Megaevent und Bürgerantrag in Erinnerung an das schreckliche Attentat
Am 9. Juni jährt sich zum zehnten Mal der Nagelbombenanschlag in der Keupstraße. 22 Menschen wurden damals verletzt, manche von ihnen lebensgefährlich. Mit einem dreitägigen Kulturfest unter dem deutsch-türkischen Motto „Birlikte – Zusammenstehen“ erinnert Köln an das schreckliche Attentat der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“.
Höhepunkt soll heute am Pfingstmontag eine sechsstündige Kundgebung an der Schanzenstraße werden. „Es ist toll, mit welcher Power hier so viele Leute am Start sind“, sagte Udo Lindenberg. Es gehe darum, ein Zeichen gegen die „hirntoten Rechtsradikalen“ und für eine „bunte Republik“ zu setzen. Der Anschlag hätte jeden treffen können.
Gleichzeitig wenden sich Kölner Bürger mit einer Petition an den Stadtrat. Sie beantragen die Umbenennung eines Teils der Keupstraße, in Enver-Şimşek-Straße. Dort war das Nagelbomben-Attentat der NSU 2004. Enver Şimşek war das erste Opfer der NSU-Mordserie der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Der Inhaber eines Blumenhandels wurde am 9. September 2000 an seinem mobilen Blumenstand in Nürnberg mit acht Schüssen aus zwei Pistolen niedergeschossen. Zwei Tage später, am September 2000 starb er infolge seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Die Petition wird getragen von Robert Wande dem Vorsitzenden der Junge liberale Köln (Julis), Frank Samirae dem Vorsitzenden der Bürgerpartei GL und Wilfried Obst einem bekannten Kölner Aktivisten.