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Sommer in Köln: Picknick-Idylle mit Schattenseite – Müllberge in den Parks

23 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – und Kölns Parks werden zu Freiluftwohnzimmern. Doch was am Vorabend für sommerliche Leichtigkeit sorgt, hinterlässt am Morgen Spuren: Müll, wohin das Auge reicht. Während viele den Tag danach gemütlich angehen, beginnt für andere schon früh die Arbeit.

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Der Morgen danach: Müll statt Morgentau

Es ist 6:30 Uhr am Aachener Weiher. Zwischen Bierflaschen, Grillresten und weggeworfenen Verpackungen arbeiten sich Mitarbeiter der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) durch die Spuren der Sommernacht. In orangefarbenen Westen, mit Zangen und Müllsäcken bewaffnet, kehren sie die Wiesen sauber.

„Man glaubt gar nicht, was hier manchmal alles rumsteht“, sagt Ismail Öker, der seit über zehn Jahren bei der sogenannten Picknickreinigung dabei ist. „Heute ist es noch harmlos. Aber an manchen Tagen stehen hier ganze Wohnzimmer: Sofas, Schränke, Tische – einfach abgestellt und zurückgelassen.“

Hitzewelle lockt Tausende in die Parks

Am Samstag erreichten die Temperaturen über 30 Grad. Schon am Nachmittag füllten sich die Grünflächen rund um den Weiher. Kühltaschen, Grills, Musikboxen und Decken wurden ausgepackt – Köln feierte den Sommer. Die Stimmung war ausgelassen, die Wiesen gut besucht bis weit in die Nacht hinein.

Mitten unter den Besuchern: die Grill-Scouts der AWB. Sie informieren, verteilen Müllbeutel und sprechen Parkbesucher direkt an. „Wir erleben oft, dass die Leute dankbar sind“, sagt Grill-Scout Vera Drewke. „Viele denken gar nicht daran, dass sie den Müll mitnehmen sollten. Ein kurzer Hinweis reicht oft schon.“

Verantwortung liegt bei allen

Trotz dieser positiven Reaktionen bleibt am Ende viel Arbeit. Die AWB-Teams müssen früh anfangen, bevor Jogger und Familien die sauberen Wiesen wieder in Beschlag nehmen. „Klar soll jeder Spaß haben dürfen“, meint Öker. „Aber es wäre schön, wenn mehr Menschen auch an den Morgen danach denken würden.“

Was als lauer Sommerabend beginnt, endet allzu oft in einer Mülllandschaft. Der Appell der Stadtreinigung ist klar: Wer den Park nutzt, soll ihn sauber hinterlassen. Denn nur so bleibt Kölns grüne Oase auch in der Hitze lebenswert.

Und sobald der letzte Müllsack verstaut ist, beginnt das Spiel von vorne – bis zur nächsten Sommernacht.

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KVB reagiert auf Missstände in U-Bahn-Stationen: Maßnahmenpaket gegen Übernachtungen und Verschmutzung

10 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ziehen Konsequenzen aus den zunehmenden Beschwerden über die Zustände an U-Bahn-Stationen. Vor allem der zentrale Knotenpunkt Appellhofplatz steht im Fokus. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket will das Unternehmen sowohl die Betriebssicherheit als auch das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen und Mitarbeitenden verbessern.

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Zunehmende Beschwerden über Müll und Unsicherheit

„Jeder, der mit der KVB unterwegs ist, wird festgestellt haben, dass die Situation zum Teil untragbar geworden ist“, so KVB-Pressesprecher Matthias Pesch. In den vergangenen Monaten häuften sich Beschwerden über starke Verschmutzungen, Fäkalien und offen sichtbaren Drogenkonsum in den Stationen. Besonders nachts nutzen viele wohnungslose Menschen die unterirdischen Anlagen als Schlafplätze – teils sogar zwischen Bahnsteigen und Gleisen.

Testlauf: Station Appellhofplatz wird nachts geschlossen

Als erste konkrete Maßnahme soll die Station Appellhofplatz in der Innenstadt während der nächtlichen Betriebspausen zeitweise geschlossen werden. So will man prüfen, ob dies zu einer spürbaren Verbesserung der Situation führt. Parallel dazu soll die Reinigung deutlich intensiviert werden – mit kürzeren Intervallen und neuartigen Reinigungsmitteln.

