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Hochwassergefahren entlang der Strunde und des Frankenforstbaches

03 Juli 2015 von Darian Lambert

Hochwasser-BuchmuehleSchützen Sie sich rechtzeitig!

Die Zeit der Unwetter steht wieder bevor! In anderen Landesteilen sind die ersten Starkregenereignisse schon niedergegangen. In Bergisch Gladbach und Umgebung sind vielen noch die Unwetter der Jahre 2012 und 2013 in lebhafter Erinnerung. Diese jeweils im Juni aufgetretenen Ereignisse führten teilweise zu hohen Schäden vor allem an der gewässernahen Bebauung.

Starkniederschläge sind weder zeitlich noch räumlich exakt vorhersagbar. Sie haben aber enorme Auswirkungen: Kanäle sind schnell überlastet, kleinere und mittlere Gewässer können innerhalb sehr kurzer Zeit zu reißenden Flüssen werden. Die Vorwarnzeiten für Schaden bringende Ereignisse, seien es Überflutungen aus der Kanalisation oder Hochwasser mit Ausuferungen entlang der Bäche, sind extrem kurz. Oft setzen Überflutungen schon wenige Minuten nach Beginn des Regens ein.

Die Stadt hält mit der Rufbereitschaft des Abwasserwerks und der Feuerwehr Personal für den Katastrophenfall vor. Auf Grund der Tatsache, dass nicht vorhergesagt werden kann, wo und wie stark ein Ereignis eintritt, können die Einsatzkräfte jedoch oft nur noch Schadensbehebung betreiben.


Vorsorge auf eigenem Grundstück ist wichtig


Für einen umfassenden Hochwasserschutz sind deshalb auch die Anwohner gefragt: Die Stadt Bergisch Gladbach rät den Gewässeranliegern dringend, keine Gegenstände in Ufernähe zu deponieren. Diese können bei Hochwasser abgeschwemmt und an anderer Stelle zu einem Abflusshindernis werden bzw. Rechen und Durchlässe verstopfen.

Außerdem ist es sinnvoll zu prüfen, ob z.B. Kellerfenster/Lichschächte in einem möglichen Überschwemmungsbereich liegen und im Falle des Falles das Wasser ungehindert eindringen lassen. Hier kann mit Abdichtungsmaßnahmen einfach vorgesorgt werden.

Wo ist die Gefahr am höchsten? Gewässerkarten geben Aufschluss

Weil sich Hochwasser letztlich nicht verhindern lässt, ist die Verhaltens- und Bauvorsorge jedes Einzelnen wichtig. Die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen entlang der Fließgewässer in Bergisch Gladbach ist nicht überall gleich hoch: Es gibt Stellen, die besonders gefährdet sind. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich über solche Bereiche anhand der Festsetzungskarten der Bezirksregierung Köln für die Strunde, den Frankenforstbach, den Saaler Mühlenbach und den Mutzbach zu informieren. Die Karten sind im Internet zu finden unter www.bergischgladbach.de/hochwasserschutz.aspx und www.flussgebiete.nrw.de. Darüber hinaus können sie nach telefonischer Terminvereinbarung unter 02202-14 13 37 oder 02202-14 13 35 während der Dienststunden im Rathaus Bensberg, Zimmer 416 eingesehen werden. Aber Vorsicht: Auch an anderen Stellen wie Geländesenken kann es zu Überflutungen kommen. Wer also sein Eigentum in einer solchen Lage schützen möchte, sollte unbedingt baulich vorsorgen. Zu diesem Thema stehen im Internet Informationsbroschüren zum Download bereit. Weitere Auskünfte werden über die o.g. Telefonnummern erteilt.

„Strunde hoch vier“ schützt die Stadtmitte

Stadt Bergisch Gladbach und Strundeverband betreiben kontinuierlich den Ausbau des Hochwasserschutzes im Stadtgebiet. Aktuell wird der Strundeverband in den kommenden Jahren massive Gewässerbaumaßnahmen entlang der Strunde durchführen – das Stichwort „Strunde hoch vier“ wird hier vielen ein Begriff sein. Auch unterhalb der Stadtmitte bis zur Stadtgrenze werden Vorkehrungen getroffen.  Die Stadt Bergisch Gladbach plant daneben Maßnahmen entlang des ebenfalls gefahrenträchtigen Frankenforstbaches. Hierfür ist aber zunächst eine Konzepterstellung notwendig. Der Förderantrag wurde vor mehr als einem Jahr bei der Bezirksregierung Köln gestellt; bisher liegt noch kein Bescheid vor. Partielle Entlastung verspricht man sich aber jetzt bereits von einer Gewässeröffnung im Bereich Neu-Frankenforst, die zur Zeit umgesetzt wird und durch die sich die Überflutungswahrscheinlichkeit für die angrenzenden Häuser deutlich reduzieren wird.

Die Umsetzung aller geplanten Maßnahmen wird  mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ziel ist es, sogenannte hundertjährliche Hochwasserereignisse schadensfrei durch die Bebauung abzuleiten. Ein Restrisiko wird aber dennoch bleiben: Zum einen können die Ereignisse jederzeit noch stärker als das Bemessungshochwasser ausfallen, und zum anderen können durch Schwemmgut ausgelöste Verringerungen der Abflussquerschnitte zu lokalen Rückstauereignissen mit enormem Schadenspotential führen.

AutomatikrechenAktuell: Sabotage am Strunde-Rechen

Nur noch als kriminell zu bezeichnen sind demgegenüber Aktivitäten, wie sie ganz aktuell an der automatischen Rechenanlage Odenthaler Straße entdeckt wurden: Die stromzuführenden Kabel der – durch einen zwei Meter hohen Zaun geschützten – Anlage, die den Einlass der Strunde in die unterirdische Verrohrung freihalten soll, wurden mutwillig zerschnitten. Die Konsequenzen einer solchen Sabotage liegen auf der Hand – der Rechen funktioniert nicht mehr, was sehr schnell zu Verstopfung durch Treibgut und Überflutung insbesondere des Buchmühlenbereichs führen kann. Das städtische Abwasserwerk hat den Schaden bereits repariert und Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

 

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