Ex Mitglied kritisiert Bergisch Gladbacher FDP scharf
Alexander Mayer (Name geändert) kritisiert die Überalterung, Chancenlosigkeit für neue Ideen und den Opportunismus bei den Bergisch Gladbacher Liberalen.
GL Aktuell: Wie sind Sie zur FDP gekommen?
Alexander Mayer: Zur FDP bin ich gekommen, weil ich immer sehr politikinteressiert war und ich jemanden dort kannte. Ich bin mitgegangen und dann Mitglied geworden. Ich wollte mich dort kräftig engagieren, das war mein Ziel.
GL Aktuell: Und konnte man sich dort engagieren?
Alexander Mayer: Nein, das konnte man vergessen. Das war nicht möglich.
GL Aktuell: Was wollten Sie machen?
Alexander Mayer: Ich habe Vorschläge eingebracht. Mir war es wichtig mich im Bereich der Wirtschaft zu engagieren. Als ich das Thema kleine und mittelständische Unternehmen einbringen wollte hat man abgewiegelt. Dr. Reimer Fischer hatte direkt abgeriegelt. Deshalb bin ich heute über diesen alten Filz in Bergisch Gladbach enorm verärgert.
GL Aktuell: Wie genau hat sich das mit dem alten Filz denn geäußert?
Alexander Mayer: Es wurden innerhalb der Fraktionssitzung vorwiegend nur die Vorschläge von bestimmten Personen betrachtet. Frau Koshofer und Dr. Reimer Fischer bestimmen dort primär das Geschehen. Man lässt kein bisschen Platz für die jungen Leute. Stellen Sie sich vor, Frau Schmidt-Bolzmann ist jetzt mittlerweile über 70 Jahre alt und sitzt seit 16 Jahren im Stadtrat. Ich bin daher der Meinung, dass es so langsam an der Zeit ist, einen Generationenwechsel herbeizuführen.
GL Aktuell: Wenn man als junger Mensch in die FDP eintritt um was zu erreichen, was wird dann passieren?
Alexander Mayer: Das habe ich versucht, daher kann ich Ihnen nur meine Erfahrungen mitteilen. Konkret wollte ich als sachkundiger Bürger am politischen Geschehen teilnehmen und neue Ideen einbringen. Das habe ich etliche Male versucht. Ein halbes Jahr lang. Es gab jedoch auch Leute, die nicht so lange dabei waren, und zu meiner Verwunderung sich allerdings ganz schnell in dieser Position wiederfanden.
GL Aktuell: Was denken Sie warum diese Leute in die FDP eingetreten sind?
Alexander Mayer: Ich denke, die meisten machen das, weil sie sich daraus einen Vorteil für sich versprechen, also aus Eigennutz.
GL Aktuell: Haben Sie denn auch gute Leute bei der FDP gefunden?
Alexander Mayer: Das habe ich durchaus. Arne Feldmann war ganz stark in Bergisch Gladbach aktiv.
An dieser Stelle schweift Herr Mayer etwas ab und wird deutlicher:“Bei der FDP sind vorwiegend nur noch Senioren. Für mein Dafürhalten machen die den Job nur noch um ihre Rente aufzubessern. Das ist meine Vermutung“.
GL Aktuell: Ist denn die FDP nur noch eine Seniorenpartei mit einem Unterhaltungsprogramm?
Alexander Mayer: Ja, anders kann ich mir das nicht mehr erklären in Bergisch Gladbach. Besonders deutlich wurde das auch immer wieder bei den Kreisvorstandswahlen. Ich denke ein ausgewogenes Verhältnis von Jung und Alt war dort nicht gegeben.
GL Aktuell: Was ist denn konkret passiert mit der FDP passiert? 1980 war das mit Sicherheit noch nicht so. Die FDP galt einige Zeit lang als seriöse Wirtschaftspartei.
Alexander Mayer: Es wurde erst so kritisch als das Ganze mit Westerwelle geschehen ist. Das hat sich auch auf die FDP auf regionaler Ebene ausgewirkt. Es sind viele Mitglieder deshalb ausgetreten.
GL Aktuell: Wie würden Sie den Politikstil des Fraktionsvorsitzenden Dr. Reimer Fischer beschreiben? Ist der Stil durch Engagement für die Bürger oder durch Opportunismus geprägt?
Alexander Mayer: Als wirklich engagiert habe ich ihn nicht empfunden. Die Beschreibung als opportunistisch trifft da schon eher beschreiben.
GL Aktuell: Wie würden Sie denn die Julis beschreiben eher als opportunistisch oder als engagiert?
Alexander Mayer: Die waren und sind schon eher engagiert.
GL Aktuell: Wenn es zu Gesprächen mit anderen Parteien kam, hat sich dann die FDP fair verhalten?
Alexander Mayer: Die haben sich meines Wissens in den Gesprächen immer fair und sauber verhalten.