Im Rahmen einer statischen Überprüfung im Hans-Zanders-Bad wurde am Dienstag (18. April) festgestellt, dass die Stahlbewehrung in der Betonkonstruktion des Schwimmbeckens erhebliche Mängel aufweist. Aus diesem Grunde hat der Gutachter des beauftragten Ingenieurbüros die sofortige Schließung des Bades empfohlen, da nicht gewährleistet werden kann, dass die Beckenwände dem Wasserdruck weiterhin unter allen denkbaren Umständen standhalten. Um Gefahren für die Nutzer des Bades auszuschließen, ist die Bäder GmbH der Empfehlung gefolgt und hat als Sofortmaßnahme das Wasser im Becken abgelassen. Nun erfolgt umgehend eine detaillierte Überprüfung des Bauzustandes, um festzustellen, wie eine Sanierung des Bades möglich ist. Erst mit den Ergebnissen dieser Untersuchung können Aussagen über den Zeitplan bis zur Wiedereröffnung gemacht werden.
Die Auswirkungen auf den Schwimmsport von Schulen und Vereinen sind erheblich. Zur Zeit nutzen sechs Sportvereine und bis zu 20 Schulen die Einrichtung. In den Ferien liegt das Bad weitgehend still, so dass Reparaturarbeiten durchgeführt werden können. So kamen auch die jetzt festgestellten Mängel zum Vorschein. Die betroffenen Schulen und Vereine sind informiert; ein Ersatzplan zur Überbrückung der Ausfallzeiten wird kurzfristig in Abstimmung mit den bisherigen Nutzern ausgearbeitet. Einschränkungen sollen dabei bestmöglich abgemildert werden. Für die Erarbeitung und Umsetzung eines tragfähigen Belegungskonzepts rechnen Schul- und Sportverwaltung sowie Bädergesellschaft mit einem zweiwöchigen Vorlauf ab Ende der Osterferien; in dieser Zeit kann den betroffenen Schulen und Vereinen noch kein Ausgleich angeboten werden.
Das Hans-Zanders-Bad ist bereits über 100 Jahre alt. 1914 wurde es durch die Familie Zanders errichtet und der Stadt geschenkt. Es diente zunächst nicht nur dem Schwimmsport, sondern auch der Körperhygiene vieler Bergisch Gladbacher Bürgerinnen und Bürger, die dort Dusch- und Wannenbäder vorfanden. Durch zahlreiche Umbauten wurde das Bad in den Folgejahren immer wieder aktuellen Bedürfnissen angepasst. Seit 1991 steht es ausschließlich dem Schul- und Vereinsbetrieb zur Verfügung.