Die Feuerwehr Bergisch Gladbach schützt die Bürger in Not und Gefahr, bei Tag und bei Nacht rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen. Nun scheint bei der Feuerwehr selbst Feuer unter dem Dach zu sein.
Wie GL Aktuell recherchierte, haben im letzten Jahr über ein Dutzend Feuerwehrleute, vom einfachen Feuerwehrmann bis zur Führungskraft, im Streit mit der Stadt oder wegen schlechten Betriebsklimas den Dienst quittiert und sich neue Arbeitsplätze gesucht. Interne Quellen berichten von einer Serie „anonymer Anzeigen“ gegen Feuerwehrleute, Misstrauen, intransparenten Entscheidungen, autoritärer Führung und Wochenlage Verhöre durch externe Juristen.
Prominentester Abgang war Feuerwehrchef Jörg Huppatz, der die Stadt Knall auf Fall verließ im Streit mit der Stadt. „Wir sind besorgt, dass die Feuerwehr bald nicht mehr richtig einsatzbereit ist. Wir haben letztes Jahr den Leiter der Feuerwehr verloren, und die Stadt blockiert seither unser Verlangen auf Akteneinsicht mit der merkwürdigen Behauptung, man habe keine Personalakten mehr.“ – sagt Thomas Klein, Vorsitzender der Fraktion Die Linke mit Bürgerpartei GL.
Die Stadt plant in ihren beiden Feuerwachen mit etwa 120 Beamten, damit die Fahrzeuge durchgängig „24/7“ besetzt und die Bürger sicher sein können. Sind Planstellen unbesetzt, müssen andere Kollegen das mit Mehrarbeit kompensieren. Überstunden fallen an, Urlaub ist keine Option mehr. Geht das länger so, seigt unweigerlich der Krankenstand und verschärft die Situation zusätzlich.
„Wenn in einem Jahr rund 15% der Leute oder mehr abhauen, ist das nicht normal“, fasst Fraktionskollege Frank Samirae zusammen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Feuerwehr handlungsfähig ist und bleibt.“
Die Fraktion will nun den Rat mit dem Thema befassen.