Kunden eines mittlerweile zahlungsunfähigen Wohnmobilhändlers aus Wesseling bei Köln haben offenbar hohe Geldsummen verloren. Das Unternehmen „Camper Base“ sowie eine Schwestergesellschaft in Hessen stehen im Verdacht, Kunden um mehrere Hunderttausend Euro betrogen zu haben. In Wesseling ermittelt die Polizei nun wegen Betrugsverdachts, während in Hessen auch der Vorwurf der Konkursverschleppung untersucht wird.
Trotz bereits bekannter Zahlungsunfähigkeit sollen die Unternehmen weiterhin Zahlungen für Wohnmobile und Fahrzeugteile entgegengenommen haben, die aufgrund finanzieller Probleme nie geliefert werden konnten. Viele Kunden, die Anzahlungen oder sogar den vollen Kaufpreis gezahlt hatten, wurden nicht beliefert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Verlockende Angebote führten in die Falle
Angelika und Mario Schmitz aus Wesseling gehören zu den Betroffenen, die bei „Camper Base Rheinland“ Anfang September ein vermeintliches Schnäppchen machen wollten. „Der Verkäufer hat uns regelrecht gedrängt, einen Vertrag abzuschließen und betonte, es sei ein Super-Schnäppchen. Dazu gab es noch Extras obendrauf“, berichtet Angelika Schmitz. Das Ehepaar ahnte nicht, dass das Unternehmen bereits zahlungsunfähig war.
Am selben Tag verweigerte der Händler anderen Kunden die Herausgabe eines komplett bezahlten Wohnmobils mit der Begründung, dass er aus finanziellen Gründen keine Fahrzeuge mehr übergeben könne. Trotz dieser Kenntnis wurde weiterhin versucht, neue Verträge abzuschließen und Anzahlungen entgegenzunehmen.
Bauchgefühl verhinderte größeren Schaden
Angelika und Mario Schmitz vertrauten ihrem Bauchgefühl und stornierten ihren Vertrag kurz nach Abschluss. Sie hatten das Wohnmobil bereits vollständig bezahlt, doch glücklicherweise blieben sie aufgrund ihrer schnellen Reaktion von größerem finanziellen Schaden verschont.
Während bei der Camper Base Rhein-Main bereits ein Schaden von rund 270.000 Euro festgestellt wurde, ist das genaue Ausmaß der Verluste in Wesseling noch unklar. Für die betroffenen Kunden bleibt die Hoffnung, dass die laufenden Ermittlungen Klarheit und gegebenenfalls Entschädigungen bringen werden.