Feste Teams für Sicherheit und Ansprechbarkeit

Ein weiterer Baustein des Maßnahmenpakets ist der Einsatz fester Sicherheitsteams an ausgewählten Stationen. Diese sollen nicht nur für mehr Ordnung sorgen, sondern auch als feste Ansprechpartner für Streetworker dienen und so den sozialen Kontakt zu den betroffenen Menschen ermöglichen.

„Mit den Maßnahmen wollen wir in erster Linie einen sicheren Betrieb gewährleisten. Wir wollen aber auch das Sicherheitsgefühl unserer Mitarbeitenden und Fahrgäste und die Aufenthaltsqualität an den Haltestellen verbessern“, erklärt Pesch.

Hilfe statt Verdrängung

Trotz der verschärften Maßnahmen betont die KVB, dass es nicht um eine Verdrängung der Betroffenen geht. Geplant ist auch ein Shuttleservice zu Notschlafstellen, der in enger Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen erfolgen soll. Zudem will man Angebote wie den Kältebus gezielt unterstützen.

Appell an Politik und Gesellschaft

Die Verkehrsbetriebe sehen in der Situation ein gesellschaftliches Problem, das nicht allein durch einzelne Maßnahmen zu lösen sei. Daher richtet die KVB einen Appell an die Politik: Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung könne das Maßnahmenpaket auf Dauer nicht realisiert werden.

Kölnerinnen und Kölner zeigen Verständnis

Bei vielen Fahrgästen stoßen die angekündigten Schritte auf Zustimmung. „Es ist höchste Zeit“, sagt eine Berufspendlerin, die täglich über den Appellhofplatz fährt. „Egal zu welcher Tageszeit – es ist einfach unangenehm dort. Dass dort offen Drogen konsumiert werden, kann nicht der Normalzustand sein.“

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen greifen – und ob Kölns U-Bahn-Stationen wieder zu einem Ort werden, an dem sich alle sicher fühlen können.

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ChatGPT Image 6. Juni 2025, 13_30_01(1)

Nachwuchs im Kölner Zoo: Zwei Mini-Hirsche geboren – Südpudus Yuri und Adora entdecken die Welt

06 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Große Freude im Kölner Zoo: Zwei Jungtiere der seltenen Südpudus, der kleinsten Hirschart der Welt, wurden vor wenigen Tagen geboren. Die beiden Neuzugänge, ein Männchen namens Yuri und ein Weibchen mit dem Namen Adora, entwickeln sich prächtig und dürfen seit Kurzem auch die Außenanlage erkunden.

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So klein wie ein Meerschweinchen

Die winzigen Hirsche sind derzeit kaum größer als ein Meerschweinchen und tragen ein weiß-gepunktetes Fell, das sie gut im hohen Gras tarnen kann. Ihre Heimat liegt in den Wäldern Chiles und Argentiniens, wo sie durch Lebensraumverlust und Angriffe verwilderter Hunde zunehmend bedroht sind.

Die Muttertiere hielten sich nach der Geburt zunächst zurückgezogen. Am 21. Mai kam Yuri zur Welt, etwa eine Woche später folgte Adora. Die Tierpfleger, die die beiden zuerst im Gehege entdeckten, durften die Namen für den Nachwuchs vorschlagen – eine schöne Tradition im Zoo.

Bedrohte Art unter besonderem Schutz

Südpudus gehören zu den bedrohten Arten. Umso größer ist die Freude im Zoo über den erfolgreichen Nachwuchs, denn in den vergangenen drei Jahren gab es dort keine Jungtiere mehr. In freier Wildbahn nehmen die Bestände der scheuen Tiere stetig ab – auch, weil ihr natürlicher Lebensraum zunehmend zerstört wird.

Im geschützten Umfeld des Zoos können Südpudus ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Aktuell leben sieben Tiere in Köln, zum Teil auch gemeinsam mit Tapiren in einem gemischten Gehege.

