Landtag und Bürgermeister per Petition in die Verantwortung geholt
In Bergisch Gladbach wächst der Unmut über die Umgestaltung der Schloßstraße in eine Fußgängerzone. Vor allem Geschäftsleute und Anwohner beklagen, dass die Bedürfnisse des Einzelhandels und der Bürger nicht ausreichend berücksichtigt werden und befürchten schwerwiegende negative Folgen für die Attraktivität der Innenstadt. Seit dem Beginn der Bauarbeiten wurde der obere Teil der Schloßstraße für den Autoverkehr gesperrt, doch die Kritik reißt nicht ab. Viele Einzelhändler berichten von deutlichen Umsatzeinbußen, da Stammkunden und Laufkundschaft ausbleiben.

Bereits mehr als 50 Geschäftsinhaber haben eine Petition unterzeichnet, die fordert, die Straße so schnell wie möglich wieder für den Autoverkehr freizugeben. Die Sorge ist groß, dass die temporäre Fußgängerzone zu lange bleibt und die Innenstadt dadurch an Attraktivität verliert. Ein häufig vorgebrachtes Argument ist, dass die Möglichkeit für Kunden, vor den Geschäften zu parken, ein entscheidender Faktor für den Fortbestand vieler kleiner Läden ist. Besonders ältere Menschen und solche, die Waren transportieren müssen, sind auf die Erreichbarkeit per Auto angewiesen.
Die Stadtverwaltung rechtfertigt die Sperrung mit den beengten Platzverhältnissen während der Bauarbeiten und argumentiert, dass kein sicherer Wendebereich vorhanden sei. Doch viele Geschäftsleute sind mit dieser Begründung nicht einverstanden. Sie betonen, dass die Straße jahrelang ohne Probleme befahrbar war und sehen in der aktuellen Verkehrssituation ein potenzielles Risiko für die Zukunft ihrer Betriebe.
In der Zwischenzeit zeigt sich, dass die Schloßsstrasse trotz ausgewiesener Fußgängerzone täglich zum Befahren und Parken genutzt wird. Die Bensberger akzeptieren die neue Beschilderung, welche die Stadt alle paar Wochen geändert hatte nicht mehr.
Zudem wird der provisorische Charakter der Fußgängerzone infrage gestellt. Viele befürchten, dass die Sperrung nach den Bauarbeiten nicht aufgehoben wird und die Innenstadt dadurch dauerhaft geschwächt wird. Vorschläge, wie beispielsweise das temporäre Parken zu erlauben oder die Sperrung nur auf bestimmte Tage zu beschränken, werden von der Stadt bislang nicht aufgegriffen.
Während einige Passanten die verkehrsberuhigte Zone begrüßen und die entspanntere Atmosphäre zum Bummeln und Verweilen loben, gibt es auch Stimmen, die auf die praktischen Schwierigkeiten hinweisen, die die Umgestaltung mit sich bringt. Besonders für ältere Bürger sei es wichtig, nahegelegene Parkmöglichkeiten zu haben, um Arztbesuche oder Einkäufe erledigen zu können.
Die derzeitige Situation verdeutlicht, dass ein ausgewogenes Konzept für die Zukunft der Schloßstraße fehlt, das sowohl den Bedürfnissen des Einzelhandels als auch der Bevölkerung gerecht wird. Die anhaltende Diskussion zeigt, dass viele befürchten, die Stadt könnte durch die Ignoranz gegenüber diesen Anliegen langfristig ihre Attraktivität und ihren Charakter verlieren.
Oktober 27th, 2024 at 11:14
Ich persönlich einfache mit einer Fußgängerzone ohne Autos. Da wo Stellplätze gebraucht sind, sind ausreichend vorhanden und man 10 Meter kaufen zum Parkplatz wird Euro möglich sein. Wie überleben denn die Innenstädte und Einkaufsstraßen in Köln ohne Autos und Parkplätze. Die Menschen können in Ruhe durch die Straßen gehen, Kaffee trinken ohne Angst haben zu müssen, das man halb platt gefahren wird während man im Kaffee oder Restaurant sitzt. Des weiteren werden in Köln rigoros Knollen verteilt, damit sie ausgeschildert geparkt wird. Dazu ist BGL nicht in der Lage. Und bei den Schilderwald der in Bensberg herrscht ist kein Wunder, dass keine durchblickt. Auf der einen Seite heißt es nicht reinfahren und Umleitung ausgeschildert, auf der anderen Seite steht dort Einbahnstraße, es ist ein Durcheinander.
Oktober 27th, 2024 at 17:35
Jetzt ist die Entschlossenheit der Stadt gefordert, sich gegen radikalisierte Händler und Verkehrsroudies durchzusetzen!
Zwei Wochen nach Inkrafttreten der neuen Regelung hat sich am Straßenbild nichts geändert. Die Schlossstraße ist im fertiggestellten Bereich weiterhin mit Autos zugeparkt, welche hemmungslos auf beiden Seiten der Schlossstrasse nicht nur in Längs- sondern auch in Querrichtung parken und somit der kauflustigen Kundschaft, insbesondere älteren, behinderten Menschen und Passanten mit Kinderwagen den Weg durch die Einkaufsstraße versperren. Wegen der fehlenden Wendemöglichkeit ist das Verkehrschaos somit weiterhin perfekt.
Statt durch die Aufstellung von Pollern oder anderen geeigneten Maßnahmen den Verkehrsroudies Einhalt zu bieten und damit zu einer Beruhigung der Situation zu sorgen, gießen nun sogar einzelne Händler – die um einen vermeintlich entgangenen Profit des vor Ihrem Geschäft hätte parkenden Autofahrers bangen – zusätzlich Öl in die aufgeheizte Stimmung.
Ein Händler versteigert sich sogar in WildWestManier in das Vorhaben, eine Petition einreichen zu wollen, um zu erwirken, dass die Befahrbarkeit der Straße so schnell wie möglich wieder herzustellen ist. Mit seinem Aufruf „Mir ist das Hupen und Rangieren lieber, als wenn hier Todesstille herrscht“ ruft er somit ungeniert zu Missachtung und Boykott der nun geltenden Verkehrsregeln auf.
In dieser aufgeheizten Situation ist jetzt die Entschlossenheit der Stadt gefordert, sich gegen radikalisierte Händler und Verkehrsroudies zugunsten der Fußgänger, Gastronomen und Bewohner der Straße im Sinne des verabschiedeten InHK für eine autoberuhigte Flaniermeile mit hoher Aufenthaltsqualität durchzusetzen.