Erstaufnahmestelle in Sand jetzt ausgelastet
Nachdem der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. am Freitagabend gemeinsam mit der Stadt Bergisch Gladbach mit der Erstaufnahme von 42 Flüchtlingen begonnen hat, wurden der Stadt Bergisch Gladbach am gestrigen Montag weitere 36 Flüchtlinge aus acht Nationen durch die Bezirksregierung Köln zugewiesen. Dies erfuhren die Verantwortlichen von Stadt und DRK am Montagvormittag. Herkunft, Alter und Geschlecht der Flüchtlinge waren zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Neuankömmlinge registriert und untersucht
Gut gerüstet zeigten sich trotzdem DRK und Stadtverwaltung. Nach dem reibungslosen Ablauf von Registrierung, Untersuchung und Bettenzuteilung am Freitagabend verlief auch die Ankunft der neuen Flüchtlinge ohne Probleme. Da die Neuankömmlinge ohne Untersuchung nicht mit den bereits registrierten Flüchtlingen in Kontakt kommen durften, bauten die Helferinnen und Helfer des DRK ein beheiztes Außenzelt als Aufenthaltsraum auf. Dort konnte sich jeder Neuankömmling am kalten Buffet bedienen.
Von dort wurden die Flüchtlinge zum Registrierungszelt geführt, wo Name, Herkunft, Alter und Familienstand aufgenommen wurde. Zudem wurde von jedem ein Foto für die Akten gemacht, das eine spätere Wiedererkennung erleichtern soll. Nach der Registrierung standen Dr. René Drouven und sein Team zur ärztlichen Untersuchung bereit. Diese wurden in einem mobilen Container der Firma Jola-Rent durchgeführt. Der Untersuchungsbus stand den Ärzten leider nicht mehr zur Verfügung, so dass der Container von den ehrenamtlichen DRK-Helferinnen und Helfern mit vier Behandlungsplätzen ausgestattet werden musste. Die notwendigen Röntgenaufnahmen werden im Laufe des heutigen Dienstages durchgeführt.
Alltag so angenehm wie möglich gestalten
Mit den nun aufgenommenen 78 Flüchtlingen im Rahmen der Erstaufnahme ist die Notunterkunft in Bergisch Gladbach-Sand ausgelastet. Trotz der 18 unterschiedlichen Nationalitäten unter einem Dach ist die Situation vor Ort perfekt organisiert und weitgehend entspannt. Die erste Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis, Ingeborg Schmidt, weiß über ein gut ausgebildetes Gemeinschaftsgefühl in der Unterkunft zu berichten: „Die Großen passen auf die Kleinen auf, egal, ob es die eigenen sind. So kommen die jungen Eltern auch mal in Ruhe zum Essen.“ Gedolmetscht werden muss kaum; viele sprechen Englisch, die wiederum in ihre Heimatsprachen übersetzen. Auch die von der Stadtverwaltung zugesicherten richtigen Betten mit Lattenrost und Matratze sollen im Laufe des Tages die bestehenden Feldbetten ersetzen. Bürgermeister Lutz Urbach kam im Laufe des Montags erneut auf einen Informationsbesuch nach Sand und zeigte sich beeindruckt: „Das DRK und alle übrigen Helfer leisten sehr routinierte und sehr ambitionierte Arbeit. Ich bin mir sicher, dass sich die betreuten Menschen trotz der Übergangssituation bei uns gut aufgehoben fühlen.“
Flüchtlinge werden mit warmer Kleidung ausgestattet
Die vor Ort eingerichtete Kleiderkammer ist unterdessen gut gefüllt und die Verantwortlichen vom Deutschen Roten Kreuz versuchen den Anfragen der Flüchtlinge nachzukommen. Auf Grund des Wetterumschwungs am Wochenende öffnete der DRK-Second-Hand-Laden am Sonntag kurzerhand seine Türen, so dass jeder mit warmer Kleidung und festen Schuhen ausgestattet werden konnte. Auch für die Reinigung der Kleidung wurde eine Lösung gefunden: Eine Wäscherei kommt zum Wochenbeginn die schmutzige Kleidung abholen. Damit auch jeder sein Kleidungsstück wieder findet, wird die Kleidung in Wäschesäcken sortiert und beschriftet.
Gut erhaltene Sachspenden nimmt das Deutsche Rote Kreuz auch weiterhin gerne im Second-Hand-Laden auf der Hauptstraße 261 in Bergisch Gladbach entgegen. Dort wird das Material sortiert und bei Bedarf nach Sand gebracht. Von einer Direktanlieferung an der Notunterkunft bitten die Verantwortlichen abzusehen.