Erste Ausflüge auf die Außenanlage

Seit wenigen Tagen dürfen Yuri und Adora die Außenanlage betreten. Die meiste Zeit halten sie sich jedoch noch vorsichtig im Unterholz oder im hohen Gras versteckt – ganz so, wie es die Natur für ihre ersten Lebenswochen vorsieht. Für Besucherinnen und Besucher des Kölner Zoos lohnt sich dennoch ein genauer Blick, denn mit etwas Glück lässt sich der seltene Nachwuchs erspähen.

Mit der Geburt von Yuri und Adora setzt der Zoo ein wichtiges Zeichen für den Erhalt bedrohter Tierarten und trägt zur Arterhaltungszucht seltener Wildtiere bei – ein Kernanliegen moderner Zoos weltweit.

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Bombenfund in Köln: Große Evakuierung und Sperrungen geplant – 20.000 Menschen betroffen

03 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Bei Bauarbeiten auf der Deutzer Werft sind am Montag gleich drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Die Entschärfung der amerikanischen Fliegerbomben – zwei 20-Zentner- und eine 10-Zentner-Bombe – ist für Mittwoch, den 5. Juni, angesetzt. Die Aktion gehört zu den größten Evakuierungen in Köln seit Jahren.

20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen

Rund 20.000 Anwohnerinnen und Anwohner werden am Mittwochmorgen ab 8 Uhr ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Evakuierungsradius ist weitreichend und umfasst unter anderem die gesamte Kölner Altstadt, mehrere Museen, Hotels, Pflegeheime, ein Krankenhaus und wichtige Verkehrsanbindungen. Auch der Bahnhof Köln Messe/Deutz fällt in den Sperrbereich.

Drei Rheinbrücken gesperrt

Besonders weitreichende Auswirkungen wird es auf den Verkehr geben: Die Hohenzollernbrücke, die Deutzer Brücke und die Severinsbrücke werden während der Entschärfung vollständig gesperrt. Pendler und Reisende müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Straßen- und Bahnverkehr einstellen.

Großeinsatz auch für Unternehmen, Hotels und Krankenhäuser

Neben dem Eduardus-Krankenhaus sind auch zwei Senioren- und Pflegeeinrichtungen betroffen. Für die Evakuierung ist ein aufwendiger Transport der Bewohnerinnen und Bewohner notwendig. Auch zahlreiche Hotels – insgesamt 58 Beherbergungsbetriebe – müssen ihre Gäste unterbringen oder umquartieren.

In mehreren Museen, darunter das Museum Ludwig und das Wallraf-Richartz-Museum, bleibt der Betrieb am Mittwoch geschlossen. Große Unternehmen mit Sitz im Evakuierungsgebiet verlegen ihre Arbeit ins Homeoffice. Der TV-Betrieb einiger Produktionen wird vorübergehend an andere Standorte ausgelagert.

Entschärfung unter höchster Sicherheitsstufe

Die drei Bomben stammen aus dem Zweiten Weltkrieg und sind mit Aufschlagzündern ausgestattet – besonders sensible Zündmechanismen, die eine kontrollierte Entschärfung anspruchsvoll und riskant machen. Die Experten des Kampfmittelräumdienstes bereiten sich entsprechend intensiv auf den Einsatz vor.

Stadt informiert laufend über Einschränkungen

Die Stadt Köln informiert über ihre offiziellen Kanäle laufend über die Evakuierungsmaßnahmen, Sperrungen im öffentlichen Nahverkehr und weitere Einschränkungen. Der erste Klingeldurchgang zur Räumung beginnt am Mittwochmorgen um 8 Uhr – danach werden die betroffenen Straßenzüge gesperrt.

Ein Appell an die Bevölkerung

Die Behörden bitten die Bevölkerung um Verständnis, Geduld und Mithilfe. Nur wenn alle betroffenen Personen den Anweisungen folgen, kann die Entschärfung sicher und schnell durchgeführt werden. Der Einsatz dient dem Schutz aller – denn auch fast 80 Jahre nach dem Krieg bleiben Blindgänger eine reale Gefahr unter unseren Füßen.

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80 Jahre nach dem Krieg: Blindgänger bleiben eine tägliche Herausforderung für Köln

24 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Köln. Auch acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Gefahr durch nicht detonierte Bomben in Köln noch immer allgegenwärtig. In der Erde unter der Stadt ruhen nach Schätzungen von Experten noch immer zahlreiche sogenannte Blindgänger – eine Herausforderung, die die Stadt und ihre Bewohner noch über Generationen hinweg begleiten wird.

