Tag Archiv | "Marktgalerie"

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Überarbeitete Planung für Marktgalerie vorgestellt

22 April 2013 von Darian Lambert

Sorgen der Bürger ernst genommen
Marktgalerie-VisualisierungVöllig neue Wege geht der Architekt der Centerscape GmbH & Co. KG Deutschland, Friedrich-Wilhelm Groefke, in der grundlegend überarbeiteten Konzeption des Marktgalerie-Projekts an der Bensberger Schlossstraße. In intensiver Auseinandersetzung mit dem historischen Umfeld, den Belangen der Anwohner und den Anregungen aus der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung hat er nun einen Baukörper entwickelt, der insbesondere die Freiräume rund um das Gebäude wesentlich stärker betont und auf die Sichtbeziehungen zu Schloss und Rathaus in hohem Maße berücksichtigt. Auch vom Marktplatz aus ist der „Durchblick“ in die Ebene an mehreren Stellen möglich.

Erreicht hat der Architekt diese Wirkungen mit einem ganzen Bündel von Änderungen gegenüber der Ursprungsplanung, die er in Abstimmung mit dem beteiligten Projektentwickler Centerscape eingearbeitet hat. So wird auf ein komplettes Obergeschoss verzichtet; der Bau wird von der Schlossstraße aus gesehen fünfstöckig ausgeführt, mit zwei Geschäftsgeschossen und zwei darüber liegenden Parkgeschossen. Die oberste Etage ist aufgegliedert in mehrere Elemente, die bewusst Blickachsen von oben ins Tal oder von unten zu den Rathaustürmen freihalten. Hier ist auch Platz für ein Restaurant mit Außenterrasse. Die Haustechnik soll verdeckt installiert werden.

Die Anordnung der Geschäfte erfolgt nicht mehr im Galerie-Stil, sondern als Passage. Man gelangt über einen mittig angeordneten Eingang ins Gebäude, auch an den Gebäudeflanken sind jeweils Ein- und Ausgänge angeordnet. Die avisierten Hauptmieter, ein Lebensmittel-Vollsortimenter und ein Drogeriemarkt, rücken gegenüber der vorherigen Konzeption in den hinteren Teil des Komplexes; zur Straße und zum Licht hin ist Platz für kleinere boutiqueähnliche Geschäftseinheiten.

Von der Schlossstraße ist das Gebäude jetzt nicht nur niedriger, sondern auch insgesamt wesentlich schlanker konzipiert. Dies wurde erreicht durch eine spürbare Rücknahme der Baukante. Besonderer Clou: Die Verkaufsfläche im Erdgeschoss wurde teilweise unterirdisch angeordnet. Unter Ausnutzung der natürlichen Geländeneigung wird es möglich, auf dem „Dach“ des Erdgeschosses eine großzügige „Piazzetta“ anzulegen (etwa auf Höhe der heutigen Naturbühne), von der aus die neue Treppenanlage Richtung Markt erreichbar ist. Die öffentliche Toilettenanlage findet sich künftig integriert in eine Stützmauer, die den Hang zum Goethehaus hin sichern wird.

Ebenfalls intensiv beschäftigt hat sich der Architekt mit der Anliefersituation vom Markt her. Dort wurde die Baugrenze um sieben Meter zurückversetzt und die Einfahrten sowohl für die Lkws als auch für die Parkhausnutzer versetzt, was Platz für das Rangieren der Lieferfahrzeuge auf dem eigenen Grundstück schafft. Die Müllstellplätze werden komplett nicht sichtbar ins Gebäude verlegt. Der Marktplatz selbst muss für Rangiermanöver nun nicht mehr in Anspruch genommen werden. Die Parketagen werden geschlossen ausgeführt, um die Lärmbelastung der Umgebung zu minimieren, zudem eine Natursteinwand zur Minimierung der Schallimmissionen und zur optischen Abschirmung errichtet.

