung sorgen, sondern auch als feste Ansprechpartner für Streetworker dienen und so den sozialen Kontakt zu den betroffenen Menschen ermöglichen.

„Mit den Maßnahmen wollen wir in erster Linie einen sicheren Betrieb gewährleisten. Wir wollen aber auch das Sicherheitsgefühl unserer Mitarbeitenden und Fahrgäste und die Aufenthaltsqualität an den Haltestellen verbessern“, erklärt Pesch.

Hilfe statt Verdrängung

Trotz der verschärften Maßnahmen betont die KVB, dass es nicht um eine Verdrängung der Betroffenen geht. Geplant ist auch ein Shuttleservice zu Notschlafstellen, der in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen erfolgen soll. Zudem will man Angebote wie den Kältebus gezielt unterstützen.

Appell an Politik und Gesellschaft

Die Verkehrsbetriebe sehen in der Situation ein gesellschaftliches Problem, das nicht allein durch einzelne Maßnahmen zu lösen sei. Daher richtet die KVB einen Appell an die Politik: Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung könne das Maßnahmenpaket auf Dauer nicht realisiert werden.

Kölnerinnen und Kölner zeigen Verständnis

Bei vielen Fahrgästen stoßen die angekündigten Schritte auf Zustimmung. „Es ist höchste Zeit“, sagt eine Berufspendlerin, die täglich über den Appellhofplatz fährt. „Egal zu welcher Tageszeit – es ist einfach unangenehm dort. Dass dort offen Drogen konsumiert werden, kann nicht der Normalzustand sein.“

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen greifen – und ob Kölns U-Bahn-Stationen wieder zu einem Ort werden, an dem sich alle sicher fühlen können.

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ChatGPT Image 6. Juni 2025, 13_30_01(1)

Nachwuchs im Kölner Zoo: Zwei Mini-Hirsche geboren – Südpudus Yuri und Adora entdecken die Welt

06 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Große Freude im Kölner Zoo: Zwei Jungtiere der seltenen Südpudus, der kleinsten Hirschart der Welt, wurden vor wenigen Tagen geboren. Die beiden Neuzugänge, ein Männchen namens Yuri und ein Weibchen mit dem Namen Adora, entwickeln sich prächtig und dürfen seit Kurzem auch die Außenanlage erkunden.

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So klein wie ein Meerschweinchen

Die winzigen Hirsche sind derzeit kaum größer als ein Meerschweinchen und tragen ein weiß-gepunktetes Fell, das sie gut im hohen Gras tarnen kann. Ihre Heimat liegt in den Wäldern Chiles und Argentiniens, wo sie durch Lebensraumverlust und Angriffe verwilderter Hunde zunehmend bedroht sind.

Die Muttertiere hielten sich nach der Geburt zunächst zurückgezogen. Am 21. Mai kam Yuri zur Welt, etwa eine Woche später folgte Adora. Die Tierpfleger, die die beiden zuerst im Gehege entdeckten, durften die Namen für den Nachwuchs vorschlagen – eine schöne Tradition im Zoo.

Bedrohte Art unter besonderem Schutz

Südpudus gehören zu den bedrohten Arten. Umso größer ist die Freude im Zoo über den erfolgreichen Nachwuchs, denn in den vergangenen drei Jahren gab es dort keine Jungtiere mehr. In freier Wildbahn nehmen die Bestände der scheuen Tiere stetig ab – auch, weil ihr natürlicher Lebensraum zunehmend zerstört wird.

Im geschützten Umfeld des Zoos können Südpudus ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Aktuell leben sieben Tiere in Köln, zum Teil auch gemeinsam mit Tapiren in einem gemischten Gehege.

Erste Ausflüge auf die Außenanlage

Seit wenigen Tagen dürfen Yuri und Adora die Außenanlage betreten. Die meiste Zeit halten sie sich jedoch noch vorsichtig im Unterholz oder im hohen Gras versteckt – ganz so, wie es die Natur für ihre ersten Lebenswochen vorsieht. Für Besucherinnen und Besucher des Kölner Zoos lohnt sich dennoch ein genauer Blick, denn mit etwas Glück lässt sich der seltene Nachwuchs erspähen.

