Riesiges Engagement der Unternehmen im Kreis – Praxis schlägt Theorie
Rheinisch-Bergischer Kreis. Zum zweiten Berufsfelderkundungstag schwärmten am Donnerstag im gesamten Kreis rund 2.500 Schüler der achten und neunten Klassen aus, um erste Erfahrungen in der Berufswelt zu sammeln und ihre Erwartungen einem Realitätscheck zu unterziehen. Denn oftmals ist es so, dass die Vorstellungen von einem Beruf nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Damit machten sich circa 200 Jugendliche mehr auf den Weg, als bei der ersten Auflage im Januar. Insgesamt nahmen 24 Schulen teil und rund 800 Unternehmen stellten Erkundungsplätze zur Verfügung. „Wir freuen uns über das große Engagement der Betriebe und sprechen unseren Dank aus“, zog Xandra Wildung, Leiterin des Koordinierungsbüros für den Übergang Schule-Beruf beim Rheinisch-Bergischen Kreis ein positives Fazit, „ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich, den Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt zu ermöglichen und ihnen bei der Studien- und Berufsorientierung zu helfen.“ Aber natürlich profitieren auch die Unternehmen von der Initiative, da sie potenziellen Nachwuchs kennenlernen. Inzwischen haben schon einige Betriebe und Jugendliche Praktika vereinbart. Die Schüler bekommen dadurch einen noch tieferen Einblick in die Arbeitswelt und die Unternehmen erhalten die Chance, zukünftigen Fachkräften Appetit auf eine Ausbildung oder ein duales Studium zu machen. Auch der Rheinisch-Bergische Kreis nutzte die Chance, Schüler für seine vielfältigen Arbeitsbereiche zu begeistern. Insgesamt 33 Acht- und Neuntklässler erkundeten die verschiedenen Berufe der Kreisverwaltung.
Nachhaltiger Umgang mit Berufswahl
Die Berufsfelderkundungen, oder auch Tagespraktika, vermitteln den Jugendlichen realistische Vorstellungen von der Arbeitswelt. Sie sind eingebettet in viele weitere Orientierungshilfen. Mit Hilfe der Potenzialanalyse werden beispielsweise im Vorfeld die Stärken und Interessen jedes Schülers ermittelt, in der Schule steht das Thema Berufsorientierung auf dem Stundenplan und im kommenden Schuljahr absolvieren die diesjährigen Berufsfelderkundler ein zweiwöchiges Praktikum in einem Unternehmen. Gut, wenn man weiß, welcher Beruf eher zu einem passt oder welcher auch nicht. In jedem Fall gelingt durch das strukturierte Vorgehen ein nachhaltiger Umgang mit der oftmals schweren Wahl.
Unterschiedliche Schwerpunkte
Damit die Jugendlichen einen möglichst breiten Eindruck gewinnen, sind die Berufsfelder in drei verschiedene Berufskategorien eingeteilt. „Diese sind sortiert nach bekannten, weniger bekannten und unbekannten Berufen. In jeder Kategorie muss eine Berufsfelderkundung absolviert werden“, erklärt Xandra Wildung. Auch die Studien- und Berufswahlkoordinatoren an den Schulen unterstützen die Initiative. „Ein Tag im Betrieb bringt mehr als stundenlang Theorie“, ist eine weit verbreitete Meinung unter den Lehrern. Der dritte Berufsfelderkundungstag findet kurz vor den Sommerferien, am 22. Juni, statt.
Datenbank zur Buchung der Berufsfelderkundungen
Über die Internetplattform www.berufsfelder-erkunden.de finden Schüler und Unternehmen zusammen. Die Firmen können ihre Angebote dort mit nur wenigen Mausklicks eingeben und die Schüler haben die Möglichkeit, sich aus dem Angebot, in Abhängigkeit ihrer Interessen und Stärken, ein Berufsfeld auszusuchen. Damit kommen die Betriebe schnell und einfach zu interessierten Jugendlichen. Aber natürlich können die Jugendlichen auch selbst aktiv werden, Ausschau nach einem interessanten Betrieb halten und persönlich einen Platz zur Berufsfelderkundung anfragen und vereinbaren.
Der Rheinisch-Bergische Kreis und seine Partner sind Vorreiter im koordinierten Übergang von der Schule ins Berufsleben und daher Referenzkommune des Landes Nordrhein-Westfalen.