Bombenlast von 1,5 Millionen Stück

Während des Zweiten Weltkriegs fielen rund 1,5 Millionen Bomben auf das Kölner Stadtgebiet. Etwa 20 Prozent davon explodierten beim Einschlag nicht und blieben als tödliche Überreste im Boden zurück. Bis heute werden sie bei Bauarbeiten oder gezielten Suchen entdeckt und müssen aufwendig entschärft werden.

Eine Generationenaufgabe

Die Stadt Köln hat eine Fachgruppe im Ordnungsamt eingerichtet, die sich ausschließlich mit Kampfmitteln beschäftigt. Elf Mitarbeiter arbeiten hier unter der Leitung von Alwin Glamocic, der betont:

„Experten schätzen, dass wir noch weitere 80 Jahre mit dem Thema Kampfmittel und Kriegsbeeinflussung zu tun haben werden. Die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg werden also eine Generationenaufgabe bleiben.“

Eine genaue Zahl, wie viele Bomben noch unter den Kölner Veedeln liegen, kann niemand nennen. In den letzten zehn Jahren wurden rund 150 Blindgänger entschärft.

Evakuierungen gehören zum Stadtalltag

Die Entschärfungen bringen regelmäßig Einschränkungen für Anwohner mit sich. Erst Mitte Mai musste ein ganzer Bereich in Köln-Lindenthal evakuiert werden, weil eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe gefunden wurde – direkt im Umfeld der Universitätsklinik. Die Bewohner reagierten besonnen. Für viele ist eine Evakuierung nichts Neues – gerade ältere Menschen erinnern sich an ähnliche Einsätze in der Vergangenheit.

Historische Gründe für hohe Bombendichte

Warum Köln besonders stark betroffen ist, erklärt der Historiker Dr. Max Plassmann mit der geostrategischen Lage der Stadt.

„Die Nähe zu England machte Köln früh zum Ziel alliierter Luftangriffe. Die Stadt war für Bomber aus Großbritannien leicht erreichbar und blieb daher dauerhaft im Fokus.“

Besonders betroffen war dabei der Süden der Stadt. Bomber, die ihr ursprüngliches Ziel – etwa den Kölner Dom – verfehlten, warfen ihre Bomben häufig verspätet über Stadtteile wie Rodenkirchen ab.

Luftaufnahmen als Detektivarbeit

Heute helfen Luftaufnahmen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bei der Lokalisierung potenzieller Blindgänger. Einschlagstellen lassen sich so rekonstruieren, was vor allem bei Bauvorhaben oder Straßensanierungen ein unverzichtbares Hilfsmittel darstellt.

Fazit

Die Gefahr aus der Vergangenheit bleibt auch in der Gegenwart real. Köln steht stellvertretend für viele Städte in Deutschland, in denen die Spuren des Zweiten Weltkriegs bis heute unter der Oberfläche weiterwirken. Der Umgang mit Blindgängern ist keine Ausnahme, sondern Teil des Alltags – und wird es auch in den kommenden Jahrzehnten bleiben.

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Streik bei Ford in Köln: „Wir kämpfen für unsere Zukunft“

16 Mai 2025 von Felix Morgenstern

Köln, 16. Mai 2025 – Erstmals in der Geschichte des Ford-Werks in Köln-Niehl hat ein offizieller Streik begonnen. Die Beschäftigten legen die Arbeit nieder – aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau. Für viele ist es der erste Streik ihres Lebens. Für alle ist es ein Zeichen der Verzweiflung – und der Entschlossenheit.

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Historischer Streik am Kölner Standort

Kurz nach sechs Uhr morgens ist der Streikposten vor Tor 24 gut besucht. Rund 30 Beschäftigte haben sich versammelt. Es ist das erste Mal, dass in Köln ein offiziell unterstützter Arbeitskampf bei Ford stattfindet – seit dem „wilden Streik“ von 1973, der damals von türkischen Gastarbeitern ohne gewerkschaftliche Rückendeckung geführt wurde.