Mit der Geburt von Yuri und Adora setzt der Zoo ein wichtiges Zeichen für den Erhalt bedrohter Tierarten und trägt zur Arterhaltungszucht seltener Wildtiere bei – ein Kernanliegen moderner Zoos weltweit.

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Bombenfund in Köln: Große Evakuierung und Sperrungen geplant – 20.000 Menschen betroffen

03 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Bei Bauarbeiten auf der Deutzer Werft sind am Montag gleich drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Die Entschärfung der amerikanischen Fliegerbomben – zwei 20-Zentner- und eine 10-Zentner-Bombe – ist für Mittwoch, den 5. Juni, angesetzt. Die Aktion gehört zu den größten Evakuierungen in Köln seit Jahren.

20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen

Rund 20.000 Anwohnerinnen und Anwohner werden am Mittwochmorgen ab 8 Uhr ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Evakuierungsradius ist weitreichend und umfasst unter anderem die gesamte Kölner Altstadt, mehrere Museen, Hotels, Pflegeheime, ein Krankenhaus und wichtige Verkehrsanbindungen. Auch der Bahnhof Köln Messe/Deutz fällt in den Sperrbereich.

Drei Rheinbrücken gesperrt

Besonders weitreichende Auswirkungen wird es auf den Verkehr geben: Die Hohenzollernbrücke, die Deutzer Brücke und die Severinsbrücke werden während der Entschärfung vollständig gesperrt. Pendler und Reisende müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Straßen- und Bahnverkehr einstellen.

Großeinsatz auch für Unternehmen, Hotels und Krankenhäuser

Neben dem Eduardus-Krankenhaus sind auch zwei Senioren- und Pflegeeinrichtungen betroffen. Für die Evakuierung ist ein aufwendiger Transport der Bewohnerinnen und Bewohner notwendig. Auch zahlreiche Hotels – insgesamt 58 Beherbergungsbetriebe – müssen ihre Gäste unterbringen oder umquartieren.

In mehreren Museen, darunter das Museum Ludwig und das Wallraf-Richartz-Museum, bleibt der Betrieb am Mittwoch geschlossen. Große Unternehmen mit Sitz im Evakuierungsgebiet verlegen ihre Arbeit ins Homeoffice. Der TV-Betrieb einiger Produktionen wird vorübergehend an andere Standorte ausgelagert.

Entschärfung unter höchster Sicherheitsstufe

Die drei Bomben stammen aus dem Zweiten Weltkrieg und sind mit Aufschlagzündern ausgestattet – besonders sensible Zündmechanismen, die eine kontrollierte Entschärfung anspruchsvoll und riskant machen. Die Experten des Kampfmittelräumdienstes bereiten sich entsprechend intensiv auf den Einsatz vor.

Stadt informiert laufend über Einschränkungen

Die Stadt Köln informiert über ihre offiziellen Kanäle laufend über die Evakuierungsmaßnahmen, Sperrungen im öffentlichen Nahverkehr und weitere Einschränkungen. Der erste Klingeldurchgang zur Räumung beginnt am Mittwochmorgen um 8 Uhr – danach werden die betroffenen Straßenzüge gesperrt.

Ein Appell an die Bevölkerung

Die Behörden bitten die Bevölkerung um Verständnis, Geduld und Mithilfe. Nur wenn alle betroffenen Personen den Anweisungen folgen, kann die Entschärfung sicher und schnell durchgeführt werden. Der Einsatz dient dem Schutz aller – denn auch fast 80 Jahre nach dem Krieg bleiben Blindgänger eine reale Gefahr unter unseren Füßen.

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80 Jahre nach dem Krieg: Blindgänger bleiben eine tägliche Herausforderung für Köln

24 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Auch acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Gefahr durch nicht detonierte Bomben in Köln noch immer allgegenwärtig. In der Erde unter der Stadt ruhen nach Schätzungen von Experten noch immer zahlreiche sogenannte Blindgänger – eine Herausforderung, die die Stadt und ihre Bewohner noch über Generationen hinweg begleiten wird.

