Archiv | Januar 4th, 2016

Wanderausstellung: „Wenn ihr hier ankommt … Schicksal einer jüdischen Familie zwischen Kindertransport und gescheiterter Emigration“

04 Januar 2016 von Darian Lambert

Zeitzeuge Hellfried Heilbut aus Bergisch Gladbach erzählt

Rheinisch-Bergischer Kreis. Nur noch selten gibt es die Gelegenheit, mit Menschen zu sprechen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Möglich wird dies im Rahmen der Ausstellung „Wenn ihr hier ankommt … Schicksal einer jüdischen Familie zwischen Kindertransport und gescheiterter Emigration“, die Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke, am Dienstag, dem 12. Januar 2016 um 10 Uhr im Kreishaus Heidkamp eröffnet. Besucher sind herzlich willkommen.

Die Wanderausstellung des Richters und Sachbuchautors Christoph Gann aus Meiningen in Thüringen thematisiert den Lebensweg der jüdischen Familie Mosbacher aus Meiningen. Dieser gelingt es, ihre zwölfjährige Tochter Eva mit einem Kindertransport nach London in Sicherheit zu bringen. Die Eltern selbst wollen später nachkommen, werden aber vorher deportiert. Die Ausstellung thematisiert beispielhaft das Schicksal der Familie und beleuchtet den Aspekt der sogenannten Kindertransporte, die von einem internationalen und überkonfessionellen Netzwerk verschiedenster Organisationen durchgeführt wurden. Von 1938 bis 1940 gelang es, etwa 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei nach England zu holen. Diese Kindertransporte waren ihre Rettung. Einer von diesen 10.000 ist Hellfried Heilbut aus Freital in der Nähe von Dresden, der seit Jahrzehnten in Bergisch Gladbach lebt. Als Zeitzeuge wird er bei der Ausstellungseröffnung von seinen Erlebnissen berichten und Fragen beantworten. Zu Gast sind Schüler der Integrierten Gesamtschule Paffrath.

Jedes Jahr präsentiert der Rheinisch-Bergische Kreis im Januar im Kreishausfoyer eine Ausstellung, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt. Anlass ist der von Bundespräsident Roman Herzog eingeführte Gedenktag aus Anlass der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945. Die Ausstellung ist bis zum 29. Januar während der üblichen Öffnungszeiten des Kreishauses, Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr und freitags, 8 bis 12 Uhr, zu sehen. Weitere Informationen zum Thema bietet auch die Broschüre „12 Jahre, Jude, 10.5.39 abgemeldet nach England“ von Christoph Gann. Mehr Informationen gibt es über das Kulturbüro, Telefon 02202 13-2770 beziehungsweise per E-Mail an kultur@rbk-online.de.

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