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Schulnotstand in Worringen: Grundschulkinder bleiben im Container

10 Juni 2025 von Felix Morgenstern

Im Kölner Stadtteil Worringen herrscht Unmut: Statt einer dringend benötigten neuen Grundschule soll auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule nun eine weiterführende Schule entstehen. Eine Entscheidung, die unter den Anwohnern für Frust sorgt – denn schon jetzt platzen die Grundschulen im Viertel aus allen Nähten.

Symbolbild

Leeres Schulgelände seit über zehn Jahren

Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen die Gebäude der früheren Hauptschule in Worringen ungenutzt. Das große Grundstück galt lange als idealer Standort für eine neue Grundschule, um dem wachsenden Bedarf im Stadtteil zu begegnen. Doch statt eines Grundschulneubaus hat der Stadtrat nun den Bau einer Gesamtschule beschlossen.

Entscheidung gegen die Bedürfnisse der Anwohner

„Wir brauchen die Grundschule – nicht irgendwann, sondern jetzt“, sagt Bernd Wirtz vom Bürgerverein Worringen. Schon vor Jahren hätten Anwohner darauf hingewiesen, dass die Grundschulplätze nicht ausreichen. Trotz dieser Warnungen sei immer wieder betont worden, dass die weiterführende Schule Vorrang habe. Für viele eine unverständliche Entscheidung – denn die Raumnot an den bestehenden Grundschulen spitzt sich weiter zu.

Unterricht in Containern und Kellerräumen

Aktuell werden Grundschulkinder in provisorischen Containern unterrichtet, teilweise sogar in Korridoren oder Werkräumen im Keller. Ein Zustand, der laut Eltern und Bürgerverein untragbar ist. Die Genehmigung für diese Notlösungen läuft in vier Jahren aus – eine langfristige Lösung ist bislang nicht in Sicht.

Großes Grundstück, große Erwartungen

Die Fläche der ehemaligen Hauptschule sei ideal für einen Grundschulneubau, betonen Anwohner. Das Gelände ist als Schulstandort ausgewiesen, der Bau könnte innerhalb der nächsten Jahre realisiert werden. Dass sich CDU und Grüne im Stadtrat dennoch für eine Gesamtschule an diesem Ort entschieden haben, begründen sie mit dem Flächenbedarf: Solch große Grundstücke seien für weiterführende Schulen rar.

Anwohner schlagen Alternativstandort vor

Die Bürgerinnen und Bürger von Worringen geben sich mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Sie fordern, die Pläne noch einmal zu überdenken und schlagen für die Gesamtschule einen alternativen Standort im Süden des Stadtteils vor. Ob es zu einer Kursänderung kommt, ist unklar – sicher ist nur: Der Druck auf die Grundschulen wird weiter steigen.

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