Bombenlast von 1,5 Millionen Stück

Während des Zweiten Weltkriegs fielen rund 1,5 Millionen Bomben auf das Kölner Stadtgebiet. Etwa 20 Prozent davon explodierten beim Einschlag nicht und blieben als tödliche Überreste im Boden zurück. Bis heute werden sie bei Bauarbeiten oder gezielten Suchen entdeckt und müssen aufwendig entschärft werden.

Eine Generationenaufgabe

Die Stadt Köln hat eine Fachgruppe im Ordnungsamt eingerichtet, die sich ausschließlich mit Kampfmitteln beschäftigt. Elf Mitarbeiter arbeiten hier unter der Leitung von Alwin Glamocic, der betont:

„Experten schätzen, dass wir noch weitere 80 Jahre mit dem Thema Kampfmittel und Kriegsbeeinflussung zu tun haben werden. Die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg werden also eine Generationenaufgabe bleiben.“

Eine genaue Zahl, wie viele Bomben noch unter den Kölner Veedeln liegen, kann niemand nennen. In den letzten zehn Jahren wurden rund 150 Blindgänger entschärft.

Evakuierungen gehören zum Stadtalltag

Die Entschärfungen bringen regelmäßig Einschränkungen für Anwohner mit sich. Erst Mitte Mai musste ein ganzer Bereich in Köln-Lindenthal evakuiert werden, weil eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe gefunden wurde – direkt im Umfeld der Universitätsklinik. Die Bewohner reagierten besonnen. Für viele ist eine Evakuierung nichts Neues – gerade ältere Menschen erinnern sich an ähnliche Einsätze in der Vergangenheit.

Historische Gründe für hohe Bombendichte

Warum Köln besonders stark betroffen ist, erklärt der Historiker Dr. Max Plassmann mit der geostrategischen Lage der Stadt.

„Die Nähe zu England machte Köln früh zum Ziel alliierter Luftangriffe. Die Stadt war für Bomber aus Großbritannien leicht erreichbar und blieb daher dauerhaft im Fokus.“

Besonders betroffen war dabei der Süden der Stadt. Bomber, die ihr ursprüngliches Ziel – etwa den Kölner Dom – verfehlten, warfen ihre Bomben häufig verspätet über Stadtteile wie Rodenkirchen ab.

Luftaufnahmen als Detektivarbeit

Heute helfen Luftaufnahmen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bei der Lokalisierung potenzieller Blindgänger. Einschlagstellen lassen sich so rekonstruieren, was vor allem bei Bauvorhaben oder Straßensanierungen ein unverzichtbares Hilfsmittel darstellt.

Fazit

Die Gefahr aus der Vergangenheit bleibt auch in der Gegenwart real. Köln steht stellvertretend für viele Städte in Deutschland, in denen die Spuren des Zweiten Weltkriegs bis heute unter der Oberfläche weiterwirken. Der Umgang mit Blindgängern ist keine Ausnahme, sondern Teil des Alltags – und wird es auch in den kommenden Jahrzehnten bleiben.

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Streik bei Ford in Köln: „Wir kämpfen für unsere Zukunft“

16 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Köln, 16. Mai 2025 – Erstmals in der Geschichte des Ford-Werks in Köln-Niehl hat ein offizieller Streik begonnen. Die Beschäftigten legen die Arbeit nieder – aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau. Für viele ist es der erste Streik ihres Lebens. Für alle ist es ein Zeichen der Verzweiflung – und der Entschlossenheit.

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Historischer Streik am Kölner Standort

Kurz nach sechs Uhr morgens ist der Streikposten vor Tor 24 gut besucht. Rund 30 Beschäftigte haben sich versammelt. Es ist das erste Mal, dass in Köln ein offiziell unterstützter Arbeitskampf bei Ford stattfindet – seit dem „wilden Streik“ von 1973, der damals von türkischen Gastarbeitern ohne gewerkschaftliche Rückendeckung geführt wurde.

Heute stehen Gewerkschaft und Belegschaft geschlossen hinter dem Arbeitskampf. Mit dabei ist auch Dirk Vaas. Seit über 30 Jahren arbeitet er bei Ford in der Qualitätssicherung. Heute sitzt er mit einem Kaffeebecher vor dem Werkstor – im Streik, zum ersten Mal.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier sitze und um meine Existenz bangen muss“, sagt er. Vaas gehört zu den 2.900 Beschäftigten, deren Arbeitsplatz laut Ford bis 2027 wegfallen soll.

