Ohne Hindenburg = kein Hitler
Die jetzige Diskussion in der Bevölkerung, ob nun die Ehrenbürgerschaft von Paul von Hindenburg aberkannt werden solle, ist nicht nur seit Ende des 2. Weltkrieges über 60 Jahre verschleppt worden, sondern zeigt auch, wie politisch-ignorant sich der Stadtrat mit solchen Themen auseinandersetzt. Eine Ehrenbürgerschaft endet in Bergisch Gladbach nämlich nicht mit dem Tode! Aber nicht nur das, unglaublich aber wahr, erst am 15. Dezember 1988 wurde Adolf Hitler die Ehrenbürgschaft in Bergisch Gladbach aberkannt. Und nein, es war nicht die damalige CDU-Regierung unter den Bürgermeister Krey, sondern wie heute eine Oppositionspartei, die den Antrag zur Aberkennung beantragte.Damals war es die SPD, die diesen Antrag auf Aberkennung der Ehrenmitgliedschaft Adolf Hitlers, zum Erfolg führte.
Vorreiter spielte damals der SPD-Stadtrat Grosser, der die Aberkennung der Ehrenbürgerrechte Hitlers am 20. Februar 1946 für Coburg schon verfügte. Leider wahr, in Bergisch Gladbach dauerte solche Vorgänge allerdings erheblich länger, bei Adolf Hitler über 40 Jahre. Und wer hat heute den Antrag auf Aberkennung der Ehrenrechte von Herr von Hindenburg gestellt?
Nein, es ist nicht die kränkelnde SPD, sondern eine mutige kleine Splitterfranktion, die Linke / BfBB unter den Herren Santillan & Lang, die dem bürgerscheuen CDU-Bürgermeister Lutz Urbach Nachhilfe in Geschichte geben will.
Paul von Hindenburg stieg im 1. Weltkrieg zum Generalfeldmarschall auf. Seine von ihm geführte Oberste Heeresleitung übte von 1916 bis 1918 diktatorisch die faktische Regierungsgewalt aus. Nach seiner Wiederwahl 1932 (er wurde 1925 zum 2. mal zum Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt), ernannte er am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler. Mit dieser Ernennung, öffnete er die Türen für den faschistischen Terror und ihren Massenmörder in dem NSDAP-Regime.
Wie sehe es denn überhaupt aus, wenn man mal die ermordeten Demonstranten auf dem Platz des himmlischen Friedens, am 4. Juni 1989 in Peking ehren würde. Das Tian’anmen-Massaker war der blutige Endpunkt monatelanger Proteste der chinesischen Demokratiebewegung, in dessen Folge je nach Schätzungen, zwischen 300 und 3000 Menschen getötet wurden. Rotes Kreuz, Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen sprachen und sprechen immer noch von weit über 2500 Toten.
Die Aberkennung der Ehrenbügerschaft Hindenburgs und die Umbennenung des Hindenburgplatz (z.B. in Platz des himmlischen Friedens) sind mehr als überfällig.
verfasst von Willie Obst, Köln den 04.03.2013
siehe auch Artikel https://www.glaktuell.net/gladbacher-politiker-zensiert-occupy-bewegung/