Das erste Teilstück der neuen Leverkusener Autobahnbrücke feiert seinen ersten Geburtstag. Während der Verkehr auf der wichtigen Rheinquerung inzwischen deutlich flüssiger läuft, bleibt eine zentrale Frage weiterhin ungeklärt: Warum kam es kürzlich zu gefährlichen Eisablagerungen auf den Pylonen?

Baufortschritt trotz Herausforderungen im Zeitplan
Nicole Ritterbusch, Brückenbau-Chefin der Autobahn GmbH, zeigt sich zufrieden mit dem Baufortschritt. Trotz einiger Verzögerungen durch Hochwasser und einen tödlichen Unfall beim Abriss der alten Brücke sollen die Baufirmen das Projekt weiterhin bis zur geplanten Fertigstellung 2028 abschließen können.
Der Abriss der alten Brücke ist nahezu vollständig abgeschlossen. Übrig sind nur noch einige mit Schadstoffen belastete Stahlteile, die derzeit umweltgerecht behandelt werden. Auf der Kölner Rheinseite haben die Arbeiten für das zweite Teilstück bereits begonnen. In den kommenden Monaten soll nachts neuer Stahl angeliefert werden – eine Maßnahme, die Anwohner in Merkenich möglicherweise durch Lärm zu spüren bekommen.
Die Freigabe der ersten Brückenhälfte vor einem Jahr war für viele Verkehrsteilnehmer eine Erleichterung. Nach Jahren mit Sperrungen für Lkw, provisorischen Begrenzungen und kilometerlangen Staus auf der A1, hat sich die Situation auf dem Kölner Autobahnring spürbar entspannt.
„Die Brücke hat die Situation rund um Köln deutlich entschärft.“
Nicole Ritterbusch, Autobahn GmbH
Rätsel um gefährliches Eis – Autobahn GmbH bleibt vage
Am 9. Januar kam es jedoch zu einem völlig unerwarteten Problem: Herabstürzende Eisplatten von den Pylonen beschädigten mehrere Fahrzeuge. Die Feuerwehr sah sich gezwungen, die A1 kurzfristig zu sperren – ausgerechnet am Freitagnachmittag, mitten im Berufsverkehr. Feuerwehrleute mussten in 60 Metern Höhe mit einem Hubwagen das Eis von den Pylonen entfernen.
Warum sich dort überhaupt Eis gebildet hat, ist weiterhin unklar. Brücken werden normalerweise so konstruiert, dass Eisablagerungen auf Pylonen oder Tragseilen vermieden werden. Doch die Autobahn GmbH schweigt bisher zu den Ursachen.
„Erst nach einer gründlichen Untersuchung werden Gegenmaßnahmen bekannt gegeben.“
Bis dahin bleibt offen, wie sich solche Vorfälle in Zukunft vermeiden lassen – und ob die neue Brücke möglicherweise ein Konstruktionsproblem hat.