Die Titanic ist in Köln-Ehrenfeld „angekommen“ – zumindest als Ausstellung. Ab heute können Besucher in eine der berühmtesten Tragödien der Geschichte eintauchen. Die immersive Ausstellung setzt auf große Emotionen und eine spektakuläre Darstellung des legendären Luxusdampfers.

Eine Reise in die Vergangenheit
Besucherinnen und Besucher erleben die Titanic auf besondere Weise: 360-Grad-Projektionen, nachgebaute Räume in Originalgröße und aufwendige Soundeffekte sorgen dafür, dass sie sich direkt an Bord des Schiffes wähnen. Vom Dampf des Maschinenraums bis zum sich nähernden Eisberg – die Inszenierung lässt die letzte Fahrt des „unsinkbaren“ Schiffes lebendig werden.
„Wir haben viel aus dieser Katastrophe gelernt. Solche Ausstellungen halten die Erinnerung wach und machen Geschichte greifbar“, sagt Malte Fiebing-Petersen, Vorsitzender des Deutschen Titanic-Vereins.
Zwischen Fakten und Hollywood-Fiktion
Die Ausstellung räumt mit vielen Mythen auf. So gab es etwa keine Absperrgitter zur dritten Klasse, die in der berühmten Hollywood-Verfilmung eine dramatische Rolle spielten. „Diese Gitter sind eine Erfindung des Films. Sie tauchen auf keinem Deckplan auf und wurden bei Wracktauchgängen nie gefunden“, erklärt Fiebing-Petersen.
Dennoch kommen Filmfans auf ihre Kosten: Das berühmte blaue Amulett, das in James Camerons Blockbuster eine zentrale Rolle spielt, ist ebenso Teil der Ausstellung wie eine Station, an der Besucher die berühmte Szene an der Bugspitze nachstellen können.
Kritik an immersiven Erlebniswelten
Während die Ausstellung viele Menschen begeistert, gibt es auch Kritik: Museen und Gedenkstätten stehen zunehmend in Konkurrenz zu spektakulären Erlebniswelten, die auf Effekte statt auf Original-Exponate setzen. Tatsächlich sind historische Fundstücke rar – zu den wenigen echten Relikten zählen eine Kohleprobe aus dem Titanic-Kessel und eine originale Speisekarte vom Tag des Untergangs.
Dennoch spricht das Konzept vor allem jüngere Generationen an, die Geschichte nicht nur lesen, sondern erleben wollen. Die Titanic-Ausstellung in Köln ist noch bis Ende Juni zu sehen. Der Eintritt kostet 28 Euro für Erwachsene.