Heute stehen Gewerkschaft und Belegschaft geschlossen hinter dem Arbeitskampf. Mit dabei ist auch Dirk Vaas. Seit über 30 Jahren arbeitet er bei Ford in der Qualitätssicherung. Heute sitzt er mit einem Kaffeebecher vor dem Werkstor – im Streik, zum ersten Mal.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier sitze und um meine Existenz bangen muss“, sagt er. Vaas gehört zu den 2.900 Beschäftigten, deren Arbeitsplatz laut Ford bis 2027 wegfallen soll.

Ungewisse Zukunft: „Wie ein Stück Vieh behandelt“

Der geplante Stellenabbau trifft das Werk hart. Die neuen Elektromodelle, die in Köln produziert werden, verkaufen sich schwach. Für viele Beschäftigte bedeutet das weniger Arbeit, weniger Perspektive – und letztlich der mögliche Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Ein Mitarbeiter bringt es auf den Punkt: „Wir sind nicht Teil des Wandels, wir sind das, was aussortiert wird.“ Er will lieber anonym bleiben, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen. „Ich habe die Schnauze voll“, sagt er deutlich. Einige denken bereits über Abfindungen nach, andere, wie der 34-jährige Vural Köksal, wollen bleiben – und kämpfen. „Ich brauche diesen Job. Ich will eine klare Perspektive und sichere Arbeitsplätze“, fordert er.

Werk steht still, Stimmung ist entschlossen

Während die Produktion ruht, flattern IG-Metall-Fahnen im Morgenwind. Flatterband versperrt die Einfahrt zum Werk. Es gibt belegte Brötchen, Gespräche, aber auch bedrückte Mienen. Die Stimmung ist ernst, aber geschlossen. „Wir sind bereit, bis zum Äußersten zu gehen“, sagt Vaas, der noch immer vor dem Werkstor sitzt. „Ich hoffe einfach, dass ich hier bis zur Rente arbeiten kann.“

Konzernführung hält sich bedeckt

Von Seiten der Unternehmensführung gibt es bislang keine Stellungnahme zum Streik. Aufgrund laufender Verhandlungen will sich das Management derzeit nicht öffentlich äußern.

Doch die Beschäftigten haben ihre Botschaft deutlich gemacht. Der Streik ist für sie nicht nur ein Arbeitskampf – er ist ein Weckruf. Ein Signal, das auch über Köln hinaus Gehör finden soll: Die Zeit des Stillhaltens ist vorbei.

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Taxifahrer in Köln mit Pfefferspray angegriffen und ausgeraubt – Polizei fahndet nach Täter

29 April 2025 von Felix Morgenstern

Am Sonntagabend (27. April) kam es in der Kölner Innenstadt zu einem Raubüberfall auf einen 79-jährigen Taxifahrer. Der Fahrgast, ein bislang unbekannter Mann, soll den Fahrer gegen 23:30 Uhr auf der Straße „Burgmauer“ mit Pfefferspray attackiert und ausgeraubt haben. Die Polizei Köln fahndet nun öffentlich nach dem Täter und bittet um Hinweise.

Symbolbild, nicht echt

Fahrt begann in Bergisch Gladbach

Laut bisherigen Ermittlungen stieg der Tatverdächtige auf der Overather Straße in Bergisch Gladbach in das Taxi des Seniors ein. Ziel war die Kölner Innenstadt. Am Zielort gerieten Fahrer und Fahrgast offenbar in einen Streit. Plötzlich zückte der Fahrgast ein Pfefferspray, besprühte den Fahrer und entriss ihm die Geldbörse aus seiner Bauchtasche.

Täter flüchtete zu Fuß

Nach der Tat verließ der Täter das Taxi und flüchtete zu Fuß. Der 79-Jährige blieb verletzt zurück. Ein medizinischer Einsatz vor Ort ist bislang nicht bekannt.

Täterbeschreibung

Der Tatverdächtige wird wie folgt beschrieben:

  • männlich, etwa 30–35 Jahre alt
  • circa 1,80 Meter groß
  • schlanke Statur
  • trug eine schwarze Jacke mit orangener Kapuze
  • war unrasiert und trug einen kleinen Bart

Ein Mann mit dieser Beschreibung soll laut Zeugenaussagen später in der Nacht am Friesenplatz gesehen worden sein.

