Die Feuerwehr Bergisch Gladbach hat eine gebrauchte Drehleiter (DLK 23/12) beschafft und stellt diese in der kommenden Woche in Dienst.
Im Jahr 2009 wurde als Ersatz für eine damals 21 Jahre alte Drehleiter der Feuer- und Rettungswache Nord in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach ein Teleskopmast beschafft. In den rund sechs Jahren Einsatzdienst hat sich bemerkbar gemacht, dass dieses Fahrzeug aufgrund seiner Bauart in einigen Einsatzsituationen nicht die Leistung erbrachte, die von einem Rettungsgerät erwartet wird. Insbesondere an Steigungen kam das Fahrzeug aufgrund der komplexen Abstütztechnik des Teleskopmastes an seine Grenzen. In einigen Fällen musste das Fahrzeug aufwändig umgesetzt werden, bis ein Ausfahren des Mastes möglich wurde. Durch die Mitarbeiter des Sachgebiets Technik der Feuerwehr Bergisch Gladbach wurden diese Erkenntnisse mit dem Hersteller des Teleskopmasts intensiv diskutiert und Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.
Über einen Hersteller von Hubrettungsgeräten kam der Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzbergen im Landkreis Emsland zustande. Die Feuerwehr war im Sommer auf der Suche nach einem gebrauchten Teleskopmast und der Hersteller hat in dieser Situation den Kontakt beider Feuerwehren vermittelt. Aufgrund der flachen Topografie der Stadt Salzbergen können die Grenzen des Mastes bei Steigungen außer Acht gelassen werden. Die Stadt Salzbergen unterbreitete der Feuerwehr Bergisch Gladbach ein Kaufangebot, welches nach erfolgreichem Abschluss der Suche nach einer gebrauchten Drehleiter als Ersatz für den gebrauchten Teleskopmast angenommen werden konnte.
Ein besonderes Augenmerk bei der Suche legte die Feuerwehr Bergisch Gladbach auf ein Fahrzeug, welches der in 2013 beschafften Drehleiter der Feuer- und Rettungswache Süd weitestgehend ähnelt, um den Schulungsaufwand gering zu halten. Hierdurch wird unter anderem die größtmögliche Sicherheit bei der Bedienung auch in Extremsituationen erzielt. Ebenfalls über den vermittelnden Hersteller konnte der Stadt Bergisch Gladbach ein passendes Gebrauchtfahrzeug angeboten werden. Dieses stammt aus Österreich und war dort zehn Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr Leonding im Einsatz. Mit dem Verkaufserlös des Teleskopmastes konnte die Beschaffung der gebrauchten Drehleiter sogar einschließlich der geringfügig notwendigen Anpassungen realisiert werden.
Der Fahrzeugwechsel wurde kostenneutral für die Stadtkasse abgewickelt.
Die neue Drehleiter in Daten und Fakten:
Bezeichnung: Drehleiter mit Korb (DLK 23/12)
Fahrgestell: Mercedes-Benz Econic 1829
Aufbauhersteller: Metz Aerials GmbH & Co. KG, Karlsruhe
Zulässiges Gesamtgewicht: 18.000 kg
Zylinderzahl/Hubraum: R 6 / 6,4 Liter
Leistung: 205 kw/280 PS
Abgasnorm: Euro 3
Kraftübertragung: 5-Gang Automatikgetriebe
Arbeitshöhe: bis 30 Meter
Sitzplätze: 2
Standort: Feuer- und Rettungswache Nord
Ausstattung:
- Komplette Überarbeitung durch den Hersteller in 2015
- 3-Personen-Rettungskorb
- Pressluftatmerhalterung im Beifahrersitz
- Stromerzeuger 14 kVA
- Elektrolüfter mit Korbhalterung
- Notbetrieb über elektro-hydraulischen Antrieb
- Fest verlegte Wasserleitung im obersten Leiterteil
- Wasserwerfer mit Hohlstrahlrohrdüse 1.200 l/min
Feuerwehrtechnische Beladung:
- Norm-Beladung
- Erweiterung:
- Zweite Kettensäge mit Elektroantrieb
- Schleifkorbtrage
- Gerätesatz Auf- und Abseilgerät
- Drei Langzeitpressluftatmer