Bürgermeister Lutz Urbach sieht in der überarbeiteten Planung einen großen Schritt nach vorn für die Bauästhetik und die Akzeptanz des Vorhabens: „Ich bin sehr froh, mit Centerscape und Atos zwei engagierte Partner gefunden zu haben, die sich sehr konstruktiv mit der besonderen städtebaulichen Situation in Bensberg auseinandersetzen und die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger um die Gestaltung ihres Stadtteils ernst nehmen. Ich sehe jetzt die Entwicklung des Bensberger Geschäftszentrums und seines Umfeldes auf einem guten Weg.“

Das Planungsbüro wird die neuen Pläne nicht nur in Politik und Verwaltung der Stadt Bergisch Gladbach, sondern auch den Anwohnern detailliert vorstellen. Zur Realisierung ist eine erneute Offenlage des Bebauungsplans erforderlich. Der Beschluss darüber soll in einer Sondersitzung des Planungsausschusses im Mai gefasst werden; die Satzung als Grundlage für das Bauantragsverfahren kann damit noch vor den Sommerferien in den Rat eingebracht werden. Die Projektgesellschaft Centerscape hält einen Fertigstellungstermin im Frühjahr 2015 für machbar.

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Scheitert geplantes Einkaufszentrum in Bensberg?

05 Oktober 2012 von Darian Lambert

Die gestrige Bürgerversammlung hat gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der anwesenden Bürger durch ihre Wortbeiträge oder ihren Beifall bekundeten, dass sie gegen das neue Einkaufszentrum in dieser massiven baulichen Form sind, der Bauörper ein zu großes Monstrum sei, dass nicht in das bauliche Umfeld passe und die Chancen einer langfristigen Belebung des oberen Marktplatzes verhindere. Die Eigentümer des Goethehauses kündigten bereits alle denklichen gerichtlichen Schritte gegen einen Bebauungsplan an, der die jetzige Planung legalisiere. Auch wurde die Rentabilität des Projektes in Frage gestellt, weil die erforderlichen Mieten heute am Markt nicht mehr erzielbar und 10-Jahres-Mietverträge nicht mehr durchsetzbar seien. Auch die Gefahr, dass die Fonds-Gesellschaft ebenso wie zuvor künftige erforderliche Investitionen unterlasse und auch dieses Objekt wie das Löwencenter abgewirtschaftet werden könne, wurde hingewiesen. Der Verwaltung und dem Architekturbüro wurde Täuschung durch gefällige perspektivische Visualisierungen vorgeworfen, die den wirklichen realen Eindruck nach Fertigstellung verschleiern sollen. Ich hatte nicht mit so viel Gegenwind aus der Bürgerschaft gerechnet, über die Verwaltung und Politik so ohne weiteres nicht mehr hinweggehen können. Hier treffen freilich Eigentümerrechte der Fondsgesellschaft einerseits wie auch andere Eigentumsverhältnisse im Gebiet des ausgelegten Bebauungsplanes und die Wunschvorstellungen der Bürger über ein schönes Bensberg andererseits diametral aufeinander, denn es ist einer Stadt als Nichteigentümer nicht möglich, die Planung nach städtebaulichen Gesichtspunkten optimiert am Reißbrett zu gestalten Und auch wirtschaftliche Zwänge des Investors bilden einen Zielkonflikt. Es dürfte aber nach der gestrigen Veranstaltung klar sein, dass das Projekt weder von der Verwaltung noch von der Politik so euphorisch wie bisher durchgewunken werden kann und Politik und Verwaltung an einer harten Nuss noch zu knabbern haben. Ich will nicht mehr ausschließen, dass wegen zu viel Widerstand zu vieler Bürger gegen die gegenwärtige Planung der Investor nicht mehr will, wenn das Gebäude um 2 Geschosse reduziert und noch mehr nach hinten versetzt werden soll. Auf die weitere Diskussion bin ich daher gespannt und auch darauf, inwieweit die Fraktionen auf die Bürgereinwendungen reagieren werden.

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