Der akute Anstieg der Zuweisungen von Flüchtlingen Ende Oktober könnte die Stadt Bergisch Gladbach zu kurzfristigen Maßnahmen zwingen. Städtische Immobilien, wie zum Beispiel den Pavillon werden geprüft.
Sowohl die Notunterkunft in Gronau als auch die geplante Flüchtlingsunterkunft in Heidkamp sind erst mittelfristig verfügbar. Daher wird unter anderem geprüft, ob im Schulzentrum in Herkenrath ein Pavillon mit zwei Klassen zur Flüchtlingsunterkunft umgenutzt werden könnte. „Wir sind in enger Absprache mit Schule und den zuständigen Ämtern und denken, dass zwei Familien hier vorübergehend leben können“, erklärt Beate Schlich, Fachbereichsleiterin für Jugend uns Soziales. Auch weitere städtische Gebäude wie die sogenannte Rote Schule in Heidkamp (Bensberger Straße 133) und Gebäude des Stadtarchivs in der Hauptstraße 310 in Bergisch Gladbach werden nun geprüft, um kurzfristig Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen.
„Wir versuchen auch weiterhin zu verhindern, dass die Menschen in Turnhallen und Zeltstädten untergebracht werden, aber die Zuweisungen nach Bergisch Gladbach nehmen einen rasanten, bisher nicht gekannten Anstieg, daher können wir keine Prognose geben, wie wir die nächsten Monate meistern können“, erläutert Beate Schlich.
Nach wie vor appelliert die Stadtverwaltung dringend an alle, die leerstehenden Wohnraum haben, diesen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
„Wohnungen, Hotelzimmer, leerstehende Immobilien, wir suchen händeringend nach solchen Unterbringungsangeboten“, erörtert Andreas Kuhlen, zuständiger Abteilungsleiter Soziale Förderung.
Dabei geht es aktuell aufgrund der hohen Zuweisungszahlen darum, kurzfristig und vorübergehend Wohnraum anbieten zu können. Während im Sommer 2012 rund 100 Flüchtlinge in den Unterkünften in Bergisch Gladbach lebten, waren es im August 2014 gut 300. „Aktuell benötigen wir Platz für über 370 Flüchtlinge und wir können nicht abschätzen, wie sich die Zahlen weiter entwickeln“, betont Andreas Kuhlen.
Als eine Unterbringungsmöglichkeit kann der Pavillon im Schulzentrum Herkenrath genutzt werden. Der Schulleiter des Gymnasiums, Dieter Müller, würde organisatorisch mit Unterstützung von Grund- und Realschule den Unterricht so verlegen können, dass beide Klassenräume zur Verfügung stehen.