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Runder Tisch keine häusliche Gewalt

21 November 2016 von Darian Lambert

Hilfsmöglichkeiten für Stalking-Opfer diskutiert

„Jährlich sterben laut Polizeistatistik bundesweit nach einer Trennung 300 Frauen durch den gewalttätigen ehemaligen Lebenspartner“, weiß die Gleichstellungsbeauftragte des Rheinisch-Bergischen Kreises, Brunhilde Fink. Aufgrund dieser bedrückenden Zahlen und um Hilfsmöglichkeiten zu diskutieren, initiierte der Runde Tisch keine häusliche Gewalt im Rheinisch-Bergischen Kreis die Tagung „Beziehungsstalking nach Trennung und häuslicher Gewalt“. Daran nahmen 80 Fachleute von Beratungsstellen, Frauenhäusern, Polizei und Justiz im Bergisch Gladbacher Kreishaus teil. Stalking-Opfer leiden unter beharrlichem Terror – permanente Verfolgung, Belästigung und Bedrohung greifen massiv in das tägliche Leben ein. Besonders gefährdet sind Frauen, die sich von ihrem Partner trennen und die schon in der Beziehung Gewalt erlebt haben. Oft fühlen sie sich dem Stalker ausgeliefert und sehen keine Möglichkeit, sich zu entziehen. Eine Studie hat ergeben, dass die Täter zu 86 Prozent Männer und die Opfer zu 87 Prozent Frauen sind. Hoffnung auf mehr Schutz für die betroffenen Frauen macht derzeit ein Gesetzentwurf, dem das Bundeskabinett bereits zugestimmt hat. Dieser soll es ermöglichen, dass Stalker leichter zur Verantwortung gezogen werden können.

Auf der Veranstaltung referierten Dr. Heike Küken-Beckmann TU Darmstadt, Rebecca Bermel, Leiterin des Interventionszentrums gegen Häusliche Gewalt Südpfalz, und Roland Hertel, Sozialdienst der Justiz bei der Staatsanwaltschaft Landau und Vorsitzender der BAG Täterarbeit Häusliche Gewalt. In den Vorträgen wurde unter anderem die Psychologie des Stalkings thematisiert. Weiterhin ging es um Möglichkeiten, wie sich Frauen als Opfer von Belästigung und Bedrohung durch den Trennungsstalker schützen können. Auch die aktuellen Veränderungen, die der Gesetzentwurf mit sich bringen könnte, wurden besprochen. Die aus den Vorträgen und der anschließenden Diskussion gewonnen Erkenntnisse, wollen die Fachleute nun in ihre tägliche Arbeit einfließen lassen.

Über den Runden Tisch keine häusliche Gewalt
Neben der Vernetzung verschiedener Institutionen, Behörden und unterschiedlicher Berufsgruppen, ist die Sensibilisierung für das Thema häusliche Gewalt und seinen vielfältigen Facetten ein Schwerpunkt der Arbeit des Runden Tischs keine häusliche Gewalt im Rheinisch-Bergischen Kreis. Seit 2002 arbeitet der Zusammenschluss in der Region kontinuierlich an einer Verbesserung der Hilfsangebote für Frauen und Mädchen, die häusliche Gewalt erleben.

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