Bei seinem Besuch in Bergisch Gladbach besichtigte Dr. Nael Salman heute Vormittag den neu angelegten Kunstrasenplatz im Stadion an der Paffrather Straße. Dies vor einem besonderen Hintergrund: Auch in Beit Jala soll ein Kunstrasenplatz für die Jugend der Stadt entstehen, und dafür werden Know-how und finanzielle Mittel benötigt. Der neue Bergisch Gladbacher Kunstrasenplatz dient also als ein gutes Beispiel – zur Nachahmung empfohlen. Diese aber ist nicht so leicht: Rainer Adolphs, Vorsitzender des Stadtsportverbands, und Marco Sülzer, Mitarbeiter der städtischen Sportverwaltung, erläuterten Dr. Salman, wie der Platz gebaut wurde, worauf man bei der Planung achten müsse und in welchen finanziellen Dimensionen zu denken sei.
Klar war schnell, dass es für Beit Jala ein Herkulesakt sein wird, einen Sportplatz mit Kunstrasen anzulegen. Viele Ideen und Anregungen wurden darum ausgetauscht, z.B. wäre es von Vorteil, wenn ein Gutachter nach Beit Jala reisen würde, um den bestehenden Platz zu untersuchen und eine entsprechende Planung auszuarbeiten.
Warum benötigt Beit Jala einen Kunstrasenplatz?
Der bestehende Platz ist eine Steinwüste mit starkem Gefälle. Dort macht das Kicken kaum Spaß, und an ein richtiges Training ist erst recht nicht zu denken, obwohl es in Beit Jala und dem benachbarten Bethlehem zahlreiche Sportvereine und informelle Fußballgruppen gibt. Auch in Bethlehem steht kein geeigneter Sportplatz zur Verfügung, so dass der neue Kunstrasenplatz beiden Städten dienen soll. „Die jungen Menschen lieben Sport und sie brauchen einen Platz, wo sie sich austoben können“, sagt Dr. Nael Salman. „Wir wollen ihnen dafür Platz schaffen, einen Platz auf den sie stolz sein können und der ihnen Hoffnung und Auftrieb gibt. Das ist notwendig, um ihrem Leben Sinn zu verleihen. Und: Sport treiben hilft, Aggressivität abzubauen. Das wiederum ist für das friedliche Miteinander wichtig!“
Übrigens: Auch das Thema „Naturrasen“ wurde diskutiert und schnell verworfen, denn schließlich ist Kunstrasen im sonnenverwöhnten Palästina leichter zu pflegen.
Spendenverdopplungsaktion
Im Gespräch drehte sich schnell alles um die Kernfrage: Wie kann Beit Jala ein so ehrgeiziges Projekt finanzieren? Alleine nicht – aber für Planung und Umsetzung des Kunstrasenplatzes machen sich jetzt die Menschen in Bergisch Gladbach stark: Es wird um großzügige Spenden gebeten (s.u.). Bürgermeister Lutz Urbach hatte bereits die Bergisch Gladbacher Fußballvereine aufgefordert, sich gemeinsam mit dem Stadtsportverband an der Aktion „1 Euro für Beit Jala“ zu beteiligen. Dabei soll bei den Eintrittsgeldern (möglichst) aller Fußballspiele in Bergisch Gladbach ein Euro für Beit Jala „abgezweigt“ werden. Auch beim Fußballbonbon am 10. Oktober, bei der die Stadtauswahl gegen den 1. FC Köln antreten wird, soll für die Aktion geworben werden.
Und: Am Schluss wird verdoppelt! Die Bethe-Stiftung macht aus jedem in der Zeit vom 9. September bis 9. Dezember eingegangenen Euro zwei.
Aber…
auch in Bergisch Gladbach warten viele Sportvereine – 9 an der Zahl – auf den Umbau ihres Sportplatzes, und die meisten wünschen sich ebenfalls einen Kunstrasenplatz. Hier fehlt ebenso das Geld. Doch stellen Dr. Nael Salman und Rainer Adolph fest, dass es in Beit Jala nur einen Sportplatz gebe, den einen steinigen und abschüssigen eben. Im Vergleich haben die Bergisch Gladbacher Jugendlichen immerhin 17 städtische Sportplätze zur Verfügung sowie ein Freizeitgelände (an der IGP). Auch wenn Bergisch Gladbach rund 110.000 Einwohner hat, während Beit Jala (rund 12.000) und Bethlehem (rund 25.000) gemeinsam rund 37.000 Einwohner zählen, stimmen die ungleichen Verhältnisse mehr als nachdenklich.
Ansprechpartner für die Spendenaktion Fußballplatz Beit Jala:
Städtepartnerschaft
Bergisch Gladbach – Beit Jala e.V.
Axel Becker
Tel. 02202 983189
www.gl-beitjala.net
Die Spenden-Kontonummer:
Tor zum Leben e.V.
Kontonummer 58078018
Bankleitzahl 37060193
Pax-Bank Köln
Spendenzweck „Jugendsport Beit Jala“