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Hasenpest in Overath erneut nachgewiesen – Jägerschaft und Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen

27 Oktober 2025 von Felix Morgenstern

Overath. Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist erneut ein Fall von Tularämie (Hasenpest) bestätigt worden. Eine Privatperson entdeckte auf ihrem Grundstück einen offensichtlich kranken Feldhasen und informierte den zuständigen Jäger. Das Tier verendete noch vor Ort und wurde anschließend im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt untersucht. Die Diagnose: Erneuter Nachweis des Erregers der Hasenpest. Bereits im Juli war in Overath der erste Fall im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis registriert worden.

Symbolbild

Krankheit trifft vor allem Hasen und Nagetiere – aber auch Menschen gefährdet

Die Tularämie wird durch ein Stäbchenbakterium verursacht und befällt vorwiegend Hasen, Kaninchen und andere Nagetiere. Infizierte Tiere wirken apathisch, verlieren Scheu und Fluchtreflex, zeigen Fieber und eine hohe Atemfrequenz; häufig endet die Erkrankung binnen weniger Tage in einer Sepsis. Bei chronischen Verläufen magern die Tiere stark ab.

Auch Menschen können sich anstecken – insbesondere durch Haut- und Schleimhautkontakt mit infizierten Tieren oder über unzureichend erhitztes Hasenfleisch. Der Erreger ist widerstandsfähig; Einfrieren tötet ihn nicht ab. Zudem können beim Ausnehmen von Hasen belastete Stäube oder Tröpfchen infektiös wirken.

Appell an Jägerinnen und Jäger: Schutzmaßnahmen strikt einhalten

„Wir wissen jetzt, dass Feldhasen besonders in Overath Träger dieses Bakteriums sein können. Alle Jägerinnen und Jäger können sich durch einfache Maßnahmen wie das Tragen von Einmalhandschuhen und Atemmasken beim Entfernen der Eingeweide schützen“, sagt Dr. Thomas Mönig. Dabei sollte „ganz besonders auf Veränderungen an inneren Organen“ geachtet werden.

Symptome beim Menschen

Nach einer Inkubationszeit von zwei Tagen bis zu zwei Wochen können grippeähnliche Beschwerden mit Fieber auftreten – oft begleitet von Erbrechen, Durchfall oder Atemnot. Auch schlecht heilende Hautwunden können ein Hinweis sein. Wer entsprechende Symptome nach Kontakt mit Wildtieren bemerkt, sollte ärztlichen Rat einholen.

Verhaltenstipps für die Öffentlichkeit

  • Offensichtlich kranke oder tote Hasen nicht berühren und den Fund melden.
  • Feldhasen, die ohne Scheu am Wegesrand sitzen, keinesfalls anfassen – der fehlende Fluchtreflex kann auf eine Erkrankung hindeuten.
  • Hunde von kranken oder toten Hasen fernhalten.

Kontakt: Weitere Auskünfte erteilt das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises unter 02202/13-2815 oder per E-Mail an veterinaer@rbk-online.de

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