Ungewisse Zukunft: „Wie ein Stück Vieh behandelt“

Der geplante Stellenabbau trifft das Werk hart. Die neuen Elektromodelle, die in Köln produziert werden, verkaufen sich schwach. Für viele Beschäftigte bedeutet das weniger Arbeit, weniger Perspektive – und letztlich der mögliche Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Ein Mitarbeiter bringt es auf den Punkt: „Wir sind nicht Teil des Wandels, wir sind das, was aussortiert wird.“ Er will lieber anonym bleiben, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen. „Ich habe die Schnauze voll“, sagt er deutlich. Einige denken bereits über Abfindungen nach, andere, wie der 34-jährige Vural Köksal, wollen bleiben – und kämpfen. „Ich brauche diesen Job. Ich will eine klare Perspektive und sichere Arbeitsplätze“, fordert er.

Werk steht still, Stimmung ist entschlossen

Während die Produktion ruht, flattern IG-Metall-Fahnen im Morgenwind. Flatterband versperrt die Einfahrt zum Werk. Es gibt belegte Brötchen, Gespräche, aber auch bedrückte Mienen. Die Stimmung ist ernst, aber geschlossen. „Wir sind bereit, bis zum Äußersten zu gehen“, sagt Vaas, der noch immer vor dem Werkstor sitzt. „Ich hoffe einfach, dass ich hier bis zur Rente arbeiten kann.“

Konzernführung hält sich bedeckt

Von Seiten der Unternehmensführung gibt es bislang keine Stellungnahme zum Streik. Aufgrund laufender Verhandlungen will sich das Management derzeit nicht öffentlich äußern.

Doch die Beschäftigten haben ihre Botschaft deutlich gemacht. Der Streik ist für sie nicht nur ein Arbeitskampf – er ist ein Weckruf. Ein Signal, das auch über Köln hinaus Gehör finden soll: Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei.

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Taxifahrer in Köln mit Pfefferspray angegriffen und ausgeraubt – Polizei fahndet nach Täter

29 April 2025 von Felix Morgenstern

Am Sonntagabend (27. April) kam es in der Kölner Innenstadt zu einem Raubüberfall auf einen 79-jährigen Taxifahrer. Der Fahrgast, ein bislang unbekannter Mann, soll den Fahrer gegen 23:30 Uhr auf der Straße „Burgmauer“ mit Pfefferspray attackiert und ausgeraubt haben. Die Polizei Köln fahndet nun öffentlich nach dem Täter und bittet um Hinweise.

Symbolbild, nicht echt

Fahrt begann in Bergisch Gladbach

Laut bisherigen Ermittlungen stieg der Tatverdächtige auf der Overather Straße in Bergisch Gladbach in das Taxi des Seniors ein. Ziel war die Kölner Innenstadt. Am Zielort gerieten Fahrer und Fahrgast offenbar in einen Streit. Plötzlich zückte der Fahrgast ein Pfefferspray, besprühte den Fahrer und entriss ihm die Geldbörse aus seiner Bauchtasche.

Täter flüchtete zu Fuß

Nach der Tat verließ der Täter das Taxi und flüchtete zu Fuß. Der 79-Jährige blieb verletzt zurück. Ein medizinischer Einsatz vor Ort ist bislang nicht bekannt.

Täterbeschreibung

Der Tatverdächtige wird wie folgt beschrieben:

  • männlich, etwa 30–35 Jahre alt
  • circa 1,80 Meter groß
  • schlanke Statur
  • trug eine schwarze Jacke mit orangener Kapuze
  • war unrasiert und trug einen kleinen Bart

Ein Mann mit dieser Beschreibung soll laut Zeugenaussagen später in der Nacht am Friesenplatz gesehen worden sein.

Polizei bittet um Hinweise

Das Kriminalkommissariat 14 der Polizei Köln hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Hinweise zum Täter oder zum Tathergang geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an postfach.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

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