Polizei bittet um Hinweise

Das Kriminalkommissariat 14 der Polizei Köln hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Hinweise zum Täter oder zum Tathergang geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an postfach.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

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Neue Dom-Beleuchtung in Köln: Energiesparende LEDs sorgen für schärfere Konturen – Naturschützende üben Kritik

24 April 2025 von Felix Morgenstern

Seit Ostersonntag erstrahlt der Kölner Dom in einem neuen Licht. Punkt 21 Uhr wurden 700 LED-Leuchten aktiviert, die das Wahrzeichen der Stadt mit präzisem Licht ausleuchten. Die neue Technik ersetzt die veraltete Halogen-Beleuchtung und bringt zahlreiche Vorteile mit sich: deutlich weniger Energieverbrauch, längere Lebensdauer der Leuchten und eine feinere Ausleuchtung architektonischer Details.

„Jetzt können einzelne Konturen wie das filigrane Strebewerk viel deutlicher hervorgehoben werden“, schwärmt Dombaumeister Peter Füssenich. Entwickelt wurde das Beleuchtungskonzept von einem international tätigen Lichtplanungsbüro gemeinsam mit der Dombauhütte. Für die neue Installation wurden zwölf Kilometer Kabel verlegt und zahlreiche Testläufe in nächtlichen Stunden durchgeführt.

Eine lange Geschichte des Lichts

Die Beleuchtung des Doms hat eine lange Tradition. Schon 1836 wurde die damals noch unvollendete Kathedrale bei einem Besuch des preußischen Kronprinzen beleuchtet. In den 1920er-Jahren entschied sich die Stadt, den Dom regelmäßig an Festtagen zu erhellen. Während der Energiekrise im Jahr 2022 wurde die Ausleuchtung vorübergehend stark reduziert.

Mit der neuen Lichttechnik geht man nun den Spagat zwischen Tradition und Nachhaltigkeit – zumindest aus Sicht der Domverantwortlichen.

Kritik von Umweltverbänden wegen Lichtverschmutzung

Nicht alle begrüßen das neue Lichtkonzept. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kritisiert die Lichtverschmutzung durch die neue Anlage. Obwohl die Beleuchtung ab 1 Uhr nachts stark heruntergefahren wird, befürchten Umweltschützende negative Auswirkungen auf Algen, Fledermäuse und Insekten rund um den Dom.

Die Planer verweisen dagegen auf die gezielte Ausleuchtung, bei der im Vergleich zur alten Technik deutlich weniger Fläche beleuchtet werde. Damit, so argumentieren sie, reduziere sich auch der Einfluss auf die Tierwelt. Zudem wird auf den deutlich geringeren Energieverbrauch der LED-Leuchten verwiesen.

Eklat bei Pressekonferenz

Für Aufsehen sorgte am Sonntagabend ein Vorfall bei einer Pressekonferenz des BUND: Der Chef des Lichtplanungsunternehmens unterbrach die Veranstaltung lautstark und warf den Umweltschützenden Unwissenheit vor. Erst nach wiederholten Aufforderungen beruhigte sich die Situation.

Trotz der Diskussionen um Umweltaspekte zeigt sich die Stadt Köln überzeugt vom neuen Konzept – sowohl in ästhetischer als auch in energetischer Hinsicht. Der Dom, so die Verantwortlichen, werde nicht nur schöner, sondern auch nachhaltiger beleuchtet.

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Lkw-Unfall auf der A4 in Köln sorgt für lange Staus – Diesel läuft aus

24 April 2025 von Felix Morgenstern

Am frühen Donnerstagmorgen (25. April) ist auf der A4 im Kölner Süden ein Lkw verunglückt. Zwischen den Anschlussstellen Eifeltor und Klettenberg kam der mit Süßwaren beladene Lastwagen aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und stürzte auf die Seite. Der Fahrer wurde glücklicherweise nur leicht verletzt.

Diesel tritt aus – Bergung gestaltet sich schwierig

Besonders problematisch: Bei dem Unfall wurde der Tank des Lkw beschädigt, rund 100 Liter Diesel liefen aus. Die Feuerwehr musste die ausgelaufene Flüssigkeit sichern und verhindern, dass sie in die Umwelt gelangt.

