Es wurde richtig voll im und vor dem Bergisch Löwen am heutigen Samstag. Eingeladen hatte die Kreis CDU um ihren Bundestagskandidaten zu küren. Den gleichen Protagonisten der CDU war es zu verdanken, dass der Bergisch Gladbacher Stadtrat sich knapp eine Woche zuvor nicht einmal zu einer Hauptausschusssitzung treffen konnte. Die Christdemokraten hatten Angst, dass nicht Besucher auf der Tribüne der Sitzung folgen würden die keinen negativen Coronatest freiwillig vorher machen würden,
Umso erstaunlicher ist nun die Doppelzüngigkeit mit der die Union mit knapp 190 Personen eine Großveranstaltung im Bergischen Löwen abhielt. Es waren bekannte Parteigrößen anwesend. Sogar Innenminister Reul aus Leichlingen nahm an der Verstaltung mit seinen Kreiskollegen teil.
Viel zu wählen gab es trotz Großaufgebot allerdings nicht.
Außer Dr. Hermann – Josef Tebroke stellte sich niemand für die Union zur Wahl, was letztlich zu einem Zustimmungsergebnis von 92,1 % führte.
Die CDU Rhein-Berg zeigt sich im Wahlkampf in unterschiedliche Lager zerrissen. Das konservative CDU-Spektrum geht von klassischen Christdemokraten über Mitglieder der Werte Union und Verehrern von Ex Verfassungsschutzpräsident Dr. Maaßen hin zu Abtrünnigen die ihr Parteibuch gegen das von der bayrischen CSU eingetauscht haben.
Letzteres war offenbar ein Akt des Protestes und der Verzweiflung über das Umfragetrief in dem die Union verweilt. Die Christdemokraten geben hinter vorgehaltener Hand NRW Ministerpräsident Armin Laschet persönlich dafür die Schuld.
Letztlich könnten es aber auch die eigenen Handlungen sein, wie derartige Großveranstaltungen mit 190 Personen in einem Saal der eine Woche wohl für einen Bruchteil der Anwesenden noch zu „riskant“ wegen Coronagefahr war.
Die bergische CDU könnte eine historische Wahlniederlage erwarten.