Rheinisch-Bergischer Kreis – Das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises verzeichnet seit August einen deutlichen Anstieg der Meldungen über Sichtungen der invasiven Asiatischen Hornisse. Bisher wurden 15 Fälle gemeldet, insbesondere aus Bergisch Gladbach, Kürten, Leichlingen, Overath und Rösrath. Fast täglich kommen neue Sichtungen hinzu.
Dr. Thomas Mönig, Leiter des Veterinäramts, lobt das Engagement der Bevölkerung: „Die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ist vorbildlich. Viele senden uns Fotos oder Videos der Asiatischen Hornisse per E-Mail und geben wichtige Hinweise zur Flugrichtung, die uns helfen, die Nester zu lokalisieren.“ Die Tiere sind durch ihre charakteristische schwarz-gelbe Färbung und gelben Füße leicht erkennbar und werden oft auf blühendem Efeu, in der Nähe von Bienenstöcken oder sogar an Bierkrügen gesichtet.
Herausforderung Nestlokalisierung
Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist entscheidend, um ihre Ausbreitung zu verhindern. „Die Jungköniginnen schwärmen Ende September oder Anfang Oktober aus und könnten im Frühjahr 2025 neue Hornissenstaaten gründen, was unbedingt verhindert werden muss“, erklärt Dr. Mönig. Diese invasive Art, die erstmals 2023 im Rheinisch-Bergischen Kreis gesichtet wurde, stellt eine Gefahr für die heimische Artenvielfalt und die Ökosysteme dar.
Eine innovative Methode zur Nestsuche wird aktuell in Bensberg eingesetzt. Anwohner, darunter Imker, stellen Locktöpfe auf, die mit einem unwiderstehlichen Cocktail aus Bier, Wein und Zucker oder Federweißer und Hefe gefüllt sind. Die Hornissen fliegen die Locktöpfe an, und anhand ihrer Flugrichtung und Rückkehrzeiten können die Nester grob lokalisiert werden. Diese einfache, aber effektive Methode erfordert keine teure Ausrüstung und wird von Biologen vor Ort betreut.
Hintergrund der Ausbreitung
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) breitet sich seit etwa 20 Jahren in Europa aus, nachdem eine begattete Königin versehentlich über den globalen Warenhandel aus Asien nach Frankreich eingeschleppt wurde. Seitdem konnte ihre Ausbreitung in Ländern wie Spanien, Frankreich und auch in südlichen Teilen Deutschlands nicht gestoppt werden. Nun stellt sie auch im Rheinisch-Bergischen Kreis eine zunehmende Bedrohung dar.
Das Veterinäramt appelliert weiterhin an die Bürger, Sichtungen zu melden, um die Ausbreitung der Hornisse einzudämmen und die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.