Die Bergung gestaltet sich aufwendiger als zunächst angenommen. Ein Kran ist erforderlich, um den Lkw wieder aufzurichten – dieser kann jedoch erst eingesetzt werden, wenn Teile einer nahegelegenen Großbaustelle im Bereich Eifeltor entsprechend verlegt wurden. Dadurch verzögert sich der Ablauf erheblich.

Massive Verkehrsbehinderungen erwartet

Aktuell staut sich der Verkehr auf der A4 bereits über mehrere Kilometer bis zum Dreieck Heumar zurück. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen mit langen Wartezeiten rechnen – auch im Berufsverkehr. Die Polizei geht davon aus, dass die Bergungsarbeiten voraussichtlich bis zum heutigen Abend gegen 18 Uhr andauern werden.

Pendler werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren und auf Alternativrouten auszuweichen.

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Cannabis im Postpaket: Zoll am Flughafen Köln/Bonn entdeckt täglich Drogenlieferungen

14 April 2025 von Felix Morgenstern

Köln/Bonn – Der Zoll am Flughafen Köln/Bonn schlägt Alarm: Die Zahl der Drogenfunde, insbesondere von Cannabis, ist in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen. Fast jede Nacht stellen Zollbeamte in der Paketfracht mehrere Kilogramm Marihuana sicher – häufig aus den USA, zunehmend aber auch mit Deutschland als Zieladresse.

Kontrolle im Paketzentrum: Spürhund Leika wird fündig

Es ist kurz vor Mitternacht im Paketzentrum eines internationalen Logistikdienstleisters auf dem Flughafengelände. Fließbänder rattern, Pakete aus der ganzen Welt rauschen im Minutentakt durch das Gebäude. Inmitten des hektischen Betriebs: Zollbeamte und Spürhunde. Eine von ihnen ist Leika – und sie schlägt an. In einem Paket aus Kalifornien finden die Beamten fünf verschweißte Plastikbeutel mit Marihuana – rund zwei bis drei Kilogramm Drogen.

Cannabis aus Kalifornien besonders beliebt bei deutschen Konsumenten

„Der Klassiker: Cannabis aus Kalifornien“, erklärt Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamts Köln. „Das ist bei Konsumenten offenbar besonders beliebt. Wir finden davon jede Nacht kiloweise.“ Auffällig: Während die Lieferungen früher meist für andere europäische Länder bestimmt waren, steigen nun die Funde mit deutschen Empfängern. „Immer mehr Päckchen sind für Adressen in Deutschland bestimmt“, so Ahland.

Teillegalisierung sorgt offenbar für veränderte Schmuggelrouten

Ob der gestiegene Zustrom mit der teilweisen Legalisierung von Cannabis in Deutschland zusammenhängt, sei unklar. Spekulieren wolle man beim Zoll nicht. Fakt ist aber: Die Professionalität der Schmuggler schwankt stark. Während einige Sendungen mit Tarnung ankommen – etwa verpackt in Deckenleuchten, wie bei einem Fund aus Thailand – finden Beamte andere Drogenpäckchen ganz offen, ohne jeden Versuch der Verschleierung.

Bis zu 20 Kilogramm pro Paket – Zollfahndung ermittelt

Die Spannbreite reicht von wenigen Hundert Gramm bis zu Paketen mit bis zu 20 Kilogramm Cannabis. Die Zollfahndung übernimmt in solchen Fällen die weiteren Ermittlungen, um Absender und Empfänger ausfindig zu machen. Nicht selten führen solche Funde zu umfangreichen Ermittlungen gegen organisierte, international agierende Drogenbanden.

„Was mit einem kleinen Paket beginnt, kann sich schnell zu einem großen Verfahren entwickeln“, betont Jens Ahland.

Fazit: Zoll bleibt wachsam – und mahnt zur Vorsicht

Die Beamten am Flughafen Köln/Bonn sehen sich gut gerüstet: mit Hightech, Erfahrung und tierischer Spürnase. Doch die Flut an Drogenpaketen bleibt eine Herausforderung – vor allem, solange Schmuggler auf neue Wege setzen und Nachfrage im Inland besteht.

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