Jahresbericht stellt neue Schwerpunkte und Dienstleistungen vor
Rheinisch-Bergischer Kreis. Die Einführung neuer Technologien, geänderte Gesetze oder vertragliche Stolperfallen führen dazu, dass Verbraucher in vielen Fragen unsicher sind, welche Rechte sie haben und wie sie sich am besten verhalten. Mit „Rat und Recht“ stehen die Verbraucherzentralen den Bürgern von Rösrath bis Wermelskirchen zur Seite und geben kompetente Antworten. Was die Verbraucherzentrale für den Rheinisch-Bergischen Kreis im vergangenen Jahr besonders beschäftigt hat, das stellte deren Leiterin Brigitte Becker jetzt dem Landrat vor. „Ich danke Ihnen, dass Sie für die Bürger im gesamten Kreisgebiet eine wichtige und kompetente Anlaufstelle sind“, so der Landrat.
Rund 8.820 Ratsuchende wendeten sich im Jahr 2014 mit einer Anfrage an die Beraterinnen in Bergisch Gladbach. Dazu kommen 6.875 Personen, die bereits über die Homepage passende Informationen und Hilfestellungen gefunden haben. Viele Themen sind jedoch so knifflig und vom jeweiligen Fall abhängig, dass 1.339 Personen eine persönliche Rechtsberatung in Anspruch genommen haben. „Eine regelrechte Nachfragewelle schwappte über uns, nachdem der Bundesgerichtshof entschieden hatte, dass Bearbeitungsentgelte für Darlehen unzulässig sind“, erzählte Brigitte Becker. Das Beratungsangebot wurde daraufhin erweitert und Musterbriefe zur Verfügung gestellt. Allgemein hatten die Kunden in Beratungsgesprächen die meisten Fragen, wenn es um die Themen Internet und Telefon geht. Rund ein Drittel aller Rechtsberatungen drehten sich um diese Aspekte. Kein Wunder, denn insbesondere bei Verträgen für Festnetzanschlüsse oder mit Mobilfunkanbietern ist es für Verbraucher häufig schwierig, den Überblick zu behalten. Auch die sogenannten allgemeinen Dienstleistungen, unter die zum Beispiel Schlüsseldienste, Partnervermittlungen oder Inkassodienstforderungen fallen, machten bei den Rechtsberatungen mit knapp 20 Prozent einen hohen Anteil aus. Hier ist die Verbraucherzentrale auch präventiv tätig und veröffentlicht beispielsweise Tipps, wie man seriöse Schlüsseldienste von ihren unlauteren Kollegen unterscheidet.
Ein weiterer Aspekt, der den Beraterinnen am Herzen liegt, ist der Stromtarif, denn viele Bürger nutzen hier noch die Grundversorgung ihres Anbieters – meist das teuerste Angebot. „Viele wissen überhaupt nicht, dass sie über einen Wechsel des Tarifs häufig einiges einsparen können“, berichtete die Verbraucherschützerin, „hier würde ich mir wünschen, dass mehr Leute unsere Beratungsangebote in Anspruch nehmen.“
Im Kreisgebiet unterwegs: Prävention als wichtiger Ansatz Neben der Beratung spielt auch der Aspekt der Prävention für die Verbraucherzentrale eine wichtige Rolle. Deshalb waren die Beraterinnen 2014 wieder im gesamten Kreisgebiet unterwegs, um mit verschiedenen Aktionen auf bestimmte Aspekte besonders aufmerksam zu machen. Dabei ging es sowohl um die Themen gesunde Ernährung und Fair-Trade als auch um Energiesparen, Urheberrechte im Internet oder Rundfunkbeiträge. Bei insgesamt 24 Veranstaltungen speziell für Kinder und Jugendliche wurde deren Basiswissen für den Bereich Konsumalltag auf die Probe gestellt. Denn je besser die Schüler Bescheid wissen, umso weniger geraten sie später in knifflige Situationen, in denen sie auf die Hilfe der Verbraucherschützer angewiesen sind.
Auf Wunsch bietet die Verbraucherzentrale in Bergisch Gladbach Informationsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen an, gerne auch vor Ort in den jeweiligen Kommunen. Neu entwickelt wurde jetzt beispielsweise der Vortrag „Internet, aber sicher – Datenschutz in der digitalen Welt“, der für einen sicheren Umgang mit Daten im Internet sensibilisiert. Wer daran interessiert ist, kann den Vortrag für eine Gruppe buchen – die Beraterinnen kommen dafür ins ganze Kreisgebiet. Seit 2014 können Termine auch über ein speziell eingerichtetes Termintelefon vereinbart werden. Diese Serviceverbesserung kommt den Kunden gleich zwei Mal zugute: Sie stoßen am Telefon nicht mehr auf das Besetztzeichen, sondern können über den direkten Draht einen Termin abmachen. Zudem haben die Expertinnen vor Ort durch diesen Service auch mehr Zeit, sich mit den konkreten Problemen der Verbraucher intensiv auseinanderzusetzen. Erreichbar sind sie unter der Telefonnummer 02202 92631-01 oder per E-Mail an bergisch-gladbach@vz-nrw.de.